PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
veranlagt, noch neigten sie zu direkten Gewalttätigkeiten. Sie besaßen keine eigenen Raumschiffe und keine nennenswerte Technik. Dass sie dennoch ihre Heimatgalaxis Chmacy-Pzan, laut terranischer Katalogisierung NGC 3187/HCG 44D, nach und nach unterjocht hatten, verdankten sie der Gabe, anderen Wesen ihren Willen aufzuzwingen. Wegen dieser im Lauf der natürlichen Evolution erworbenen Fähigkeit wurden sie als »Paralogik-Psychonarkotiseure« bezeichnet. Wer einer Hypton-Kolonie gegenüberstand, verspürte nicht die unbeugsame Gewalt, die von ihren Para-Impulsen ausging. Man glaubte höchstens, eine sanfte Unterrichtung zu erfahren, und später, dieses und jenes aus eigener Einsicht zu tun und zu denken. Das hatte damals für vom Konzil unterworfene Völker ebenso gegolten wie für die Angehörigen des Hetos der Sieben. Hyptons traten immer dann auf den Plan, wenn die Laren mit ihren Flotten eine Galaxis »befriedet« hatten; Dann waren sie deren weisungsbefugte Vorgesetzte als Planer, Umgestalter und Regulatoren. Transportiert wurden sie mit larischen SVE-Raumern, in großen Kolonien von oft mehreren tausend Exemplaren.
Perry bemerkte die Veränderung, die mit Kat-Greer vorging, als er die Halle betrat. Eben noch mürrisch, abgekämpft und überdrüssig, blühte er binnen Sekunden regelrecht auf.
Wie ein Süchtiger, wenn er seine Droge bekommt und die Entzugserscheinungen abklingen... Das war keine Metapher. Kat-Greers Abhängigkeit von der Hypton-Kolonie ließ sich nicht übersehen. Der General und nunmehrige Erste Hetran, Anführer des Putsches, Drahtzieher der Verschwörung, er, der große Puppenspieler, war selbst eine Marionette. Kat-Greer mochte jetzt ganz oben stehen, die Spitze der Gesellschaftspyramide erklommen, die Macht im Trovent erobert haben, doch die wahren Entscheidungen fielen hier unten.
Tausendfaches Wispern erfüllte die Kaverne. »Willkommen, mein General. Du bringst zwei Gäste?«
»Von weit her, An'Gal'Dharan. Jedenfalls behaupten sie das.«
»Wie lautet ihr Begehr?«
Perry schilderte sein und Mondras Anliegen. Die kopfüber hängenden Kobolde hörten zu, ohne ihn zu unterbrechen. Er hatte gehofft, dass sie mit ihrem Psi-Talent die spezielle Aura eines Ritters der Tiefe, die ihn immer noch umgab, wahrnehmen würden. Schon oft war dadurch das Interesse sensitiver Wesen hervorgerufen worden. Ob dies auch für die Hyptons von Caligo galt, vermochte Perry nicht zu beurteilen.
Unmittelbar nachdem er geendet hatte, und noch bevor die Kolonie dazu kam, einen Kommentar abzugeben, sprach das Funkgerät an, das Kat-Greer am Gürtel trug. Ungehalten über die Störung trat der General einige Schritte zur Seite und nahm den dringlichen Anruf entgegen. Je länger er horchte, desto mehr verzerrte sich sein Gesicht.
Perry Rhodan konnte sich denken, welche Nachricht dem Ersten Hetran soeben zugetragen wurde.
Kat-Greer beendete das Gespräch, dann stürmte er auf sie zu. »Achttausendvierhundert Menschlinge!«, belferte er. »Sämtliche Alteraner von Dekombor, plus die inhaftierte Besatzung eures Spionageschiffs, haben einen Troventaar entwendet und sind damit vor Kurzem aus dem Illindor-System geflohen. Ziel unbekannt! Versuch nicht, mir weiszumachen, du hättest nichts mit diesem Schurkenstück zu tun!«
Er würde sich hüten, seine Freude zu zeigen. »Wir waren die ganze Zeit über bei Ihnen, wie sollten wir...«
»Schweig! Hältst du mich für blöd? Dafür werdet ihr büßen. Ich hätte nicht übel Lust, euch auf der Stelle eigenhändig ...«
Auch er wurde unterbrochen, jedoch ungleich sanfter. »Auf ein Wort, mein General. Unter uns.«
Kat-Greer gehorchte knurrend. Er sperrte Perry und Mondra in eine Nebenkammer. Mittels der in ihren Stiefeln verborgenen TLD-Ausrüstung hätten sie vielleicht entkommen können. Aber wozu? Alles lag jetzt in den vierzehigen Greifklauen der Hyptons.
Was in der Fundament-Halle besprochen wurde, konnten die beiden Terraner nicht hören; zu dick waren die Wände. Nach etwa zehn Minuten entließ sie der General wieder aus dem Verlies. Er wirkte grüblerisch. »Ihr sollt trotz des Affronts gegen den Trovent und mich persönlich euren Willen haben. Aber die Flucht der Knechte ist leicht zu vertuschen und letztlich bedeutungslos. Frag mich nicht, Rhodan, wieso An'Gal'Dharan meint, dir Unterstützung gewähren zu müssen. Ein Kurierschiff wird noch heute mit euch nach Fort Blossom aufbrechen.«
»Und Verduto-Cruz...?«
»Muss erst via Funkbrücke verständigt
Weitere Kostenlose Bücher