PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Zeilen, die ihn
sprachlich störten.
Und vieles andere mehr ...
Als am ersten September 1715 König Ludwig der Vierzehnte
starb, verließen wir Versailles. Schon kurze Zeit vorher hatten
wir ein Schlößchen an der französischen
Mittelmeerküste gekauft. Troy reiste irgendwann dorthin, um es
für uns einzurichten.
Die Auflösung ging weiter ...
14.
Ein scheinbar namenloser Ort am Mittelmeer. Früher Herbst.
Das Licht durchdrang die Luft und erfüllte die riesige Anlage
des natürlichen Hafens. Eine doppelte Bucht, die aussah wie ein
eingestürztes und seit langem von Humus gefülltes und von
Bäumen überwuchertes
Amphitheater. Auf einem vorspringenden Felsen kauerte das Haus; es
war eingerichtet, als der Gleiter mit dem Rest unseres Besitzes
landete und mit dem Hund Castor, der noch nicht zerstört war.
»Seit einem halben Jahr ist Troy hier. Er hat alles
eingerichtet oder einrichten lassen, und, wie ich ihn kenne, auch
bezahlt«, sagte Gabrielle. »Aber wo ist er?«
Wir hatten seit vier Monaten nichts von ihm gehört.
Ich trat an den Rand einer Terrasse, die von den Kronen mächtiger
Bäume überschattet war. Man hatte die Bäume hier
hinauf geschleppt und in runde Mauerröhren, mit Erdreich und
Steinen gefüllt, eingepflanzt. Troy war in allem, was er tat,
sehr gründlich.
»Er wird sich melden, wenn er merkt, daß wir hier
sind.«
Dié sah Tairi an und entgegnete schroff:
»Ich habe unzählige Male das Funkgerät betätigt.
Er hätte sich melden müssen.«
Ich deutete nach unten. Dort sah ich ein Stück eines
vorspringenden Felsens, der mit Hilfe von Steinen und schweren
Balken, deren Anordnung unverkennbar Troys Handschrift trug, eine
kleine Badeplattform geschaffen worden. Hin und wieder schlug eine
Brandungswelle gegen die Felsen und zerstäubte zu Nebel.
»Die Fischer, Bauern und die wenigen Handwerker können
uns sagen, wo Troy ist, falls sie ihn gesehen haben. Wenn nicht ...«,
ich zögerte und fuhr dann etwas gemäßigter fort, »...
dann will er nichts mehr von uns wissen. Oder er ist dort ertrunken.«
»Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer!«
»In einem unbekannten Gewässer!« sagte ich zu
Gabrielle. »Und uns bleibt nichts anderes übrig als das
Warten. Packen wir aus!«
Jean und wir drei.
Das Haus füllte sich mit einem schläfrigen Leben. Die
ersten Wochen taten wir nichts anderes als sonnen und baden,
schwimmen und fischen. Wir schufen um uns herum Zonen der Ruhe. Die
Bauern verkauften , was wir zum Leben brauchten. Wir wurden freier
und unbekümmert. Und ich wagte es sogar, die Bänder der
Maschinen unter dem Meer abzuspielen und erfüllte dadurch das
Haus mit Musik aus vielen irdischen!Kulturepochen.
Troy kam nicht wieder.
War er ertrunken?
*
Eigentlich hatte ich es schon gewußt, als ich kurz nach dem
Start des Raumschiffes den Funkanruf von Rico bekommen hatte. Der
Robot rief mich und teilte mir in lakonischer Diktion mit, daß
die einzige Möglichkeit, nach ARKON zu kommen, nicht mehr
existierte. Daraufhin entfielen alle weiteren Schritte, sich dieser
Aufgabe zu widmen. Ich war in gewisser Weise blockiert oder fast
ausgeschaltet. Während die vier kosmischen Vagabunden ihr Schiff
vernichteten, weil sie sich hier wohl fühlten, hatte ich nur die
Wahl zwischen verantwortungsvollem Handeln, das die Menschheit
wieder einige kleine Schritte bis zu dem Punkt weiterbrachte, an
dem sie ihr erstes Raumschiff bauen konnte - oder der Rückkehr
in mein stählernes Gefängnis. Wir hatten getan, was wir
konnten. Mehr wurde nicht begriffen, und für viele andere
Entwicklungen war die Zeit noch nicht reif. Verga war verschwunden,
desgleichen Nyder. Auch Troy schien sich entschlossen zu haben, seine
Freunde zu verlassen. Ich konnte es verstehen, denn so entgingen sie
der Versuchung, eine kleine, isolierte Gruppe zu bilden. Vier oder
drei Personen gingen in der Masse der Bevölkerung ohne Spuren
auf.
Und was unternehme ichjetzt? fragte ich mich.
Du mußt zurückkehren und weiter warten. Dein Leben wird
durch den Zellaktivator gesichert, und du kannst nicht erwarten,
einige Jahrtausende Geschichte direkt beeinflussen zu können!
sagte der Logiksektor.
Er hatte, wie meist, vollkommen recht.
Das Boot wiegte sich leicht in den Wellen. Die Sonne brannte fast
senkrecht herunter. Wir trieben bereits jenseits der beiden felsigen,
dicht bewaldeten Vorsprünge dahin, von denen der gewaltige
Naturhafen vor Villa Franca eingeschnürt wurde. Kein Lüftchen
regte sich. Tairi und ich lagen dösend
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