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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dutzend anderer Tierarten
waren seine Nachbarn. Heute brach ein Tag herein, an dem seine
Stimmung besonders nieder gedrückt sein würde - er fühlte
es fast körperlich.
    „Los! Das tägliche Bad wartet!“ sagte er sich.
    Er stand auf und schaltete den Kassettenrecorder an, schaltete die
Kaffeemaschine ein, schaltete den UltraschallInsektenschutz aus. Dann
steckte er sich mit einer silberfarbenen Hand eine Zigarette zwischen
die Lippen und sah dem Sonnenaufgang zu.
    Das Meer war von stechend blauer Farbe. Einige Milliarden
Lichtreflexe schufen zwischen der Sonne und ihm eine breite

    Bahn. Sie hatte den Farbton von gewalztem und gehämmertem
Platin. Dicht über dem Meer, das fast keine Wellen aufwies,
rasten die Speervögel dahin. Ihre Schnäbel ritzten eine
scharfe Furche ins Wasser und stießen blitzschnell nach vorn,
wenn ein Fisch auftauchte. Umschmeichelt von den Klängen eines
Cembalostückes von Frescobaldi rauchte Maras die Zigarette
fertig und ging dann langsam hinunter. Zwischen verkümmernden
Gräsern und unter verkrüppelten Palmen, deren Wurzeln von
den Hoorr angenagt worden waren, ging er durch seinen Teil des
hinfälligen Paradieses über weichen Sand hinunter zur
Brandung. Er zögerte, als ihm das Wasser bis an die Knie
reichte, dann warf er sich nach vorn und schwamm zwanzig Minuten
lang.
    Triefend sprang er aus der zusammenbrechenden Brandungswoge hinaus
und lief über den Strand; ein schlanker, fast dürrer Mann
von hundertachtzig Zentimetern Länge. Als er das erste Mal hier
geschwommen war, hatte er es nur eine Minute lang ausgehalten. Er
blieb stehen. Die Sonne hatte ihre Farbe verändert und war jetzt
viel kleiner, viel heißer und weißgelb. Das Salz
trocknete auf seiner Haut, und es knirschte, wenn er es abstreifte.
    „Nach allem, was wir wissen, haben sie gesagt, ist es nicht
tödlich, Maras!“ sagte er bitter.
    Nein. Aber es machte ihn zum Ausgestoßenen. Zum Aussätzigen.
Es fehlte nur, daß er eine Glocke tragen und „Aussatz!
Aussatz!“ rufen mußte wie die Unglücklichen aus der
Zeit von Terras früher Geschichte.
    Ein schrilles Pfeifen unterbrach seine hoffnungslosen
Gedankengänge. Er setzte sich, nackt und etwas fröstelnd,
in Bewegung und erreichte den Iglu, als die Kaffeemaschine sich
abschaltete. Maras stellte sich unter die Süßwasserdusche,
trocknete sich ab und kremte sich langsam und methodisch ein.

    Es half nichts, aber es machte die Haut etwas weniger spröde.
Er blieb vor dem Spiegel stehen und betrachtete sich.
    „Viel Staat ist nicht zu machen, Maras!“ knurrte er.
    Er war dürr, die Folge seines gestörten Stoffwechsels.
Seine Muskeln waren schlaff; körperliche Anstrengungen mit
Ausnahme des Schwimmens waren ihm bislang erspart geblieben.
Navigatorische Instrumente und biologische Forschungen verlangen
nicht die Kräfte eines Herkules. Das schwarze Haar lag wie eine
Löwenmähne über einem Habichtsgesicht. Die Augen, blau
und für das Gesicht zu groß, sahen ganz gut aus. Mit
dreißig Jahren war Maras noch jung, aber er wog fünfundsechzig
Kilogramm. Vielleicht war es ganz gut, daß er hier bis zu
seinem Tod blieb.
    Langsam wischte er sich das Haar, zusammen mit der Rasierkrem, aus
dem Gesicht.
    „Verdammt!“ sagte er.
    Jedesmal, wenn er seinen Körper betrachtete, versetzte ihm
der Anblick einen Schock. Es war wie ein Hieb in den Solarplexus. Von
den Zehen bis zum Kinn war sein Körper fast wie eine bewegliche
Statue aus mattem Silber. Lepra stellaris, exotische Form. Man kannte
kein Heilmittel. Noch nicht.,. angeblich versuchten sie es. Die
letzten Briefe seines Kommandanten waren von einer heiteren und
deshalb unglaubwürdigen Zuversicht gewesen. Auch der erste
Brief, den ein Trampkapitän mit einer Ladung Lebensmittel,
Buchspulen, Tonkassetten und Zigaretten abwarf ... damals, vor vier
Jahren.
    Maras wischte seine Handflächen an den Oberschenkeln ab. Er
machte einen Knoten in den Gurt des Bademantels und frühstückte
in aller Ruhe. Dann zog er sich abermals um - er hatte alle Zeit
dieses Planeten -und ging mit seiner kleinen Ausrüstung hinaus,
um die ersten Vorboten des Todes zu

    studieren. Er tat dies mit wissenschaftlicher Akribie, trug alles
in sein Notizbuch ein und fertigte Fotos an.
    „Erstaunlich!“ sagte er. „Offensichtlich steht
der Planet an einer bestimmten Schwelle. Ich muß
herausbekommen, was eigentlich los ist.“
    Er stellte auch an dieser Stelle, der Heimat eines kleinen
ökologischen Systems, fest, daß die Daktiliferen

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