PR TB 066 Supernova
reglose Gestalt.
Er zerrte den Akonen in die Höhe. Shinks Lider öffneten
sich flatternd.
»Was.. wo?« fragte er benommen.
»Nehmen Sie sich zusammen«, fauchte Stoke ihn an. »Man
hat Sie betäubt. Freude durch Handel wird Sie auseinandernehmen,
wenn Sie nicht sofort mit mir kommen.«
»Freude..«, murmelte Shink, ».. durch Handel.
Welch ein schöner Name!«
Stoke stieß den Akonen vor sich her. Shink stürzte und
fiel aufs Gesicht. Der Schock schien ihn zu ernüchtern. Er
schüttelte den Kopf und kam aus eigener Kraft wieder auf die
Beine.
»Was zum Teufel.«
»Bewegen Sie sich!« knurrte Stoke. »Sie sind bis
an die Halskrause voll mit Drogen. Man hat Sie abgefaßt, bevor
Sie mir zu Hilfe kommen konnten.«
Ein Teil von Shinks Erinnerung schien zurückzukehren.
»Richtig«, murmelte er. »Ich war auf dem Weg..
auf dem Weg.. wohin? Sie wollten mir ein Peilzeichen.«
»Genau so war es«, bestätigte Stoke, bevor er zu
Ende gesprochen hatte. Er griff dem immer noch halb Bewußtlosen
unter den Arm und zerrte ihn in Richtung Ausgang. Der gegnerische
Posten lag immer noch da, wo Stokes sorgfältig gezielter Schuß
ihn unschädlich gemacht hatte. Der Feind schien es nicht für
nötig gehalten zu haben, mehr als einen Wächter
zurückzulassen.
Stoke bugsierte den Akonen durch den offenen Einstieg des
Gleiters. Dann zwängte er sich in den Fahrersitz, schloß
das Luk und hob ab. Sekunden später lagen der Hof und die Mauer
weit hinter ihm.
Shink Ool kauerte schwankend auf dem Rücksitz.
»Erinnern Sie sich an den Auftrag, den ich Ihnen zuletzt
gab?« fragte Stoke.
»Auftrag?« murmelte Shink. »Natürlich. Ich
sollte.. irgendwohin fahren.. Sie abholen.«
»Blödsinn«, versetzte Stoke mit fühlbarem
Mangel an Mitgefühl. »Ich meine, bevor ich mit der
Schönen Susie losflog.«
Shink lachte kindisch.
»Schöne Susie... was für ein Name.!« Dann
wurde er plötzlich ernst. »Richtig. Ich erinnere mich. Ich
sollte etwas für Sie besorgen.. abholen. Ihre Sachen.. von der
Polizei.«
»Genau«, bestätigte Stoke zufrieden. »Wo
sind sie?«
»An einem sicheren Ort«, antwortete Shink.
»Wo?« beharrte Stoke. »Mein Gott, fangen Sie
schon an zu reden! Wir haben nicht viel Zeit.«
Shink starrte ihn an.
»Woher soll ich wissen, wer Sie sind?« fragte er
unverblümt. »Sie hätten das Ding sehen sollen, das
aus dem Wagen kam, der mich anhielt!«
Stoke nickte.
»Ich habe es gesehen. Ein Robot. Ich bin kein Robot. Ich bin
Stoke Derringer, angeblich von Stavropol, und Sie haben mir geholfen,
einen Freispruch von einem josaphischen Richter zu erlangen. Ich
bezahlte Ihnen dafür achtunddreißigtausend Einheiten, und
an anderen Aufträgen, die ich Ihnen gab, haben Sie ebenfalls
ganz schön einkassiert..«
»Schon gut, schon gut«, wehrte der Akone ab. »Sie
sind der richtige Mann. Ihre Sachen befinden sich in einem
Lagergebäude an der Peripherie des Raumhafens, Sektor
innerplanetarischer Verkehr.«
Stoke setzte die Zielwahl auf den Raumhafen, manövrierte den
Gleiter auf eine Hauptverkehrsstraße und überließ
ihn sich selbst.
»Bevor Sie mir Ihre Geschichte erzählen«, sagte
er zu Shink, »eine wichtige Frage. Besteht die Möglichkeit,
daß der Gegner weiß, wo sich meine Sachen befinden? Daß
wir abgeschnappt werden, während wir versuchen, sie an uns zu
bringen?«
»Ich glaube nicht«, erwiderte der Anwalt. »Ich
besorgte das in den ersten Stunden nach Ihrem Abflug, und der erste
Kontakt erfolgte weitaus später.«
»Gut«, bemerkte Stoke mit Befriedigung. »Dann
schießen Sie los!«
Das erste, was Shink Ool aufgefallen war, etwa zwanzig Stunden
nach Stokes Abflug, war der eigenartige Aufschwung, den die Zahl
seiner Kunden nahm. Er arbeitete unter Vertrag für sieben oder
acht mittelgroße Firmen; außerdem nahm er an
Straßenkundschaft an, was ihm interessant erschien. Gewöhnlich
betraten pro Tag zwanzig bis dreißig Leute auf der Suche nach
Rechtsbeistand sein Büro. Mehr als drei Viertel davon pflegte er
abzuweisen.
Nach Stokes Abflug hatten die Kunden sich am Visifon und vor
seiner Tür zu drängen begonnen. Innerhalb von
sechsundzwanzig Stunden empfing er mehr als fünfzig Besucher,
von denen die meisten in komplizierte, aber uninteressante Fälle
verwickelt waren, in denen sie eines Anwalts bedurften. Shink
übernahm zwei Fälle, die übrigen wies er ab.
»Ich wußte sofort, daß man hinter mir her war«,
erklärte er. »Die Leute wollten mich kennenlernen. Sie
wollten ausschnüffeln, wo und
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