PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
und in Marsch gesetzt werden. Er kommt aus einer gänzlich anderen Richtung.«
»Bis wann wird er auf Blossom eintreffen?«
»In etwa zwei Wochen; keinesfalls früher, da ist nichts zu machen. Ihr zwei reist trotzdem sofort ab. Ich will euch hier nicht mehr sehen. So, und jetzt raus!«
Perry deutete eine Verbeugung an. »Wir danken für die Gastfreundschaft.«
Epilog
Zu den Sternen
Sie singen.
Irgendwer hat das uralte Lied angestimmt und einen neuen Text erfunden. Jetzt grölt die ganze Zentrale der ORTON-TAPH, und die Techniker in den Maschinenräumen wohl ebenso: »Wir hab'n den Laren 'nen Troventaar geklaut, Troventaar geklaut, Troventaar geklaut! Wir hab'n die Kerle auf die Nestschädel gehaut, Nestschädel gehaut... «
Ich singe nicht mit, weil ich um das Sloppelle trauere. Und immer wieder schiele ich zu dem Alarmhebel hin, vor dem Mitrade-Parkk stand, als ich sie tötete. Meine Herrin, unsere Peinigerin, ist nicht mehr, ist Vergangenheit wie die Knechtschaft, die Kettentrupps, die Betteltourneen. Wir sind freie Menschen. Ich sollte mit den anderen feiern.
Doch ich wage es nicht, mich auf die Zukunft zu freuen. Schon einmal, vor 18 Jahren, war ich an Bord eines Raumschiffs, das voller Zuversicht zu den Sternen flog. Statt im Paradies bin ich auf Caligo gelandet, im Internat der Heelghas.
Wo wird diese meine zweite große Reise enden?
Sehr weit kommen wir mit der alten ORTON-TAPH nicht, das war von vornherein klar. Fort Blossom liegt außer Reichweite der stotternden Triebwerke, Altera sowieso. Captain Onmout und Startac Schroeder haben das 232 Lichtjahre entfernte Golth-System ausgewählt. Der Planet Golthonga ist laut Sternkarten »begrenzt lebensfreundlich«. Dort wollen wir warten, bis uns Perry Rhodan und Mondra Diamond mit einer Einheit des Alteranischen Imperiums bergen.
Falls auch ihr Teil des Plans aufgeht.
Falls nicht...
Sollten sie scheitern, sind wir auf Golthonga gestrandet, auf einer
unwirtlich heißen Welt, die praktisch nur aus giftigen Sümpfen besteht. Definitiv kein blaues Meer, keine weißen Bungalows unter lilafarbenen Korkenzieher-Palmen. Aber der Großadministrator scheitert nicht, oder? Niemals. Er holt uns nach Hause. Allmählich bin ich geneigt, daran zu glauben, dass die uralte Prophezeiung in Erfüllung geht. Sofern dieses Schiff nicht schon demnächst mitten im Linearraum auseinanderbricht.
Die Beschleunigungsphase hat quälend lange gedauert. Nur mit Müh und Not, sagt Schroeder, haben wir die nötige Eintrittsgeschwindigkeit erreicht. Und jetzt rumpelt und knarzt es überall in der ORTON-TAPH, dass mir angst und bange wird. Vielleicht ergeht es der Mannschaft ja ähnlich, und sie singen deshalb so laut: »Wir hab'n den Laren 'nen Troventaar entrissen, Troventaar entrissen, Troventaar entrissen. Und ihnen auf die Nestschädel...«
Mein Sloppelle werde ich begraben, sobald wir wieder Erdboden unter den Füßen haben. Einstweilen gebe ich es in einen Kühlbehälter. Startac hilft mir. Er meint, wir sollten bald den 8000 Alteranern, die sich in den Frachträumen drängen, bequemere Quartiere richten. Davor müssen wir sie über die Situation aufklären. Er findet, dass am Besten ich das übernehmen sollte, schließlich kennen mich alle. Ich fühle mich jedoch noch nicht bereit dazu. Die Freigeborenen werden jubeln, denke ich, und mich, Schroeder und Captain Onmout hochleben lassen. Aber wie werden all die anderen reagieren? Keiner hat sie gefragt, ob sie von Caligo fliehen und das, was sie als Heimat empfunden haben, gegen einen Flug ins Ungewisse eintauschen wollen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass etwa Frizzi Pasterz oder Jason Neko restlos begeistert sind. Wie auch immer, diese Konfrontation bleibt mir nicht erspart.
Noch ist dieses Abenteuer nicht ausgestanden. Die nächsten Stunden und Tage werden spannend, so viel steht fest.
Ich fürchte, da kommt noch einiges auf uns zu.
E N D E
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