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PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stand auf der untersten Stufe der Treppe, die zum Hauptportal
hinaufführte. A. spürte, daß in B.s Haltung etwas
Besitzergreifendes lag. B. stand da, als gehörte CAR ihm!
    Zorn stieg in A. auf. Er beschleunigte seine Schritte, um das
Hauptportal schneller zu erreichen.
    B. war groß und hager. Er ging stets ein bißchen nach
vorn gebeugt. Obwohl er sechs Jahre jünger war als A. wirkte er
wesentlich älter. Das, dachte A. war ein entscheidender Vorteil
im Kampf gegen B.
    Sie grüßten sich freundlich, obwohl es beiden
schwerfiel. Nach außen hin gaben sie sich den Anschein
freundschaftlich miteinander verkehrender Mitarbeiter.
    Früher, erinnerte sich A. hatten sich seine und B.s Familie
oft besucht. A. war sicher, daß B. sogar einmal mit Aynthia
geschlafen hatte, aber diesem Ereignis maß er nicht viel
Bedeutung bei. Aynthia würde trotzdem nur ihren eigenen Mann
unterstützen. Außerdem schlief sie mit vielen Männern,
wenn
    A. gerade nicht zu Hause war.
    »Es scheint ein schöner Tag zu werden«, bemerkte
B. und blickte zum Himmel hinauf.
    Unwillkürlich hob A. den Kopf. Er fand B.s Stimme abstoßend.
    »Ja«, sagte er. »Die Luft ist mild.«
    B. seufzte.
    »Alle anderen kommen immer in der letzten Minute. Ich finde,
man hat viel mehr vom Tag, wenn man pünktlich ist.«
    Du verdammter Heuchler! dachte A.
    »Ich fühle mich immer sehr frisch, wenn ich früh
aufstehe«, fuhr B. fort. Er stand auf der Treppe und dehnte und
streckte sich, als würde er sich so behaglich fühlen, wie
noch niemals zuvor in seinem Leben. »Das gibt einem Energie für
den ganzen Tag.«
    A. lächelte ihn an.
    »Ich brauche das nicht«, gab er zurück. »Ich
bin immer frisch, egal, wann ich aufstehe.«
    Sie senkten beide die Augen, denn keiner wollte, daß der
andere die Feindschaft erkennen konnte, die in den Blicken lag.
    Kurz vor acht erschien der Robothausmeister und öffnete das
Portal. Zusammen mit den inzwischen eingetroffenen Angestellten von
CAR begaben sich A. und B. in den Vorraum. Sie fuhren gemeinsam im
Lift nach oben in ihr Büro.
    Relcon kam selten vor neun, der Direktor machte kein Geheimnis
daraus, daß er gern lange schlief. Als Direktor konnte er sich
das erlauben.
    »Ich werde heute die Abrechnungen machen«, eröffnete
B. seinem Begleiter, als sie den Lift verließen und den
Korridor zum Büro überquerten.
    A. ging prompt in die Falle.
    »Die Abrechnungen sind erst in drei Tagen fällig.«
    »Ja«, sagte B. triumphierend. »Aber ich bin mit
meinen Eintragungen voraus. Dadurch habe ich Zeit, Planungen zu
überarbeiten.«
    B.s Lieblingsarbeit waren Planungen. Auf diesem
Gebiet leistete A. nicht viel; er sah voller Mißgunst, daß
einige von B.s Vorschlägen bereits angenommen worden waren.
    Dafür hatte A. in der mathematischen Abteilung einige
Verbesserungsvorschläge durchsetzen können, wobei ihm
allerdings sein Mini-Starrion nicht unwesentlich geholfen hatte.
    Das Vorzimmer war noch verlassen, die Mitarbeiter würden in
wenigen Minuten eintreffen.
    Im Eingang zum Büro, das er mit B. teilte, blieb A.
unwillkürlich stehen. Fast jeden Morgen, wenn er diesen Raum
betrat, hatte er den Wunsch, seinen Tisch so zu stellen, daß er
während der Arbeit B. nicht mehr von Angesicht zu Angesicht
gegenübersitzen mußte. Bisher hatte er nicht den Mut
gefunden, B. diesen Wunsch mitzuteilen, obwohl sein Konkurrent
wahrscheinlich nicht anders dachte.
    B. begann sofort zu arbeiten. Entweder rechnete er damit, daß
Relcon eines Tages pünktlich sein und ihn bereits zu dieser
frühen Stunde an der Arbeit finden würde, oder er wollte A.
nur demonstrieren, wie schnell er sich in eine Aufgabe vertiefen
konnte.
    A. legte seine Sachen zurecht.
    Eine Weile später erschien eine der Schreibkräfte und
brachte die Post. Sie war bereits vorsortiert. Die private Post für
Relcon wurde in einem Kasten vor dem Zimmer des Direktors abgelegt,
von wo aus er sie jeden Morgen mit nach hinten nahm.
    B. öffnete die Umschläge sehr schnell
und stapelte die Schreiben aufeinander.
    A. ging langsamer vor, er las jeden Brief aufmerksam, denn jeder
noch so kleine Anhaltspunkt konnte ihm weiterhelfen. Die
Großpositronik der Whistler-Company hatte ihm dazu geraten, und
er hielt sich strikt an ihre
    Ratschläge.
    Die Hauptfrage, die A. über den Mini-Starrion immer wieder an
die Positronik richtete, lautete:
    Was muß ich tun, um Relcons Nachfolger zu werden?
    Plötzlich las A. ein Wort, das in großen Buchstaben
über einem Brief

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