Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gestört?“
    Der Mann schüttelte seinen langen, dunkelbraun gebrannten
Kopf. Er schien der Strandreporter der Zeitung zu sein. „Nein.
Aber nach der Hausordnung ist Baden vor acht Uhr verboten. Wußten
Sie das nicht?“
    Rogier lachte. „Es kommt nicht wieder vor. Der übliche
Rummel beim Einziehen, wissen Sie…!“ Der scharfe, schnelle
Blick des Mannes streifte sein Gesicht, das teure Hemd und die
wertvolle Krawatte, die messerscharfen Bügelfalten und die
weichen Schuhe, dann fragte der Unbekannte weiter:
    „Sie sind nicht von hier?“
    „Nein. Aus Terrania. Aber zwischen dort und hier liegen
weite Entfernungen. Ich kam herum. Reisen, sagt man, soll bilden.“
    Der andere grinste wortlos, dann murmelte er: „Lesen auch.
Sind Sie Zeitungsmann?“
    Rogier lachte kurz auf. „Werden Sie nicht beleidigend. Sehe
ich so aus?“ „Ja.“
    „Keine Bange, ich werde nicht versuchen, Sie brotlos zu
machen. Am ausgefransten Rand Ihres Hemdes sehe ich, daß Sie
anscheinend zum Redaktionsstab des star gehören. Eine wirklich
miese Zeitschrift. Ein Wunder, daß man mit ihr noch Schuhe
ausstopft oder andere unbeschreibliche Tätigkeiten ausübt.
Habe ich recht?“
    Langsam und gedehnt sagte der Mann:
    „Möglicherweise haben Sie recht. Aber ich glaube nicht,
daß Sie der richtige Mann sind, um uns zu sagen, wie man eine
gute Zeitschrift machen soll. Es liegt alles am Chefredakteur, und
der ist bei uns nicht vorhanden. Versuchen Sie einmal, ohne Chef
einen Laden zu leiten. Außerdem kennen wir uns nicht.“
Rogier blieb gleichmäßig sachlich. „Ich heiße
Rogier Stahl-Keevan. Ich habe nicht vor, Ihnen zu zeigen, wie eine
Redaktion ohne Chef funktioniert. Eine Frage: Ist Miß Padilash
pünktlich?“
    „Verabredet?“
    „Ja. Neugierde ihrerseits. Sie arbeitet für den star,
ja?“
    „Richtig. Eine Kollegin von mir. Versuchen Sie nicht, sie
unter den Tisch trinken zu wollen. Sie leert, wenn sie in Laune ist,
die Bar hier aus.“
    „Ei“, sagte Rogier anerkennend. „Ein tüchtiges
Mädchen.“
    „In jeder Beziehung. Sie scheinen ihr Typ zu sein, sonst
hätte sie sich nicht mit Ihnen hier verabredet. Übrigens…
da kommt sie gerade.“
    Satya kam herein, grüßte nach allen Seiten und
entdeckte Rogier. Sie schüttelte seine Hand und hielt sich an
ihr fest, als sie auf den Barhocker kletterte. Die Reporterin trug
einen schneeweißen Hosenanzug mit einem feuerroten Bolero. An
ihrem linken Ringfinger glänzte ein daumengroßer Jadering.
    „Sie warten schon lange, Rogier?“ fragte sie und
deutete, als das Mädchen kam, auf Rogiers Glas. „Die
vorgeschriebene halbe Stunde“, sagte er lächelnd. „Hin
und wieder lohnt es sich zu warten. Ich bin inzwischen vor Ihnen
gewarnt worden. Sie trinken, sagte man mir, wie sechs
Quadratkilometer Salzwüste.“
    „Aber sicher. Es würde sonst zuviel vom Gehalt
übrigbleiben. “
    Rogier bot ihr eine Zigarette an und gab dann ihr und sich Feuer.
Er machte ein ernstes Gesicht und wartete, bis sie ihn ansah. Jetzt
trug sie hauchdünne Kontaktlinsen; die Brille machte ihr Gesicht
intelligenter, aber nicht unbedingt hübscher.
    „Satya“, sagte Rogier in einem Ton, der sehr endgültig
klang, „hören Sie mir einmal kurz zu?“
    Sie verdrehte die Augen und flüsterte albern:
    „Wovon immer Sie sprechen… es wird wie eine Rhapsodie in
meinen Ohren klingen, Rogier.“
    „Das möchte ich mit Recht bezweifeln. Also: Sie
versuchen, aus mir Informationen herauszubekommen. Früher oder
später erfahren Sie alles, jetzt nicht. Ich bitte Sie, erhalten
Sie uns den voraussichtlich schönen Abend und fragen Sie nicht,
ja? Ich meine es ernst.“
    „In Ordnung“, sagte sie. „Skol!“
    „Cheers!“ erwiderte er. „Schmeckt dem Preis
angemessen. Sieben Solar! Irre!“
    „Sie sollten die Jacht des Besitzers sehen. Planke für
Planke ist den Touristen abgeknöpft worden. Und erst die
Chrombeschläge. Lauter Martinis, mit Olive.“
    Sie unterhielten sich über Schriftsteller, über die
rechte Art, eine Zeitung zu machen, über ZIRKON und Rajpat, über
die Fluglinie und deren Personal und über die Charterlinien, die
von jedermann, nur nicht von den finanzärmeren Touristen, schief
angesehen wurden, weil die Sicherheit der Schiffe und die Qualität
des Service stark hinter denen der Erste-Klasse-Linien zurückblieben.
    „Stellen Sie sich vor, Regier“, sagte Satya lächelnd
und zog mit dem Finger aus dem Ring des abtropfenden Kondenswassers
kleine strahlenförmige Ausläufer nach,

Weitere Kostenlose Bücher