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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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du Idiot dich nicht mit mir oder einem anderen von uns
besprochen, bevor du dich dem Alkohol ergabst?“
    Noowee grinste traurig.
    „Erst haben wir uns mit den Verhältnissen arrangiert“,
sagte er leise. „Das fiel uns leicht, denn wir waren ehrgeizig.
Aber es trennte uns auch, und als wir uns in bevorzugten Positionen
etablierten, wurde die örtliche Trennung auch zu einer
geistigen.“
    „Das stimmt nicht!“ entgegnete Franklin erregt. „Denke
daran, wie du reagiertest, als ich dir von Rogers Schicksal
berichtete! Wir waren, sind und bleiben die Söhne des Lichts.“
    Noowee schüttelte den Kopf.
    „Wir erleben lediglich eine Art Renaissance, mein Freund.
Wahrscheinlich war es unausbleiblich, daß unser früherer
Enthusiasmus verlorenging, aber auf diesen Enthusiasmus und unserem
Idealismus beruhte unser Bund.“
    „Nichts ist verlorengegangen, Noowee. An Roger und uns
erleben wir, da? wir nicht anders denken als früher. Wir haben
nur erkannt, daß man den Lauf der Geschichte zwar beeinflussen,
aber nicht ändern kann. Kann denn der Fisch im Strom etwas daran
ändern, daß der Strom zum Meer fließt?“
    „Nein. Er frißt und wird gefressen, wenn er nicht
achtsam genug ist. Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.“
Logan seufzte. „Vielleicht hätten wir in die Politik gehen
sollen, um wenigstens einige unserer Ziele zu verwirklichen.“
    „Auch Politiker müssen sich mit den Verhältnissen
arrangieren“, widersprach Franklin Kendall lächelnd. „Du
siehst es an Perry Rhodan. Der Großadministrator möchte
sicher das gleiche wie wir, aber es will ihm nicht einmal gelingen,
das Imperium vor dem Zerfall zu bewahren. Die geschichtlichen Trends
sind stärker als seine Macht. Natürlich könnte er die
Menschen >zu ihrem Glück< zwingen, aber dazu müßte
er sich zum Diktator aufschwingen, und alles würde zerstört
werden, wofür er bisher gekämpft hat.“ Noowee Logan
senkte den Kopf.
    „Ich war ein Idiot, Franklin. Du hattest leider recht mit
dieser Einstufung. Möglicherweise bin ich dem Alkohol verfallen,
weil mein Unterbewußtsein die Wahrheit längst erkannte,
mein Bewußtsein sich aber vor ihr verschloß.“
    „Wahrscheinlich. Das war ein Fehler, aber solange man lebt,
kann man aus seinen Fehlern lernen. Ich beispielsweise habe heute
gelernt, daß wir enger zusammenarbeiten müssen, wenn wir
den SOL-Club erhalten wollen, und mit unseren achtundsechzig Jahren
sind wir längst nicht zu alt dazu. Wir haben ja kaum die Hälfte
unserer Lebensspanne gelebt.“
    „Also, fangen wir an, Franklin!“ Noowees Gesicht
strahlte.
    Hinter den beiden Männern, an der Tür zum Besuchszimmer,
räusperte sich jemand. Es war der Chefarzt von Jacob Manor.
    „Die Besuchszeit ist zu Ende, Mr. Kendall“, sagte er.
Franklin Kendall nickte.
    „Wir brechen ohnehin sofort auf. Mr. Logan muß nur
noch seine Sachen packen. Vermerken Sie bitte in seiner Akte:
>geheilt entlassen<, Professor.“
    Der Mann sah verblüfft von einem zum anderen. „Aber Mr.
Logan benötigt mindestens noch zehn Tage Behandlung, wenn er
nicht rückfällig werden soll!“
    „Er wird nicht rückfällig!“ erklärte
Kendall. „Darauf können Sie sich verlassen.“ „Aber
unser Kontrakt... !“
    Noowee Logan lächelte ironisch.
    „Berechnen Sie das Honorar für weitere zehn Tage
Behandlung, Professor, und glauben Sir mir: Ich werde nie wieder eine
Entziehungskur brauchen.“
    „Wie Sie wünschen“, murmelte der Mann verwirrt.
„Ich schicke Ihnen einen Roboter, der Ihre Sachen einpacken
wird.“ Zögernd streckte er die Hand aus, und Logan ergriff
sie. „Alles Gute, Mr. Logan.“
    *
    Die Sonne schwebte als rotglühender Ball über dem
Horizont, als Franklin Kendall und Noowee Logan mit einem Gleiter bei
den Hangars der Gesundheitsbehörde vorfuhren.
    Der Flugbereitschaftsleiter verließ seinen Betonwürfel
und begrüßte die beiden Männer. Er deutete auf ein
kugelförmiges Raumschiff, das gleich einem stählernen
Denkmal im Ring der Startfeldprojektoren stand.
    „Die ÄSKULAP III ist startklar, Sir“, erklärte
er Kendall.
    Franklin konnte nicht sofort antworten, denn in einigen Kilometern
Entfernung war soeben ein Leichter Kreuzer der Flotte vom Startfeld
auf tausend Meter angehoben worden und hatte seine Triebwerke
eingeschaltet. Das Dröhnen war ohrenbetäubend und
hinterließ eine eigenartige Stille, als es verklang. Noch
minutenlang war ein leuchtender Schlauch ionisierter flimmernder
Luftmoleküle zu sehen, die das schnelle Schiff

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