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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Knie wurden weich.
    „Natürlich. Selbstverständlich. Jawohl!“
sagte er mechanisch. Er schwankte hinüber zu dem Trümmerfeld,
das sein Iglu gewesen war. Seine Augen heftete er auf den Boden. Was
suchte er eigentlich? Das Stöhnen hinter ihm hatte aufgehört.
    Er stirbt. Wenn ich ihm nicht helfe, stirbt er. Er ist hier
gelandet... er wollte hier landen, also braucht er mich, brachte mir
etwas. Vielleicht das Serum, das meine Krankheit heilt? Der Biologe
merkte, daß es ihm innerlich heiß wurde.
    Er mußte handeln!
    Er zuckte zusammen. Wieder stöhnte der Mann in seinem Rücken.
Krachend barst ein weiterer Teil der Jet, und flüssiges Metall
flog nach allen Seiten. Maras suchte den Boden ab. Irgendwo mußte
diese verdammte Erste-Hilfe-Kiste liegen, ein wasser- und
strahlensicherer Kleincontainer. Er winkelte die

    Arme an und fiel in einen leichten Trab. Zahllose Gedanken
verbanden sich zu durchhängenden, wenig festen
Assoziationsketten. Wo lag der Container? In einem Fach der
Innenschale des Iglu, also neben dem Eingang - er mußte in
dieser Richtung suchen! Er schlug einen Haken und rannte auf die
Fetzen des Iglus zu. Schließlich, eingewickelt in eine
zerschlissene Decke, fand sich der Container mit dem großen
roten Kreuz darauf. Maras hastete zurück zu dem Piloten der Jet.
Er riß den breiten Streifen über der Naht ab, klappte den
Container auf. Hier befand er sich nun endlich in einem kleinen
Teilgebiet des Lebens, in dem er sich sicher fühlte.
    Zunächst lud er die Pressluftspritze und jagte eine Ladung
starkes, schmerzstillendes Medikament in die Halsschlagader des
Piloten. Dann schnitt er die Jacke auf, entfernte sie sorgfältig
und raste dann im Zickzack zurück zu einem niedrigen Baum. Er
riß an der Decke, die in den untersten schräggestellten
Schuppen hing. Mit der Decke raste er zurück zu dem
Schwerverletzten und wälzte ihn behutsam auf den Bauch, also auf
die ausgebreitete und zweimal zusammengefaltete Decke. Er schaltete
das kleine Diagnosegerät ein, fuhr die Wirbelsäule entlang
und legte es entmutigt wieder weg.
    Sämtliche Zeiger standen im kritischen Bereich, ein Drittel
davon darüber. Der Mann hier würde nicht mehr lange leben.
    Er verabreichte ihm eine Sauerstoffdusche, spritzte ein
kreislaufstabilisierendes Medikament, dann begann er das Gesicht des
Bewusstlosen zu säubern. Er schiente zwei Brüche, reinigte
einige Wunden, aber die innerlichen Verletzungen konnte er nicht
behandeln -es fehlten ihm die Geräte und die Kenntnisse. Er
suchte, solange der Pilot bewußtlos war, nach weiteren
Gegenständen und fand einige wichtige Dinge. Da er nicht wagte,
den Bewusstlosen noch einmal zu transportieren,

    fand er ein Stück seiner Matratze und brachte den Mann in
eine halb sitzende, halb liegende Stellung.
    Er kochte Kaffee auf einem kleinen Expeditionskocher, fand eine
raumfeste Flasche Alkohol, die hochkant im Sand steckte, und mischte
Traubenzucker, Alkohol und Kaffee. Es schmeckte nicht besonders -
aber es konnte einem Bewusstlosen vielleicht etwas mehr Energie
zuführen.
    Bei der Suche entdeckte er auch sein Expeditionsfunkgerät,
seinen kostbarsten Besitz. Das Gerät, mit dem er lichtschnell
funken und ebenso Hyperfunksprüche abgeben und auffangen konnte,
sah aus, als habe es ein Koumura Roba zwischen den Kiefern gehabt.
    „Eine Informationsmöglichkeit weniger!“ murmelte
er.
    Eine Stunde lang blieb der Mann bewußtlos.
    In dieser Zeit trug Maras Lombardi schwitzend ein Stück
seiner Ausrüstung nach dem anderen zusammen. Er fand eine Menge
Gegenstände, die noch funktionierten, nutzlose und wichtige. Als
er glaubte, nichts mehr von Wert zu finden, betrachtete er die sauber
und methodisch ausgelegten Fundstücke. Es sah aus wie das
Arrangement im Schaufenster eines Trödlers auf einem fernen
Kolonialplaneten. Maras zuckte die Schultern, spürte den Schmerz
der blutunterlaufenen Stelle, an der ihn der Stein getroffen hatte.
    „Jetzt noch ein Tropenregen, und ich bin der klassische
Robinson Crusoe!“ stellte er fest.
    Er blieb einige Meter vor dem Piloten stehen, der sich unruhig zu
bewegen begann. Maras Lombardi fühlte sich plötzlich
schrecklich allein, so einsam wie noch niemals in den vergangenen
Jahren. Die Vernichtung seines Iglus hatte ihn obdachlos gemacht- das
aber galt ebenso in technischer wie in psychologischer Hinsicht.
Plötzlich stand er ohne seine vielen Ablenkungen da, wurde auf
das Wesentliche reduziert. Er war

    allein, unbewaffnet, ungeschützt; der Regen

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