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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Er sah, wie der Nebel plötzlich entstand und auf ihn zukroch.
Aber war es überhaupt Nebel... oder eine Trübung seiner
Augen? Und dann spürte er, wie etwas an ihm zu bohren begann.
War es im Kopf? War es im Leib? Es bohrte und bohrte und fraß
sich in ihn hinein.
    Er hatte Angst. Er schrie. Er wollte fortlaufen, aber in diesem
Augenblick gewann das Fremde die Kontrolle über sein motorisches
Nervensystem. Die Muskeln gehorchten ihm nicht mehr. Er blieb stehen,
wie erstarrt, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte als
davonzulaufen.
    Verwirrt horchte er in sich hinein. Da war ein Rumoren und ein
Poltern, das im selben Maß lauter und dröhnender wurde,
wie er die Kontrolle über die Reflexe seines Körpers
verlor. Er blickte auf und sah die graue Felslandschaft mit ihren
kleinen, blauen Flecken von Hartgras in leuchtendem Rot erstrahlen.
Das waren nicht mehr seine Augen, durch die er sah!
    Wer Jariel Borr in diesen Augenblicken hätte beobachten
können, dem hätte sich das Bild eines Mannes geboten, der
plötzlich und aus unerfindbarem Grund sein Gleichgewicht verlor.
Ohne sich von der Stelle zu bewegen, schwankte Jariel hin und her,
schlug manchmal auch mit den Armen um sich, um die Balance
wiederzugewinnen, und stieß dabei kurze, heisere Schreie aus.
    Nach knapp einer Minute jedoch war alles vorbei. Jariel Borr wurde
ruhiger. Er stand jetzt wieder sicher auf den Beinen. Er wandte sich
um und kehrte dem Tal, durch das er heraufgekommen war, den Rücken.
Zielstrebig setzte er sich in Bewegung und nahm durch die Mitte der
felsigen Hochebene Kurs auf die Stadt. Über ihm strahlte der
wolkenlose Himmel in sattem Violett. Die Sonne war ein kleiner, aber
unendlich greller, grünlicher Punkt in der Weite des Firmaments,
eben erst über die Gipfel der östlichen Bergkette
emporgewachsen. Der Gedanke, dass heute wieder ein heißer Tag
sein würde, kam Jariel Borr nicht. Erstens waren alle Tage auf
»Neuffun« heiß.
    Und zweitens kamen Jariel Borr solche Gedanken seit dem
merkwürdigen Ereignis am Rande des Tales nicht mehr. Denn der
Mann, der da durch das Felsgeröll der Hochebene stapfte, war
nicht mehr Jariel Borr.
    Am Abend dieses Tages erreichte er den südlichen Rand der
Hochebene. Er blieb stehen und starrte über den jähen
Abgrund hinab ins Tal, das eigentlich kein Tal war, sondern eine
weite, nur von geringfügigen Unebenheiten durchzogene Prärie,
die sich bis zum Meer weit im Süden hinzog. Ein paar Kilometer
südlich des Steilabfalls der Felswand aber lag die Stadt,
Belezinde, aus knapp einem Tausend Fertighäusern bestehend, die
ordentlich aneinandergereiht waren und in ihrer Gesamtheit ein
Quadrat mit leicht abgerundeten Ecken bildeten.
    Jariel Borr übernachtete in den Felsen am oberen Rand des
Steilabfalls. Er aß ein paar Scheiben getrocknetes Fleisch und
trank zwei Mundvoll Wasser aus einem nahezu leeren Kanister. Fleisch
und Kanister entnahm er einem rucksackähnlichen Behälter,
den er während des Marsches auf dem Rücken getragen hatte.
Früh, als der Himmel sich zu verfärben begann, war Jariel
schon wieder auf den Beinen. Seine Morgenmahlzeit bestand aus

    denselben Ingredienzien wie sein Abendessen; der Kanister wurde
dabei leer. Als die Sonne aufging, machte der einsame Wanderer sich
an den Abstieg. Ein schmaler Felssteig führte durch die Wand
hinab in die Ebene. Wer ihn gehen wollte, der wusste besser nichts
von Schwindel und Unsicherheit. Denn manchmal verlief der Steig ganz
außen in der Wand, und wenn Jariel Borr zur Seite blickte, dann
sah er achthundert Meter unter sich das wogende, bläuliche
Hanfgras der Prärie.
    Zwei Stunden vor Mittag erreichte er die Stadt. Man hatte ihn von
weitem kommen sehen, und am Anfang der Straße, die von Norden
her nach Belezinde hineinführte, standen Männer, die ihn
erwarteten. Er aber schritt an ihnen vorbei, als gäbe es sie gar
nicht.
    »Oho, ist der heute stolz!« rief einer der Männer
hinter Jariel her.
    »Wahrscheinlich hat er einen tollen Fund gemacht!«
spottete ein anderer. »Da will er von uns armen Figuren nichts
mehr wissen.«
    »He, Jariel...!« schrie ein dritter.
    Der letzte der Gruppe, ein langer, hagerer Mann mit ernstem,
nachdenklichem Gesicht, sagte nichts. Jariel Borr war ihm merkwürdig
vorgekommen. Er schritt hinter ihm her, und als er ihn bis auf ein
paar Meter eingeholt hatte, sprach er ihn an:
    »Jariel, warte doch...!«
    Aber der Mann mit dem Rucksack ging weiter. Der
    Hagere holte ihn ein. Er fasste Jariel bei der

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