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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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„dieses
Mädchen, das mich über Sie informierte…“ „Sandia
Maint, ich weiß.“
    „…gutes Gedächtnis. Sandia ist vor einem Monat
gefeuert worden. Wegen Unaufmerksamkeit und Trunkenheit im Dienst.
Sie flog bisher bei der CORNELIA CLIVE SPACESHIP LTD. Ihr Schiff war
die BLACK HUNTRESS. Jetzt ist sie dritte Stewardeß auf der LA
REVENANT. Erstaunlich, nicht?“ Rogier zwinkerte ohne
Verständnis.
    „Möglicherweise übersehe ich etwas“, sagte
er. „Aber ich komme nicht dahinter, was Sie meinen. Was ist
daran so merkwürdig?“
    Der Mann neben Satya drehte sich ruckartig um und sagte hart:
    „Das kann ich Ihnen genau erklären, Mister. Wenn Sie es
hören wollen?“
    Rogier betrachtete den alten Mann genau. Er war weit in den
Sechzigern, besaß ein dunkles, faltiges Gesicht und
faszinierende grüne Augen, hinter denen es zu wetterleuchten
schien. Das schlohweiße Haar des alten Terraners war im
Cäsarenschnitt nach vorn frisiert.
    „Wenn Sie interessant erzählen können“,
erwiderte Roger, „bitte!“
    „Wer, wo, wann, wie, warum“ sagte Satya leise. „Sie
verstehen Ihr Geschäft.“
    „Was meinen Sie?“ erkundigte sich Rogier zweifelnd.
    „Ich meinte“, sagte Satya halblaut und deutlich, „daß
Sie sich geben wie ein erfahrener Journalist. Diese fünf Wörter,
falls Sie es nicht wissen sollten, sind die Grundregeln eines jeden
Berichtes. Sie verstellen sich gekonnt, aber Sie tun es. Nun —
Sie haben sicher Gründe dafür.“
    „Sicher“, sagte Rogier langsam. „Erinnern Sie
sich bitte an meine Bitte. Was ist an dem Fall Maint so merkwürdig,
Mister …“
    „Ich heiße Cooper Landsberckh“, sagte der alte
Mann, „und vor einem knappen Jahr wurde meine Tochter ermordet.
Der Mord ist nie aufgeklärt worden. Seit diesem Tag sammle ich
Informationen. Aber die Gäste dieser Bar, alles tüchtige
Vertreter ihres Gewerbes, scheinen entweder Angst zu haben oder sich
nicht einmal mehr für brutalen Mord zu interessieren. Die Sahne
von heute ist der Käse von morgen.“
    „Wie wahr!“ sagte Satya. „Das ist die
Flüchtigkeit der Dinge. Das also war der Landsberckh-Fall. Ich
erinnere mich.“
    „Immerhin auch etwas, Miß Padilash“, sagte
Cooper. „Seit dieser Zeit sammle ich solche und ähnliche
Vorfälle. Sie müssen wissen, Mister, daß meine
Tochter kein junges Mädchen mehr war, sondern jemand, der seinen
Beruf sehr ernst nahm. Ihr Kapitän brachte sie eines Tages nach
Hause; sie hatte einen Anfall einer mehr als merkwürdigen
Krankheit. Wir rechneten nach und bekamen heraus — Kinkardine,
ihr Chef und ich —, daß sich die Anfälle in einem
Intervall von achtkommaachtfünf Zirkon-Tagen wiederholten. Dies
sind zweihundertfünfzig terranische Stunden. Die Polizei hielt
das nicht für wichtig.“
    „Hm“, sagte Rogier erstaunt und aufgeregt, ohne es
jedoch zu zeigen. „Sie sprachen von anderen Fällen dieser
Art.“
    „Sandia Maint ist der zweihundertste Fall dieser Art. Eine
Seuche scheint sich über ZIRKON auszubreiten. Und sie beschränkt
sich auf ein ausgesuchtes Publikum. Auf Stewardessen,
Raumschiffkapitäne und Wirtschaftsführer, auf Politiker und
auf junge Mädchen, von denen ab und zu eines ermordet wird. Gäbe
das keine Story für den star, Miß Padilash?“
    Satya, die bisher kerzengerade dagesessen hatte und die
vielfarbige Oberfläche ihres Getränkes betrachtet hatte,
fuhr blitzschnell herum.
    „Hören Sie, Cooper“, sagte sie hart, „Sie
wissen ganz genau, was los ist. Der star hat keinen Chef, und das
Team, das den Verantwortlichen vertritt, traut sich nicht, die
Verantwortung zu übernehmen. Schließlich gefällt es
uns allen hier, niemand will seine Stellung riskieren. Und die drei
anderen Zeitungen sind zu windig dazu. Es genügt, ein scharfes
Wort zu sprechen, und sie drucken nichts oder eine harmlose Meldung.
Warum wenden Sie sich nicht an die Galaktische Abwehr oder so?“
    „Weil meine Informationen nicht beweiskräftig genug
sind, und weil ich hinter allem kein Schema sehe, Miß
Padilsah.“ Die Stimme des alten Mannes klang bitter.
    „Wieviel Morde sind bisher festgestellt worden, Mister
Landsberckh?“ fragte Rogier schnell.
    „Vier. Vielleicht sind es mehr. Interessieren Sie sich
dafür?“ „Natürlich. Der verantwortungsvolle
Journalist, womit ich nicht sagen will, daß ich einer bin,
interessiert sich für alles mögliche. Eines hat ihn stets
zu interessieren. Es ist die Wahrheit. Die nackte, objektive,
sachliche und ununterdrückbare Wahrheit.

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