Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
herziehen müssen, um die
Menschen zu warnen. Aber dieser Ritt trug für mich deutliche
Zeichen - das Ende näherte sich.
    »Ja. Er reitet zurück, aber er wird einen anderen Weg
reiten. Nördliche Richtung, über die Berge und dann scharf
nach Osten.«
    Nomos versprach:
    »Wir werden Kuriere schicken und entsprechende Befehle an
unsere Garnisonen und an alle anderen, die noch auf uns hören.
Heute, im Jahre vierhundertdreiundfünfzig nach der Geburt des
Herrn, den Leo anbetet, ist ein wichtiger Vertrag unterschrieben
worden.«
    »So ist es«, sagte ich langsam. »Er hat vielen
Menschen das Leben gerettet. Unter anderem auch dem Hunnenfürsten,
denn ich suche schon seit Tagen nach einer Gelegenheit, ihn
umzubringen, ohne daß eine Spur von Verdacht auf mich fällt.«
    Wir blieben vor dem Zelt stehen und als Patricia unsere
Unterhaltung in lateinischer Sprache hörte, kam sie heraus. Sie
blickte erstaunt von Nomos zu mir und wieder zurück, dann sagte
sie:
    »Es ist also wahr - der Marsch auf Rom findet nicht statt?«
    »Nein, Schwester«, sagte Nomos beinahe heiter. Er nahm
den Helm ab, stülpte ihn über einen Pfosten und blieb vor
ihr stehen. »Wir haben strengsten Befehl, dich nach Süden
mitzunehmen!«
    Ich erklärte ihr alles, als Nomos wieder zu seinen Männern
zurückgegangen war. Ich setzte eine Frist von siebzig Tagen und
versprach ihr, nach Ablauf dieser Frist bei ihr zu sein. Schließlich
wühlte ich in meinem Gepäck und nahm eines der
Schmuckstücke heraus, das meine Maschinen hergestellt hatten. Es
war ein breites Armband aus getriebenem Silber, aber in verschiedenen
Hohlräumen befanden sich eine Hochleistungs-Energiezelle, ein
winziger Unterbrecher und ein noch kleineres Funkgerät. Dieses
Schmuckstück sendete in Abständen von drei Stunden einen
zwei Sekunden langen Peilton aus, den ich verfolgen konnte. Ich
schloß das Schmuckstück um ihr rechtes Handgelenk und
sagte leise:
    »Wo auch immer du bist, ich werde dich finden, solange du
dieses Armband trägst. In siebzig Tagen beginnt für uns
eine andere Zeit.«
    Ihr Kopf lag an meiner Brust und sie fragte unschlüssig:
    »Eine Zeit ohne Krieg und Brand?«
    »Ja. Eine Zeit, die schön sein wird, ohne Sorgen. Nomos
wird dich mit sich nehmen; er wird dich schützen wie seine
Schwester und einer der Konsuln wird dir ein Haus geben, Diener und
ein Stück Land. Wenn ich zurückkomme, ist Attila tot und
dann werden wir alles das tun können, wovon wir träumen.«
    »Ich träume von vielen Dingen«, sagte sie leise.
    Ich zog sie noch enger an mich und murmelte:
    »Aus den Träumen wird ein schönes Leben werden.«
    Bis zur Abreise der römischen Gesandtschaft hatte ich nichts
zu tun. Ich unternahm an den Ufern des Mincio lange Spazierritte mit
Patricia, auf denen uns der Wolf und der Falke bewachten. Ich
entdeckte eine idyllische Landschaft; Stein, Grün und Wasser
gingen eine glückliche Synthese ein. In diesem Land würde
ich nach Ablauf der selbstgestellten Frist leben -zusammen mit
Patricia.
    Schließlich ritten die Römer zurück und nahmen
Patricia und den wenigen Besitz, über den sie verfügte, mit
sich. Ich hatte ihr einen Beutel mit Goldmünzen mitgegeben, die
meine Maschinen geprägt hatten. Das alte, harte Leben fing
wieder an.
    Möglich, daß die Nachricht von der Niederlage der
Hunnen an der Danubia Attilas Heimkehr wesentlich beschleunigt hatte.
Aber er ließ sich nicht einmal von den Umständen zwingen.
    Er ritt nicht auf dem schnellsten Weg zurück sondern auf
einem sehr komplizierten und schwierigen Pfad. Wie die Blätter
in einem treibenden Gewässer zogen sich die Heeresteile zurück,
flossen fächerförmig zusammen zu einer breiten und langen
Säule, die sich genau entlang des Weges bewegte, den meine
hundertsiebzig Männer und ich ihnen zeigten.
    Wieder begann das Doppelleben.
    Tagsüber erkundete ich den Weg, schnell und unsichtbar.
    Nachts verkleidete ich mich und warnte die Menschen entlang des
Pfades. Diesmal stieß ich auf weitaus mehr Glauben, denn die
furchtbaren Verwüstungen, die in der Ebene stattgefunden hatten,
waren hier genau bekannt. Je mehr nach Norden wir uns entfernten,
desto mehr stießen wir auf Unglauben - wir, das waren der Wolf,
der Falke und ich.
    Drei oder vier Tage hinter uns marschierten die Hunnen durch ein
leeres Gebiet. Sie verwüsteten mit den Hufen ihrer Pferde die
Saat ebenso wie mit ihren Brandpfeilen die Gehöfte. Aber sie
fanden nur wenige Menschen. Alle waren geflohen.
    Kuriere hetzten hin und her,

Weitere Kostenlose Bücher