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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Platz und blieb stehen, als er auf der
zweituntersten Treppenstufe zum Häuptlingshaus eine Gestalt
sitzen sah.
    „Erste Gehilfin Ariete?" fragte er leise und ließ
kurz seine Lampe aufblitzen.
    „Ja, ich", sagte sie und blinzelte, als sie der kalkige
Lichtstrahl traf.
    Er setzte sich neben sie und lehnte sich leicht gegen ihre
Schulter.
    „Worauf wartest du?" fragte er, noch leiser.
    „Auf dich." »
    „Das muß seinen Grund haben", meinte Yantro. „Ist
es möglich, daß sich eine der schönen jungen
Kriegerinnen des Stammes Zandomenegha unsicher fühlt und die
Nähe eines ebenso unsicheren Menschen sucht?"
    Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und sagte flüsternd:
    „Du hast dich von unserer Selbstsicherheit täuschen
lassen, Yantro. Wir alle sind Opfer dieses Planeten. Die mehr als
zweihundert Menschen dieses .Stammes' kamen in einzelnen Gruppen an.
Wir wußten, wiejene komischen Spinnraupen, was wir zu tun
haben. Das tun wir schon seit zweihundert Tagen. Aber wir kennen
unseren Weg ebensowenig wie unser Ziel. Wir sind unsicher, aber wir
beschäftigen uns."
    Er legte seinen Arm um die Schultern des Mädchens und sagte:
    „Übermorgen gehen wir alle einen Schritt weiter.
Vielleicht hat dann unsere Unsicherheit ein Ende. Komm, schlafen wir
uns aus."
    „Es ist hoffnungslos", meinte sie. „Niemand weiß,
was diese Kulissenwelt zu bedeuten hat. Wir bekommen unser Essen aus
versteckten Magazinen, selbst die Bestien werden in unsere Gehege
geliefert, ohne daß wir es bemerken. Wir sind im Bann einer
fremden Gewalt. Was können wir tun?"
    „Nichts anderes als ich. Wir gehen nach vorn und hoffen, daß
wir uns in die gewünschte und richtige Richtung bewegen. Komm -
die Nacht ist kurz."
    Sie gingen nebeneinander die Treppe hinauf. Über ihnen war
der mondlose, von Sternen funkelnde Himmel über Amarga II.
Yantro faßte in das volle Haar Arietes und drehte ihren Kopf
sacht herum, dann küßte er sie leicht auf die Lippen. Sie
erwiderte seinen Kuß in einer Mischung von Leidenschaft und
Verzweiflung. Sie klammerte sich an ihn, als sei er ihr einziger
Halt. Yantro nahm, sie in die Arme, hob sie auf und trug sie in die
Rundhütte Ariete und er schliefen sehr spät ein.
    Die zweite Vision suchte ihn gegen Morgen heim:
    Ein Mann saß in einem hypermodernen Sessel. Vor ihm. auf der
dicken, wuchtigen Platte aus rauchfarben getan -tem Glas, stapelten
sich Unterlagen, Spulen und Akten. Das Gesicht des Mannes war eine
Studie aus Resignation

    und Hoffnungslosigkeit. Die Bewegungen des Mannes wa -ren fahrig
und ünkonzentriert. Er warf einen Schreibstifi wütend auf
die Akten, schob den Sessel zurück und drückte auf eine
Taste. Eine lange, schmale Lade schob sich in einem kleinen Schrank
auf. Der Mann griffherein und suchte nervös herum. Endlich fand
er eine gelbe Dose und schüttelte zwei schwarze Dragees auf die
Handfläche. Er schluckte das Medikament, holte Luft, und im
gleichen Augenblick summte der Tischinterkom auf.
    „Ja?" sagte der Mann und drückte die Antworttaste.
    „Ich hätte Sie nicht ungern gesprochen... Sagen Sie.
mein Freund, was ist mit Ihnen los?"
    Der Mann hob seine linke Hand und sah, wie seine Fingerzitterten.
    „Nichts mehr ist los!" sagte er leise. „Ich fühle
mich über-fordert. Es fing nach dem letzten Einsatz an."
    Sein Gesprächspartner musterte ihn dreißig Sekunden
lang schweigend, dann erklärte er ruhig:
    „Sie sind fertig, Yantro. Wir werden Sie in Kürze
unserer Spezialbehandlung unterziehen. Einen Mann wie Sie kön
-nen wir nicht verlieren."
    Yantro machte eine umfassende Geste und deutete auf die Stapel vor
sich.
    „Und dieses Zeug hier? Wer erledigt das?"
    „Diejenigen Leute, die es erledigen müßten, wenn
wir Sie tot vom Schreibtisch schleppen müßten.
Widersprechen Sie nicht. Sie habenjetzt noch drei Stunden Zeit, um
Ihre Effekten zu ordnen. Anschließend kidnappen Sie die
Mediziner. Das ist ein dienstlicher Befehl!"
    Der Chef schaltete ab. Yantro überfiel eine heillose Furcht
vor dem Kommenden. Niemand konnte seine Arbeit erledigen. Alles würde
unerledigt bleiben. Wieder begannen seine Hände zu zittern. Aber
irgendwo wisperte ein Rest der Vernunft, daß der Beschluß
des Chefs vollkommen richtig war.
    Die Vision verblaßte, als sich Ariete bewegte und ihren Kopf
auf seine Brust legte.
    Der Schwärm der Aviohippos bildete eine weit geschwungene
Linie, die ihren Ausgangspunkt auf dem breiten Anlaufstreifen neben
dem' Hüttenkreis hatte. Fünfundvierzig Reiterinnen

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