PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier
Helme
hindurch zublinzelten.
». null.«, verklang die mechanische Stimme.
Joohst biß sich auf die Lippen. Entweder befanden sich die
Flüchtigen bereits außerhalb der Kuppel, das glaubte er
allerdings nicht, oder sie fühlten sich vollkommen sicher. Das
konnten sie jedoch nur, wenn sie selbst Raumanzüge besaßen.
Der Biologe rief alle verfügbaren Männer zusammen und
teilte sie in Suchkommandos ein, die aus je zwei Mann bestanden.
Bald erklangen die schweren Tritte der Magnetstiefel in allen
Gängen der Kuppel und scheuchten die beiden Halbwüchsigen
aus ihrer trügerischen Ruhe.
Tim und Twinnie rüsteten sich für eine
Auseinandersetzung.
Schwitzend verschob Tim mehrere schwere Metallschränke und
baute für sich und das Mädchen eine Deckung auf. Dann
löschte er das Licht. Mit angehaltenem Atem lauschte er den
näherkommenden Geräuschen von auf-und zurollenden Schotten,
trampelnden Stiefeln und vereinzelt aufklingenden Männerstimmen.
Er lag der Länge nach gegen den kühlen Bodenbelag
gepreßt und versuchte, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu
durchbohren. Neben ihm waren Twinnies schwere Atemzüge zu
vernehmen. Sie hatte Angst, genau wie er selbst.
»Twinnie?«
»Ja?«
»Hab' keine Angst, hörst du?«
»Aber natürlich nicht, Tim!«
Stille! Die hallenden Schritte waren vor ihrer Tür verstummt.
Jemand machte sich an der Verriegelung zu schaffen. Der Griff wurde
ein paarmal hin und her gerüttelt, dann schnappte er klickend in
seine Ausgangsposition zurück.
»Verschlossen!« erklang eine Männerstimme.
Eine zweite antwortete: »Dann stecken sie hier drinnen.
Holden Impulsgeber, Bernie!«
Eilige Schritte entfernten sich.
Erneut wurde am Griff gerüttelt. »Kommt schon heraus!«
rief der Zurückgebliebene ungeduldig. Er hämmerte gegen die
Tür. »Was soll der Blödsinn. Wir holen euch doch!«
»Das müßt ihr erst noch probieren!« rief
Tim von innen.
Der Mann lachte dröhnend. Erneut begann er, die Tür zu
bearbeiten, die unter seinen schweren Schlägen widerhallte.
Schließlich ließ er von seiner
sinnlosen Tätigkeit ab.
Zusammen mit dem Impulsgeber traf eine größere Anzahl
von Männern ein, die sich unterwegs dem ausgesandten Mann
angeschlossen hatten und sich das zu erwartende Schauspiel um keinen
Preis entgehen lassen wollten. Sie geizten nicht mit guten
Ratschlägen. »Paß auf, Bernie, daß die Kleine
dir nicht das Gesicht zerkratzt!« ... »Er kann's kaum
erwarten, die Kleine in seine Arme zu schließen, haha!«
Diese und andere Bemerkungen trugen dazu bei, daß der Mann
seine Gegner maßlos unterschätzte. Seine dunkle Silhouette
erschien im hellen Rechteck des nunmehr geöffneten Türschotts.
Blinzelnd blieb er stehen und spähte in die Dunkelheit.
»Zurück oder wir schießen!« warnte Tim mit
gepreßter Stimme.
Der Mann wandte den Kopf. »Er sagt, sie würden
schießen«, gab er über die Schulter zurück. In
seiner Stimme schwang Unsicherheit mit.
Auf dem Gang erklang schallendes Gelächter. »Bernie hat
Angst vor einer Wasserpistole!« höhnte einer der Männer.
Erneutes Gelächter brandete auf. Bernie tat einige zögernde
Schritte in den Raum hinein.
Da drückte Tim ab.
Aus der Mündung seiner Waffe fuhr ein blasser Lichtstrahl,
der den Raum für den Bruchteil einer Sekunde schemenhaft
erleuchtete. Mit häßlichem Knistern bohrte sich der Strahl
in die Hüfte des Mannes. Bernie verhielt mitten im Schritt, als
sei er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Mit maßlos
erstauntem Gesichtsausdruck drehte er sich langsam um die eigene
Achse und stürzte polternd zu Boden.
»Bernie?« erkundigte sich zögernd eine Stimme aus
dem Gang.
Tim drückte erneut ab. Sein Schuß entlud sich in der
Plastikverkleidung des gegenüberliegenden äußeren
Wohnringes.
Sofort breitete sich dichter Qualm aus, und bald erreichte sie der
durchdringende Gestank von verbranntem Kunststoff.
»Er hat eine Waffe!« Trampelnde Schritte zeigten an,
daß sich die Männer draußen aus dem Gefahrenbereich
zurückzogen.
»Bernie?« fragte dieselbe Stimme erneut.
Stöhnend erwachte der Verwundete aus seiner Bewußtlosigkeit.
Seine Hand fuhr über die Montur, bis sie die verbrannte Stelle
erreichte. »Schmerzen.«, murmelte er. Wimmernd versuchte
er, sich auf dem Ellbogen aufzustützen und robbend zur Tür
zu gelangen. Doch der Kraftaufwand erschöpfte ihn rasch. Er sank
zurück und verlor erneut das Bewußtsein.
Neben sich hörte Tim würgende Geräusche. Twinnie
erbrach sich. Der Junge
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