PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
schaffen, als er zuzugeben bereit war.
„Wir schickten eine Robotsonde los. Sie fand die Überreste
einer Superschildkröte. Anhand der übermittelten Bilder und
Daten konnten wir uns ein ungefähres Bild davon machen, wie eure
drei Gefährten umkamen. Daraufhin
erhielt die Sonde den Auftrag, euch zu suchen und zu berichten, ob
ihr Hilfe benötigt. Das Gerät fand jedoch nur noch die
Spuren des Wagens. Sie führten in die Impenetrable Barrier.“
Wieder legte er eine Atempause ein.
„Dann brach die Verbindung zur Sonde ab, und zwar in dem
Augenblick, in dem sie die Ebene verließ. Sofort
funkten wir den Befehl zur Rückkehr. Er wurde nicht befolgt.
Nun kann trotz aller technischen Vollkommenheit einmal eine Panne
vorkommen, besonders unter den Extrembedingungen Oxtornes. Also
schickten wir eine zweite Sonde los. Als mit ihr genau das gleiche
geschah wie mit der ersten, wurden wir stutzig.“
Gautier rang nach Atem.
„Berichten Sie weiter, Abram! Ich muß mich erst ein
wenig erholen.“
Abram Abramowitseh neigte den Kopf.
„Wir rüsteten unser Spezialfahrzeug aus, einen Shift,
falls Sie dieses ideale Expeditionsfahrzeug Terras kennen. Vorsichtig
näherten wir uns der Barrier. Dabei hielten wir permanente
Funkverbindung mit dem Institut. Genau hinter der natürlichen
Grenze zwischen der Ebene und der Impenetrable Barrier brach diese
Verbindung ab. Wir kehrten sofort um. Es kam uns darauf an, die
Ursache der Funkstörung zu finden.“
Die Maske von Arroganz, die er bis dahin zur Schau getragen hatte,
brach zusammen, als er jämmerlich nach Luft rang. Joaqu grinste
schadenfroh.
„Können Sie noch sprechen, Kollege Abram?“ fragte
Gautier mit ironischem Lächeln um die Mundwinkel.
„O doch, ja!“ keuchte Abramowitseh. Dennoch wartete er
fast noch eine halbe Minute, bevor er seinen Bericht fortsetzte.
„Also, wir kehrten um. Plötzlich riß der Pilot
das Steuer des Shifts herum und schrie: ,Wir sind gegen die Mauer
geprallt!‘. Der Shift geriet ins Trudeln und stürzte ab.
Leider hatte der Pilot unverantwortlicherweise vergessen, sich
anzuschnallen. Er kam bei dem Aufprall um. Danach
„Einen Augenblick, Sir!“ rief Omar und hob die Hand.
„Gestatten Sie mir bitte eine Zwischenfrage!“
„Ja, bitte .. .“Abramowitseh räusperte sich.
„Mister Hawk?“
„Bei welchem Aufprall kam der Pilot um? Bei dem Aufprall
gegen den Boden - oder schon beim Aufprall gegen die unsichtbare
Mauer?“
„Verzeihung!“ erwiderte Abramowitseh herablassend.
„Ich sagte wohl schon, daß der Pilot den Shift aus
dem Kurs riß und uns mitteilte, er sei gegen eine:.. ähem
... Mauer geprallt. Demnach kann er zu dieser Zeit noch nicht tot
gewesen sein.“
„Interessant“, stellte Omar ungerührt fest. „Darf
ich wissen, aus welcher Höhe der Absturz erfolgte?“
„Aus etwa fünfzig Metern Höhe. Aber ...“
„Und wie hoch war die Geschwindigkeit des Shifts zum
Zeitpunkt des Aufpralls auf die Mauer?“
„Etwa sechzig oder siebzig Stundenkilometer. Ich ...“
„Einen Augenblick noch!“ bat Omar. „Bitte denken
Sie einmal über folgendes Problem nach: Warum starb der Pilot
nicht schon beim Aufprall auf die unsichtbare Mauer...?“ „Aber
ich bitte Sie...“, begann Abramowitsch. Er stockte, starrte
Hawk aus weit aufgerissenen Augen an. „Jetzt merke ich erst,
worauf Sie hinauswollen. Die Aufprallgeschwindigkeit muß beim
Stoß gegen die Mauer und beim Absturz etwa gleich gewesen sein.
Logischerweise hätte der Pilot also entweder sofort oder
überhaupt nicht sterben müssen. Aber ... aber warum ist es
dann nicht...?“ „Weil es überhaupt keine Mauer
gibt!“ entgegnete Omar. Abramowitsch wollte hochfahren, aber
die 2,5 Gravos Schwerkraft hinderten ihn daran.
Professor Gautier blieb ganz ruhig. Lediglich seine Augen
leuchteten vor Freude.
„Das ist die Lösung, Omar! Mein Kompliment! Weder
Kollege Abramowitsch noch ich wären von allein darauf gekommen,
daß der Eindruck einer festen Mauer lediglich in unseren
Gehirnen erzeugt wird. Sie ist genau nicht wirklicher als die Wüste,
in der wir beinahe verschmachtet wären. Folglich stieß der
Shift gegen kein Hindernis. Der Aufprall wurde dem Piloten und uns
suggeriert, und der Pilot riß das Steuer herum. Ich nehme an,
für die
Funkwellenreflexion werden wir auch bald eine Erklärung
finden.“
Fast fünf Minuten lang herrschte Schweigen. Die neue
Erkenntnis mußte erst geistig verarbeitet werden. Saul Gautier
lächelte Omar zu, und in seinem
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