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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schmalen Antigravschacht in
die untere Schiffshälfte. Ein kahler, mit Metallplatten
ausgelegter Gang krümmte sich um die Außenwandung eines
Stützmassetanks. Stoke öffnete ein sorgfältig
verriegeltes Schott. Unmittelbar dahinter lag die mittlere Tankwand.
    »Wohin?« fragte Shink Ool knapp.
    »An den sichersten Ort, den es im ganzen Schiff gibt«,
erklärte Stoke.
    Der Raum zwischen den Wandungen war spärlich beleuchtet.
Stoke stolperte über eine Strebe. Shink Ool dagegen schien
keinerlei Schwierigkeiten zu haben. Stoke gelangte an ein zweites
Schott.
    »Es wird ein bißchen ungemütlich werden«,
sagte er, »aber es dauert höchstens eine halbe Minute.«
    Das Schott war der Eintritt zu einer kleinen Schleuse, in der die
beiden Männer eben Platz hatten. In den zehn Sekunden, die sie
zum Passieren der Schleusenkammer brauchten, sank die Temperatur
rapide.
    Am Schleusenausgang befanden sie sich der inneren Tankwand
unmittelbar gegenüber. Rechts und links, zwischen innerer und
mittlerer Wand, türmten sich gewaltige, formlose Massen von
Isoliermaterial. Nur unmittelbar vor der Schleuse gab es ein Stück
freien Raum von nicht mehr als zehn Quadratmetern Grundfläche.
In die innere Tankwand eingelassen war ein weiteres Schott, das den
Zutritt zum Tank selbst erlaubte. Solcher Zutritt war erforderlich,
wann immer das Tankinnere einer der von den Sicherheitsbestimmungen
vorgeschriebenen Überprüfungen unterzogen werden mußte.
    Im Innern des Tanks befand sich flüssiger Wasserstoff. Die
Temperatur im Tankinnern lag nahe dem absoluten Nullpunkt. Die
Wandung selbst bestand aus hochwertigem Isoliermaterial. Trotzdem
betrug die Temperatur unmittelbar vor dem Schleusenschott nicht mehr
als minus vierzig Grad.
    Stoke wußte, daß er schnell handeln mußte. Er
spürte, wie die Kälte ihm von Sekunde zu Sekunde tiefer in
die Glieder kroch. Er öffnete und schloß die Finger der
rechten Hand, um sie beweglich zu halten.
    »Dort drüben«, sagte er zu Shink Ool und deutete
nach links. Ein Nebelstreif aus rasch kondensierender
Atemfeuchtigkeit begleitete die Worte. »Rund zwei Meter hoch.
Sie sehen, wo die Isolierung in Unordnung ist.«
    Shink Ool wandte sich der angedeuteten Stelle zu. Stokes Hand
glitt in die Tasche und kam mit dem Blaster wieder zum Vorschein. Ein
fauchender Schuß löschte die einsame Leuchtplatte hoch
oben nahe dem Tankende. Der enge Hohlraum vor der Tankwandung wurde
finster.
    Stoke hatte noch Zeit zu sehen, wie Shink Ool herumwirbelte - so
schnell, als hätte er vorher geahnt, was geschehen würde.
Stoke hatte niemals zuvor einen Menschen sich so schnell bewegen
sehen.
    Er schoß erneut. Unter halb zusammengekniffenen Lidern
hervor sah er, wie der Schuß den Akonen dicht oberhalb der
Kniegelenke traf und ihm die Beine unter dem Leib abtrennte.
    Es polterte, als Shink Ool zu Boden stürzte. Stoke trat auf
ihn zu. Er brachte eine Lampe zum Vorschein, die die halb erstarrte
Hand kaum noch einzuschalten vermochte, und richtete den Lichtkegel
voll auf den Gestürzten.
    Er sah, was er erwartet hatte. Shink Ool starrte aus weit offenen
Augen in den Lichtstrahl. Aus den beiden Schußwunden träufelte
rötliche Flüssigkeit; aber da, wo bleiche Knochenmasse aus
den Beinstümpfen hätte hervorragen müssen, war Stahl.
    Stoke wandte sich ab, nachdem er sich gebückt und dem
Reglosen eine Waffe aus der Hand genommen hatte.
    Er hatte den Robot ausgeschaltet, der Shink Ools Platz eingenommen
hatte. Jetzt galt es, den richtigen Shink Ool zu finden.

6.
    »Sie haben ein Duell mit einem Roboter gewonnen«,
sagte Lagkruch, und selbst wer nicht mit der Sprechweise der Topsider
vertraut war, konnte den Unglauben hören, der in seiner Stimme
lag.
    »Nicht ohne Vorbereitung«, gab Stoke zu. »Der
Robot war von mir abgewandt, als ich angriff. Er mußte eine
Drehung um einhundertundachtzig Grad vollziehen, bevor er anfangen
konnte,
    sich zu wehren. Es war finster. Es gab kein sichtbares Licht, an
dem er sich orientieren konnte. Es war kalt, also gab es nur ein
Minimum an Infrarotstrahlung, die der langwellige Teil seines
Sehmechanismus hätte wahrnehmen können. Ich dagegen war ihm
von Anfang an zugewandt und brauchte den Lauf der Waffe nur in die
Richtung zu halten, in der ich seine Beine zuletzt gesehen hatte. Ein
Robot schießt nicht aus Panik drauflos wie ein Mensch. Er
wartete, bis er ein sicheres Ziel vor Augen hatte. Das war sein
Verhängnis.«
    Lagkruchs Mißtrauen schwand.
    »Aber er ist immer noch gefährlich«,

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