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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gemerkt, einen Verdacht
geschöpft? Kaum! Finn Caolcrod? Er würde ebenfalls vor
vollendeten Tatsachen stehen.
    Sherman sah auf die Uhr und sagte, nachdem sie schweigend
weitergearbeitet hatten:
    „Es ist kurz nach ein Uhr. Gehen wir essen?“
    Inger Javelin studierte sein Gesicht mit beinahe
wissenschaftlicher Gründlichkeit.
    „Ich wäre auch dafür“, erwiderte sie. „Essen
könnte Ihnen nicht schaden.“
    Sie zogen die Mäntel an und gingen langsam hinüber ins
„Formalhaut“, bestellten und aßen. Bevor der Mocca
kam, klemmte Inger ihre Zigarette in den Rand des Aschenbechers und
fragte leise:
    „Was ist mit Ihnen los, Chef?“
    Er schüttelte unwillig den Kopf.
    „Fragen Sie mich bitte nicht.“
    „Die Erpresser zwingen Sie zu etwas, das Ihre Kräfte
übersteigt. Sie gehen daran kaputt, Chef. Wollen Sie sich nicht
erleichtern und mir alles sagen? Ich bin ohnehin mit hineingezerrt
worden.“
    „Nein“, antwortete Sherman und verlangte die Rechnung.
„Es ist nicht mehr wichtig. In ganz kurzer Zeit ist ohnehin
alles vorbei...“
    „Ich verstehe“, sagte sie und rührte das Thema
nicht mehr
    an.
    Sie arbeiten zusammen noch bis um fünf Uhr, dann ging Inger.
Sherman blieb im halbdunklen Büro sitzen und fühlte sich
ausgelaugt und unfähig, etwas zu unternehmen. Noch fünf
Stunden. Dreißig Minuten nach fünf summte das Visiphon.
Sherman drehte seinen Sessel herum und drückte die Antworttaste.
Lutz Bolkain war auf dem Bildschirm sichtbar.
    „Mehr Licht, Sherman“, sagte er.
    Sherman schüttelte schweigend den Kopf und ging mit dem
Oberkörper etwas näher an den Schirm heran.
    „Etwas Besonderes, Lutz?“
    „Wie man es nimmt. Ich wollte dich einladen. Einen Aperitif
bei mir, dann ein nettes Abendessen irgendwo in der Stadt.
Einverstanden?“
    „Sei nicht böse“, erwiderte Sherman. „Später.
Nicht heute abend. Es ist sehr wichtig!“
    „Damen?“ fragte Lutz.
    „Nein“, sagte Sherman. „Etwas anderes.“
    Er schaltete ab. Candela und Lutz blickten sich wortlos an, dann
zuckte Bolkain mit den Schultern.
    Die Qual des Wartens ging weiter.
    Sherman Ravage rauchte unzählige Zigaretten und ging in den
Räumen auf und ab. Seine Unruhe war jetzt auch äußerlich
sichtbar. Vier weitere Stunden vergingen auf diese Weise, und nun war
er dem Wahnsinn näher als jemals zuvor. Er hoffte, daß die
Panikreaktion nicht vor zehn Uhr ausbrach.
    sie sind also doch noch gekommen ...
    *
    Lutz Bolkain war trotz seiner oft skurrilen Art ein scharfsinniger
Denker. Er glich im Augenblick einem Menschen, der nach einem
Spaziergang feststellt, daß er mehrmals gestolpert ist und sich
erinnern will, worüber.
    Dieses Spielzeug ... etwas zu aufwendig.
    Die Stimmung Sherman Ravages, die immer schlechter wurde.
    Die Verletzung. Die Ablenkung. Die Auskunft... heute keine Zeit.
    Geheimnisse umwitterten Sherman.
    Lutz stand mit Candela in seinem Zimmer. Sie waren gerade im
Begriff, aufzubrechen und irgendwo nett zu essen. Nett und teuer,
dank der siebenhundert Solar Shermans.
    „Es kann zumindest nicht schaden“, murmelte Lutz und
ging zu seinem kleinen Visiphon. Er stellte es auf eine Ecke des
Pultes und tastete nacheinander die Nummern, die er in seinem
Notizbuch fand.
    City 536
    „Ja?“
    „Sie müßten mich eigentlich kennen“, sagte
Lutz und blickte durch seine dicken Gläser dem Mädchen ins
Gesicht. „Ich habe mitgeholfen, das Büro ...“
    Inger Javelin entsann sich und nickte.
    „Mister Bolkain, wenn ich nicht irre!“
    „Richtig. Ich mache mir Sorgen und würde gern von Ihnen
hören, daß ich sie mir umsonst mache. Wie gefällt
Ihnen Ihr Chef?“
    Inger riß erstaunt die Augen auf.
    „Seit Wochen nicht mehr. Er schleppt einige Tonnen
seelischer Last mit sich herum.“
    Lutz' Verdacht wurde zur halben Gewißheit.
    „Sie glauben also auch“, fragte er direkt, „daß
er unter Umständen in ein Verbrechen hineingezogen worden ist
und darunter leidet, nicht wahr?“
    Inger schwieg einige Zeit, dann erkannte sie das Gesicht des
Mädchens neben Lutz und sagte leise:
    „Ich glaube nicht - ich weiß es. Männer, die ich
nicht kannte, betäubten mich, um ihn weiter zu erpressen. Sie
schlugen ihn mehrmals zusammen und haben offensichtlich viel Material
gegen ihn in der Hand.“
    Lutz dachte an die Unruhen der letzten Tage und sagte sich, daß
weitere Aktionen nicht ausgeschlossen waren.
    „Ich werde mir etwas überlegen“, sagte er und hob
die Hand. „Ich rufe Sie in zehn Minuten wieder an!“
    „Ja.

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