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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schaute hinunter in ein Chaos. Das Ausmaß der Katastrophe
ließ sich noch nicht überblicken. Die Jet war ein zweites
Mal aufgeschlagen und hatte sich auf den Kopf gestellt. Dann schien
sie, laufend wie ein Rad und dabei Sprünge von fünfzig
Metern und mehr ausführend, genau auf

    den Iglu und die kleinen Hilfsaggregate ringsum zugetorkelt zu
sein. Die Teile des Iglus, schnellhärtender Schaumstoff mit
wasserabweisenden Oberflächen und Fenstern und Luken, lagen über
hundert Meter im Umkreis verstreut. Maras merkte nicht, daß er
langsam die feuchte Seite der Stranddüne hinunterlief. Die Jet
war wieder hochgeschleudert worden, die Beine rissen ab, eine
Explosion hatte den Rumpf unterhalb der unzerstörten Kuppel
aufgerissen, die Trümmer und Metallfetzen hatten sich überall
in Sand, Bäume, Erde und den primitiven Einbaum gebohrt. An
vielen Stellen schwelten kleine Brände. Es gab Rauch und kleine
Explosionen, harmlos puffend, aber von entscheidender Bedeutung - es
waren ruinierte Energiezellen.
    „Sie müssen alle tot sein!“ sagte Maras leise.
Jetzt erreichte er den Platz, an dem er vor zwei Stunden gefrühstückt
hatte. Die Zerstörung war nahezu total. Blind vor Wut und
Enttäuschung rannte er weiter. Er war in Schweiß gebadet,
der aus seiner silbernen Haut hervordrang und die Schuppen dunkel
färbte.
    Endlich erreichte er die Jet. Sie konnte jeden Moment explodieren.
    „Was jetzt?“ überlegte er laut.
    *
    Er blieb stehen. Die Tasche rutschte von seinen Schultern. Durch
das Loch im Oberteil des Diskus sah er in eine zerstörte Kabine
hinein. Hinter ihm stöhnte .jemand. Im ersten Augenblick hörte
er es nicht bewußt und hielt es für ein bedeutungsloses
Geräusch, schließlich drang es an sein Bewußtsein.
Er drehte sich um und sah etwa dreißig Meter, dicht neben einem
angesplitterten Baumstamm, einen

    Menschen liegen. In dem Stamm steckte wie ein Speer ein langer,
glänzender Metallsplitter.
    Eine Reihe von Gedanken schössen dem Biologen durch den Kopf.
Hilflos ging er auf die Gestalt zu. Es schien ein Mann zu sein. Von
Zeit zu Zeit stöhnte er auf, er versuchte immer wieder, ein Bein
heranzuziehen. Maras wurde schneller und lief weiter.
    „Aber ... ich kann ihm nicht helfen ...“, murmelte er.
    Er wich einigen Trümmern aus, trat in den durchsichtigen
Behälter der Kaffeemaschine, verwickelte sich in ein Band aus
einer aufgeplatzten Kassette und blieb neben dem Mann stehen. Er trug
keine Uniform. Auf der ledernen Jacke zeichneten sich Blutflecken und
geschwärzte Stellen ab. Maras war hilflos. Er zitterte unter dem
Ansturm der Panik. Er war nie ein mutiger, entschlossener Mann
gewesen,, und jetzt drohte das Problem ihn zu lahmen. Er ließ
sich auf die Knie nieder, berührte vorsichtig die Schulter des
Mannes und zuckte zurück, als dieser wieder aufstöhnte.
    „Können Sie mich hören? Was ist passiert?“
fragte er leise und unsicher.
    Der Mann stöhnte wieder.
    Maras sagte sich immer wieder verzweifelt, daß er helfen
wolle und helfen müsse. Aber wie? Was konnte er tun? Auf ein
Wunder warten?
    Schließlich nahm er seinen Mut zusammen, fasste den Mann an
den Schultern und drehte ihn langsam auf den Rücken. Das Stöhnen
wurde leiser, der Kopf schwankte haltlos hin und her. Mit zitternden
Fingern öffnete Maras die Lederjacke und sah erschrocken auf das
Hemd, das blutgetränkt war. Der Mann vor ihm zuckte mit den
Armen, versuchte sich mit den Ellbogen aufzustützen und sank
wieder zurück.
    „Helfen Sie mir doch!“ sagte er deutlich und langsam.

    Dann drehte er den Kopf zur Seite, spuckte zerbrochene Zähne
und Blut aus und hustete qualvoll. Sein Gesicht war schmutzig und
blutverschmiert, das graue Haar klebte im verkrustenden Blut an der
Stirn.
    „Natürlich!“ sagte Maras eifrig. „Haben Sie
Schmerzen?“
    Der Mann drehte den Kopf zurück und öffnete die Augen.
Er sah Maras ruhig an und sagte leise:
    „Sie sind ein Idiot! Holen Sie Wasser und Tücher.
Verbandszeug und eine schmerzstillende Spritze. Es kann sein, daß
ich es nicht mehr lange mache. Los! Schnell!“
    „Ja. Selbstverständlich!“ sagte Maras und drehte
sich langsam um. Wo sollte er suchen?
    Plötzlich löste sich seine Starre. Er begriff,
übergangslos und mit dem jähen Schmerz der Erkenntnis, daß
es außer ihm niemanden gab, der hier handeln konnte. Alles
lastete auf ihm, auf seinen mageren Schultern. Er konnte weder seine
Verantwortung weitergeben noch jemanden bitten. Wie betäubt
wankte er weiter, und seine

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