PR TB 046 Planet Unter Quarantäne
wissen, dass ich nicht an Bord der
ANTIQUE bin. Ihre Handlungen betreffen meine Sicherheit nicht. Sie
wissen es. Also lassen Sie sich von Bully nichts befehlen. Handeln
Sie nach eigenem Ermessen!«
»Die Wände bersten!« schrie Langley, dann war die
Verbindung zur ANTIQUE unterbrochen.
Perry Rhodan fragte sich, ob Major Langley den Mut haben würde,
sich und seine Männer zu opfern. Vielleicht ließ es seine
Lage auch gar nicht mehr zu, irgendeine Handlung auszuführen.
War der Parasit schneller gewesen als er?
Die nächsten Sekunden würden es zeigen.
In die Stille der Hauptzentrale der Space-Jet drang Reginald Bulls
bellende Stimme. Aber seine Appelle und Befehle verklangen ungehört.
Der Soldat an den Ortungsgeräten schwitzte. Wie gebannt
starrte er auf die Skalen vor ihm, die vor seinen ermüdenden
Augen verschwammen. Er wischte sich mit dem Arm darüber. Als er
die Augen zwinkernd öffnete, erstrahlte der Himmel der fremden
Welt in einem unnatürlichen Schein, der von keiner der beiden
Sonnen stammte und tausendmal heller war. In der nächsten
Sekunde zeigten auch die Messskalen den gigantischen Energieausbruch
an.
Major Langley hatte die ANTIQUE in die Luft gesprengt. Es war
besser für die Mannschaft gewesen, einen schnellen Tod zu
finden, als unter dem Joch des Parasiten dahinzuvegetieren. Ob das
auch die Männer der Space-Jet erkennen würden? Schließlich
handelte es sich um ihre Kameraden.
Und wie würde Bully die neue Situation aufnehmen? Hoffentlich
behielt er einen kühlen Kopf. Schließlich musste es für
ihn den Anschein haben, dass er, Perry Rhodan, an Bord der
explodierenden ANTIQUE den Tod gefunden hatte. Es konnte leicht sein,
dass Bully auf diesem Planeten landen würde - und damit befände
sich eine zweite führende
Persönlichkeit in der Falle des Parasiten.
Das wollte Perry Rhodan verhindern, deshalb musste er sich mit
Reginald Bull in Verbindung setzen. Er wollte eben den Befehl dazu
geben, als er auf dem großen Bildschirm die heranstürmende
Meute sah.
Die Space-Jet startete ohne Vorwarnung und schoss in den
azurblauen Himmel hinein, an dessen Horizont eben der Hauptstern
aufging.
Hoffentlich erfolgte der Start noch rechtzeitig genug, so dass die
Spuren für die telepathischen Hunde verwischt werden, dachte
Perry Rhodan, während die wütende Menge unter der
emporschießenden Space-Jet immer kleiner wurde.
Die Space-Jet flog in gerader Linie nach Süden, beschrieb
über dem Polarmeer einen weiten Bogen und kehrte zum Festland
zurück. Perry Rhodan hatte der gesamten Mannschaft befohlen,
Druckanzüge mit Raketentreibsätzen anzulegen.
Außer der Bedienungsmannschaft befanden sich noch Dr. Wilma
Sarlaya, Leutnant Dovegray, der noch immer unter Hypnose stand, der
schlafende Pharon, den zwei Soldaten in den Druckanzug verfrachtet
hatten, und Perry Rhodan selbst in der Hauptzentrale. Sie standen
alle durch Helmfunk miteinander in Verbindung.
Perry Rhodan gab seine letzten Anweisungen.
»Sie werden nacheinander die Space-Jet verlassen, nachdem
wir das Festland erreicht haben. Es ist egal, wohin Sie gehen, aber
trachten Sie danach, eine möglichst große Strecke
zurückzulegen. Es können auch immer zwei und zwei zusammen
gehen, aber mehr sollten es nicht sein. Indem wir uns trennen, machen
wir es den telepathischen Hunden schwerer, das zu finden, was sie
suchen. Nämlich mich.« Er machte eine Pause. »Wer
von Ihnen die Zusammenhänge noch nicht begriffen hat, wird
wahrscheinlich nicht verstehen, was meine Anordnungen für einen
Sinn haben, aber er sollte sie
wenigstens befolgen. Es ist im Interesse der gesamten Menschheit,
im Interesse des Solaren Imperiums. Wir haben es mit einem Parasiten
zu tun, der eine hohe Intelligenz und zusätzlich parapsychische
Fähigkeiten besitzt. Unsere wirksamste Waffe dagegen wäre
das Mutantenkorps, aber wir haben nicht die Zeit, bis zu dessen
Eintreffen zu warten. Im Augenblick ist unsere stärkste Waffe
das Überraschungsmoment. Und wir müssen Zeit gewinnen, um
Vorbereitungen für einen Vernichtungsschlag zu treffen. Deshalb
trennen wir uns. Es ist klar, dass der Parasit zuerst die Führung
des Solaren Imperiums schwächen will. Und da er von meiner
Anwesenheit weiß, wird er mich vernichten wollen.«
Wieder machte Perry Rhodan eine Pause. In seinem Helmempfänger
war das angespannte Atmen von zwei Dutzend Männern zu hören.
»Was Sie tun«, fuhr Perry Rhodan fort, »tun Sie
im Endeffekt aber für sich selbst. Damit Sie auch in Zukunft
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