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PR TB 133 Die Macht Der Schatten

PR TB 133 Die Macht Der Schatten

Titel: PR TB 133 Die Macht Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Tatcher a Hainu starrte aus weit aufgerissenen Augen auf die dünne
Aschenschicht, die ein Steppenbrand zurückgelassen hatte.
    So weit sein Blick reichte, war der Boden unter derAsche in
Bewegung geraten. Aschenwolken wallten auf, wurden von einem leichten
Wind fortgetragen.
    Und unter der Asche kamen seltsame Gebilde zum Vorschein...
    Tatcher a Hainu, Marsianer der a-Klasse, Kosmo-Geologe und
Offizier der Solaren Streitkräfte, wargewiß kein
abergläubischer Mensch, aberwas er hier sah, ließ ihn
beinahe an Schwarze Magie glauben.
    Die Gebilde waren zuerst klein gewesen, nicht größer
als die Keimblätter von Bohnen - und so ähnlich waren sie
auch geformt. Ihr metallischer Glanz aber hättejeden Botaniker
irritiert. Noch mehr hätte die Schnelligkeit irritiert, mit der
die Gebilde wuchsen.
    Innerhalb von höchstens drei Minuten waren sie zu kniehohen
Dingern mit zarten Verästelungen geworden. An den Spitzen der
Gebilde saßen faustgroße Rundungen, die sich zusehends
ausdehnten.
    Tatcher a Hainu stöhnte unterdrückt.
    Das Ganze wirkte auf sein Gemüt wie ein Horrorfilm, in dem
das phantastisch schnelle Wachstum einer gespenstischen Vegetation
gezeigt wurde.
    Neben a Hainu erklang ein dumpfes Grollen.
    Der Marsianer streckte die rechte Hand aus und legte sie auf den
mächtigen Schädel des monströsen Tieres, das rein
äußerlich mit einem terranischen Frosch verwandt zu sein
schien, aber viel größer war und vier Beinpaare besaß.
    "Ruhig, Sherlock!" flüsterte a Hainu.
    Aber Sherlock beruhigte sich nicht.

    Die Farbe seiner beiden facettenartig gegliederten Augen wechselte
von blau nach schwarz. Das Maul öffnete sich und entblößte
die dolchgroßen Reißzähne sowie eine grellrote
Zunge, die langsam vor- und zurückrollte. Zweifellos war auch
dem Okrill das Geschehen in der Savanne nicht geheuer.
    Die Gebilde waren unterdessen weiter gewachsen. Ihre Höhe
betrug jetzt zirka einen Meter, und allmählich nahmen sie Formen
an, die sich mit einiger Phantasie deuten ließen.
    "Roboter!" flüsterte Tatchera Hainu. "Unglaublich!
Ein Feld, aufdem Roboter wachsen wie anderswo gelbe Rüben!"
    Nur erheblich schneller! setzte er in Gedanken hinzu.
    "Nein!" schrie er, als er spürte, daß der
Okrill seine Muskeln anspannte, bereit, sich aufden nächsten
Roboterzu stürzen.
    Tatcher a Hainu zweifelte nicht daran, daß es dem Okrill
gelingen würde, einige Roboter mitsamt Wurzeln auszureißen
- falls die Gebilde Wurzeln besaßen -, aber er konnte sich
vorstellen, daß eine solche Handlungsweise den Unbekannten, die
diese Saat gelegt hatten, mißfallen würde.
    Und nichts lag dem Marsianerferner, als anderen Lebewesen
absichtlich eine Kränkung zuzufügen.
    Ganz abgesehen davon, daß es nicht in seinem Interesse und
dem seiner Gefährten liegen konnte, aufdiesem Planeten in
derAndromeda-Galaxis unliebsam aufzufallen.
    Denn es war kein terranischer Planet, sondern einer, der von
Tefrodern bewohnt wurde.
    Immerhin hielt er den Vorfall für wichtig genug, um seine
Gefährten zu alarmieren.
    Erwinkelte den rechten Arm an, schaltete den Armband-Telekom ein
und sagte:
    "Sandviper an Löffelreiher! Bitte kommen!"
    Nur einen Augenblick später knackte es schwach in seinem
Gerät, dann sagte eine leise Stimme:
    "Löffelreiher an Sandviper! Ich höre Sie. Was gibt
es?"
    "Eine ganze Menge", antwortete Tatcher a Hainu, "und
zwar Roboter, die mit unglaublicher Geschwindigkeit aus einem Feld
wachsen. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde, ich
würde es nicht glauben, Baar - äh, Löffelreiher."
    Eine andere Stimme schaltete sich ein, lauter als die erste, aber
träge klingend.
    "Sie hatten schon immer eine krankhaft übersteigerte
Phantasie, Captain Hainu", sagte die Stimme. "Aber das hier
ist das Verrückteste, was Sie sich jemals zusammengesponnen
haben, Sie marsianischerSandfloh."
    "Kommen Sie doch hierher, Rorvic!" begehrte Tatcher a
Hainu auf. "Wieso mischen Sie sich überhaupt in unser
Gespräch ein?"

    "Weil Sie so leichtsinnig waren, den Kode zu mißachten",
erklärte die phlegmatische Stimme, die Sonderoffizier Dalaimoc
Rorvic gehörte.
    "Sie doch auch!" entgegnete Tatcher. "Sie haben
.Captain Hainu' gesagt statt .Sandviper'."
    "Bei mir handelte es sich um eine planmäßige
Indiskretion", erwiderte Dalaimoc Rorvic. "Sie dagegen
haben wieder einmal spontan und daher leichtfertig gehandelt."
    "Vergessen wir es!" sagte die leise Stimme. "Sandviper,
kehren Sie zum Nest zurück. Ende!"
    "Ich komme, Löffelreiher!"

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