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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns
Schwierigkeiten.«
    Ich hatte schon viel von Fannings seltsamen Theorien gelesen. Der
Wissenschaftler wollte auf irgendeinem unbesiedelten Planten eine
Roboter-Kolonie gründen. Er behauptete, daß Roboter wie
Menschen zusammenleben konnten, wenn man ihnen nur den entsprechenden
Lebensraum zur Verfügung stellte. Natürlich mußten es
Roboter mit erstklassigen Positroniken sein. Ich erinnerte mich, daß
Larc Fanning in den letzten Jahren Roboter gebaut hatte, die besser
sein sollten als die Modelle, die in der Flotte Verwendung fanden.
    Quistair zog einen Stuhl zu sich heran und ließ sich darauf
nieder. Seine knochigen Knie schienen die Hose durchstechen zu
wollen. Er war unglaublich häßlich, aber es umgab ihn eine
Aura der Ruhe und der Zuverlässigkeit. Er deutete auf die
Unterlagen.
    »Wann werden Sie das lesen?« fragte er. »Normalerweise
ist es immer das erste, was die Offiziere erledigen, wenn sie ein
neues Kommando bekommen.«
    Mir ist es gleichgültig, wohin die WHIP fliegt, wollte ich
sagen. Aber dann blickte ich in Quistairs freundliches Gesicht, das
sich mir ohne jeden Argwohn zuwandte.
    »Ich lese es sofort, Doc«, sagte ich.
    »Es steht eine Menge über Fanning und seine Roboter in
dem Bericht«, sagte er. »Der Kybernetiker hat ein
Raumschiff ausgerüstet. Die gesamte Besatzung besteht aus
Robotern. Was sagen Sie dazu, Leutnant? Fanning ist der einzige
Mensch an Bord. Damit er nicht auffällt, hat er sich
einschläfern lassen. Er hat den Flug in einer winzigen Kabine
mitgemacht, ohne sich um die Roboter zu kümmern. Die ganze Sache
war so geschickt aufgezogen, daß niemand auf den Gedanken kam,
Fanning könnte dahinterstecken. Das Schiff war als Frachter
getarnt und passierte anstandslos alle Kontrollen.«
    »Fanning muß ein reicher Mann sein«, sagte ich
lahm.
    »Fanning?« Quistair zuckte mit den Schultern. »Es
heißt, daß er von Whistler finanziert wird. Warum nicht?
Whistler ist der zweitgrößte Hersteller von
Steuerpositroniken. Vielleicht versprechen sich die Herren etwas von
Fannings Arbeiten.«
    »Wir sollen Fanning nachfliegen und ihn zurückholen,
bevor er irgendein Unheil anrichten kann«, vermutete ich.
    »Fanning ist bereits auf einem Planeten im Plejadenhaufen
gelandet«, erklärte Quistair.
    »Er will dort vermutlich seine Robotstadt aufbauen?«
fragte ich.
    Quistair schüttelte den Kopf. »Er bleibt an Bord des
Raumschiffs und kümmert sich um nichts. Die Roboter sollen alles
erledigen. Es ist eine wüstenartige Welt, die Fanning sich
ausgesucht hat. Nichts deutet darauf hin, daß sie bewohnt ist.«
    »Aber Fanning täuschte sich, als er das annahm?«
    »Richtig. Der Porada-Bezirk ist Sperrgebiet. Niemand darf
auf der einzigen Welt der Vono-Sonne landen. Fanning wußte das
nicht. Er konnte es nicht wissen, weil der Porada-Bezirk nur in einem
Geheimbericht eines ExplorerSchiffes erwähnt wird.«
    »Sind die Eingeborenen des Wüstenplaneten bösartig?«
    »Die Eingeborenen?« Quistair wiegte den Kopf. »Ich
weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck für sie ist.
Eines steht fest: Wir müssen Fannings Roboter zurückholen,
bevor ein Unglück geschieht.«
    »Ich glaube«, sagte ich nachdenklich, »ich werde
den Bericht jetzt doch genau lesen.«
    Quistair stand auf. Seine Gelenke knackten. Mit Daumen und
Zeigefinger seiner rechten Hand schob er eine Strähne schwarzen
Haares aus der Stirn. Es war eine charakteristische Bewegung, wie ich
während meines Aufenthalts an Bord der WHIP feststellen sollte.
    »Nun, welchen Eindruck haben Sie von Daniels Schützling
gewonnen?« erkundigte ich mich, als er auf die Kabinentür
zuhinkte.
    Er lächelte nur. Bevor er die Tür zuziehen konnte, hatte
ich ihn erreicht.
    Mit einer Hand hielt ich die Tür fest.
    »Sind Sie Galakto-Psychologe, Doc?« fragte ich.
    Er begann schallend zu lachen. Seine Augen tränten.
    »Es gibt etwa vierzig Galakto-Psychologen«, sagte er.
»Glauben Sie wirklich, daß einer seine Zeit an Bord der
WHIP verschwenden kann? Ich bin Arzt, Magidan. Natürlich
verstehe ich ein bißchen von Psychotherapie.«
    Er ging davon. Ich fragte mich, warum er das rechte Bein nachzog.
Es gab doch so ausgezeichnete Prothesen. Ein eigenartiger Mensch,
dieser Quistair, dachte ich, während ich ihm nachschaute. Aber
irgendwie paßte er zu Dan Picot und diesem riesigen
Afroterraner, den man den Löwen nannte.
    ***
    Doc, Sie sind ein Teufel!
    Sie haben gewußt, wie schlimm es für mich sein würde,
wieder an Bord eines Raumschiffes zu sein.

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