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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Balkon. Es war die
typische Wohnung einer Frau, die selten daheim war und diese Stunden
zu genießen wußte. Zweckmäßig und kühl,
fast rein funktionell eingerichtet mit all den farbigen
Verspieltheiten,
    Photos, von denen Satya berichtet hatte, daß sie
Meilensteine ihrer Laufbahn seien, staken in schweren gläsernen
Doppelscheiben. Überall lagen Kameras, und eine fertig gepackte
Kameratasche stand griffbereit: das Werkzeug. Daneben ein winziges
Bandgerät mit einem Armbandmikrophon.
    „Ohne zu schmeicheln“, sagte Regier, „der Kaffee
ist wirklich gut. Wenn Sie wüßten, wie selten man verwöhnt
wird …“
    Satya schwieg und nickte lediglich.
    „Bleiben Sie lange hier?“
    „Fünf Jahre mindestens“, sagte er. „Warum
fragen Sie?“
    „Ach, nur so.“
    Rogier stellte seine leere Tasse ab und stand auf.
    „Danke für den netten Abend“, sagte er und
stützte sich auf das Geländer des Balkons. „Wir sehen
uns morgen?“
    „Vielleicht. Warum sind Sie eigentlich, wenn es um Ihre
Person geht, so zurückhaltend?“
    „Ich bilde mir nicht ein, geradezu faszinierend zu sein.
Außerdem macht es mir Spaß, Ihre sowohl berufliche als
auch hoffentlich private Neugierde ein paar Tage auf die Folter zu
spannen. Lassen Sie sich überraschen!“
    Sie blieb sitzen und gab ihm die Hand.
    „Finden Sie allein hinunter und heim?“
    „Ich denke schon. Grüßen Sie Sandia Maint. Das
ist doch das Mädchen, das mich beinahe umgerannt hat, draußen
am Hafen?“
    „Sie ist es. Sie gehört zu den Opfern der Seuche, die
Cooper Landsberckh festgestellt haben will. Vermutlich sind Sie sogar
vom Geheimdienst oder so …“
    „Oder so“, erwiderte Rogier und ging.
    *
    Rogier war schnell unten, winkte einen Gleiter herbei und gab
seine Adresse an. Dann lag er entspannt in seinem Bett, rauchte und
betrachtete durch die offene Fensterfront das schwarzbunte Panorama
der Stadt. Jetzt, nach wenigen Stunden des Aufenthalts, wußte
er viel über die Stadt und ihre Geheimnisse, aber in
Wirklichkeit wußte er nichts. Er ahnte aber mit fast
hellseherischer Genauigkeit, daß er mitten im Geschehen stand.
    Satya Padilash und Bronee Frake …
    Das ermordete Mädchen und ihr Vater, Cooper Landsberckh…
    Sandia Maint, die ihn beobachtet hatte, als er ankam…
    Die seltsame Atmosphäre um den zirkonstar…
    Vier Rätsel. Vier Aufgaben.
    Er drückte die Zigarette aus und zerbrach sich den Kopf, wie
er anfangen sollte und wo er anfangen sollte. Eines war wichtig: er
mußte seinen kühlen Kopf behalten. Irgendwo durch diese
pulsierende Stadt schlich jemand, der für diese Anfälle
verantwortlich war und nicht einmal vor Mord zurückschreckte.
Rogier wünschte sich jetzt, einen Mann von der Abwehr neben sich
zu haben. Darüber schlief er ein und erwachte gegen sieben Uhr.
     
    Es war einer jener unvergleichlich schönen Morgen, die einen
noch schöneren Tag versprachen. Aus dem Grün der Büsche
und Bäume rings um das Husvik-Harbour-Haus drangen die Stimmen
kleiner Tiere. Rogier zog den Zündschlüssel ab und rückte
die Sonnenbrille zurecht. Es war sieben Uhr fünfundfünfzig.
Langsam ging der Mann auf den Hauseingang zu. Im Raum, der sich hier
    erstreckte, herrschte Totenstille. Niemand war zu sehen; es war,
als läge alles noch in tiefstem Schlaf.
    Rogier blickte auf die Schilder neben dem Schirm des Visiphons.
    W… 23. Stock. Der Name neben 14 lautete Landsberckh. Inzwischen
wußte Rogier, daß Cygne Landsberckh in W 15 gewohnt
hatte, neben der Wohnung ihres Vaters. Ihr Name fehlte und war durch
Aivazian ersetzt worden.
    Wieder ahnte Rogier, daß er etwas mehr finden würde,
als er suchte. Instinkt? Vermutung? Intuition? …er wußte es
nicht. Der Antigravschacht nahm ihn auf und brachte ihn siebzig Meter
höher.
    Die Schritte Rogiers waren unhörbar auf dem dicken Teppich,
der hier den Korridor bedeckte. Neben dem rechteckigen Ausgang
befanden sich zehn große Briefkästen. Rogier entdeckte
sofort das Namensschild. Er drückte kurz den Signalknopf und
wartete.
    Nichts.
    Er bestätigte den Summer ein zweites Mal; das Geräusch
war unnatürlich laut und grell. Dann sah er, daß die Tür
einen winzigen Spalt offenstand. Der Summer schrillte ein drittes
Mal. Wieder keine Reaktion. Rogier holte Atem und drückte mit
der Außenseite seiner Faust gegen die Tür, die sich
langsam und geräuschlos bewegte. Vorsichtig, Schritt für
Schritt, ging Rogier in den kleinen Flur hinein.
    Ein Geruch nach verschmortem Kunststoff drang in seine Nase.
    Er

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