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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschäftigen würden!
sagte mein Extrasinn.
    »Weiter!« sagte ich.
    Links von uns, in einem schmutzigen Haus, öffnete sich
knarrend und langsam die Tür. Zerberus federte herum, spannte
seine robotischen Muskeln und starrte die Tür an. Der
Lähmstrahler, hinter der schwarzen Folie seiner Schnauze
verborgen, war schußbereit. Zwei Gestalten erschienen und
schoben eine dritte über die Schwelle. Es war ein Pesttoter -
sie hatten ihn in ein schmutziges Laken gehüllt und mit
Tuchbindern verschnürt. Dann schloß sich die Tür
wieder. Wir fühlten, wie sich eisige Schauer entlang des Rückens
ausbreiteten.
    »Ich habe Hunger, und ich kann ein großes Glas Wein
vertragen«, sagte Alexandra plötzlich. »Können
wir uns wirklich nicht anstecken?«
    »Wir sind völlig sicher«, murmelte ich. »Los,
gehen wir in die Schänke!«
    Wir machten einige Schritte, schoben die vielen Kordeln, in die
Steine, Muscheln und Glasstücke geknotet waren, zur Seite und
betraten die dämmerige Stube der Herberge. »Haus zum
Edelmann«, casa gentilhombre, stand auf einem verwitterten
Schild. Ich ließ meinen Blick herumgehen.
    Etwa zehn Gäste gab es hier, eine Magd, einen Wirt und in der
Nähe des Fensters einen kleinen Jungen, der unbeholfen an der
Laute zupfte. Als wir eintraten, verwandelte sich die Szene
    innerhalb von Sekunden. Eine füllige Rothaarige griff nach
der Laute, riß sie aus den Händen des Jungen und begann
darauf Akkorde und Wirbel zu spielen. Der Wirt hantierte geschäftig
hinter dem Schanktisch, und die Gäste würfelten, hoben die
hölzernen Becher. Jemand warf einen braunglasierten Teller zu
Boden; Nüsse und grüne Oliven rollten über den
schmutzigen, sägemehlbestreuten Boden.
    Wir grüßten.
    »Wirt«, sagte ich, »wir sind weder reich noch
arm, noch bringen wir die Pest mit uns in diese Stadt. Wir brauchen
ein bißchen Essen, etwas Wein mit Früchten und zwei
saubere Betten.«
    Der Wirt kam hinter seinem Tisch heraus, wedelte mit einem Tuch
und sagte in kehligem Kastilisch:
    »Das alles, gelehrte Herren, könnt Ihr haben. Braucht
Ihr sonst noch etwas?«
    Ich erklärte höflich, daß ich es ihn
gegebenenfalls wissen lassen würde. Dann bat ich, uns die oder
das Zimmer zu zeigen. In den Blick des gedrungenen Mannes kam etwas
Berechnendes, Abschätzendes, und schließlich sagte er
laut, um das Klimpern der rothaarigen Lautenspielerin zu übertönen:
    »Ihr seht aus, Herren, als ob Ihr Euch in einem großen
Zimmer nicht streiten werdet. Darf es ein Zimmer mit zwei
Lagerstätten sein?«
    »Es ist uns nicht unlieb!« meinte Bruder Alexander
neben mir. Mein Hund kam in die Gaststube hinein, musterte lautlos
die Anwesenden und blieb dann neben meinem Knie unbeweglich stehen.
Noch bevor der Wirt etwas einwenden konnte, sagte ich leise und
beschwörend:
    »Der Hund überträgt auch nicht die Pest. Aber ich
werde euch zeigen, später, wie man die Pest aus dem Ort treiben
kann!« Der Wirt entgegnete traurig:
    »Das werdet auch Ihr samt Eurer Gelehrsamkeit nicht
erreichen, Magister, aber es bleibt der gute Wille. Seid bedankt.
Wünscht Ihr Wasser zum Waschen?«
    »Ja«, sagte Bruder Alexander.
    Wir folgten dem Wirt eine kurze Stiege hinauf, an deren Wand
Fackeln steckten. Dann kamen wir in einen kurzen Korridor, der mit
Karos aus geflochtenen Binsen ausgelegt war. Eine schwere,
altersgeschwärzte Tür mit hölzernem Riegel öffnete
sich. Das Zimmer war groß, sauber und geräumig und
enthielt alles, was man zu dieser Zeit von einem Gastzimmer verlangen
konnte.
    »Ausgezeichnet!« sagte ich, und ein Geldstück
wechselte den Besitzer. »Habt Ihr noch andere Gäste?«
    Der Wirt zuckte die Schultern und lamentierte:
    »In diesen Zeiten - wer besucht schon Almeria? Einige
Trinker, die nicht sterben können, einige reiche Menschen, die
nicht sterben wollen, und Fremde, die die Pest nicht fürchten.
Vor ein paar Tagen kam ein Mann mit dunkler Haut, aber er kommt und
geht unregelmäßig. Ich weiß nicht, ob er
wiederkommt. Er hat schon bezahlt.«
    Ich nickte.
    »Bringt uns das Essen herauf, ja? Und einen großen
Krug Sangria!«
    »Das Mädchen wird es bald bringen, die Herren!«
    Die Tür schloß sich, Alexandra trat die Stiefel von den
Füßen und setzte sich in einen Stuhl. Wir sahen uns an.
    »Es ist alles unglaubwürdig«, sagte das Mädchen
leise. »Als ob alle Menschen eine Rolle spielen würden.
Hast du bemerkt, wie hektisch sie sich bewegten, als wir die
Gaststube betraten?« »Natürlich«, sagte ich.
»Die Angst, die sie

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