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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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paar Metern.
    Unter den Menschen der Abteilung Psi gab es keinen einzigen
Mutanten. Was die Männer und Frauen, die Peter Litton
unterstanden, zu ihrer Arbeit befähigte, war lediglich eine
gründliche und umfassende Ausbildung in Psionik. Sie waren
Experten ihres Fachgebiets. Selbst diejenigen in der SolAb, die von
Peter Littons Abteilung zu Anfang als von der »Gespensterbrigade«
und den »Geistertötern« gesprochen hatten, mussten
dies inzwischen aufgrund der Erfolge, die die Abteilung erzielt
hatte, anerkennen. Yorn Bekker, der an den durchschlagendsten
Erfolgen maßgeblich beteiligt gewesen war, galt als Peter
Littons fähigster Mann. Dass ausgerechnet er mit seinen Leuten
nach Neuffun geschickt worden war, besagte, dass Litton den Vorgängen
auf der Siedlerwelt mehr Bedeutung beimaß, als selbst Bekker in
diesem Augenblick zu erkennen vermochte.
    Die grüne Sonne war noch nirgendwo zu sehen, da stand Yorn
Bekker wieder vor Nibor Terhaans Haustür. Es dauerte lange, bis
Terhaan öffnete. Anscheinend schlief er noch. Als er Bekker
erkannte, fragte er entsetzt:
    »Ist schon wieder einer ...?!«
    »Nein«, beruhigte ihn der Major. »Diesmal habe
ich ein anderes Anliegen. Ich möchte ein paar von den Leuten
sehen, die Sie gefangen halten. Zuerst am besten den Mann, mit dem
die ganze Sache anfing. Wie hieß er doch ...?«
    »Jariel Borr.«
    Terhaan versuchte, ihn zu einem Frühstück zu überreden;
aber Bekker blieb eisern. Inzwischen wurde es langsam Tag. Die Stadt
erwachte. Die Siedler waren tatkräftige, nüchterne Leute.
Sie waren
    hier hergekommen in dem Wissen, dass sie sich ihre Unabhängigkeit
nur durch Arbeit erhalten konnten. Die meisten Unternehmen waren
genossenschaftlich organisiert. Selbst die Jagd, die den
Fleischbedarf der Bürger befriedigte, solange gezüchtetes
Schlachtvieh noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung
stand, war ein Genossenschaftsunternehmen.
    Auf dem Weg zum Gefängnis wurde Nibor Terhaan des öfteren
angehalten und danach gefragt, was es in der vergangenen Nacht
gegeben habe. Obwohl sich angeblich während der Finsternis
niemand mehr auf die Straße traute, hatte das Gerücht, es
sei mit Uule Rattern etwas geschehen, inzwischen die Runde gemacht.
Terhaan berichtete, was er wusste, und die Leute gingen mit
gedrückter Miene davon.
    Jariel Borr, der erste Übeltäter, war in dem Gebäude
untergebracht, das von Anfang an als Gefängnis vorgesehen war.
Es gab acht durch energetische Verriegelung gesicherte Zellen. In
jeder waren drei Mann untergebracht. An Personal gab es einen Wärter
und einen Arzt, der über die Gesundheit der Gefangenen wachte.
    Jariel Borr wurde in den Besuchsraum gebracht. Zwischen ihm und
Yorn Bekker, der auf der anderen Seite des Raumes saß, verlief
eine unsichtbare Energiebarriere, die jedoch licht-und
schalldurchlässig war. Früher hatte es diese Barriere nicht
gegeben. Sie war in aller Eile installiert worden, als die Welle der
rätselhaften Totschläge das Gefängnis von Belezinde zu
füllen begann.
    Bekker musterte sein Gegenüber sorgfältig. Jariel Borr
war ein stämmiger Mann von mittlerer Größe. Er mochte
siebzig Jahre alt sein. Sein Gesicht war
    verwittert und von Falten durchzogen. Er machte den Eindruck eines
Mannes, der sein ganzes Leben im Freien zugebracht hat. Gekleidet war
er in das grobe Zeug, das die Siedler

    selbst verfertigten. Jariel Borr hatte eine hohe, breite Stirn,
die Intelligenz verriet. Aber seine Augen lagen tief in ihren Höhlen,
und ihr Blick mutete Yorn Bekker eigenartig an. Fast wollte es ihn
frösteln. Er spürte: da war etwas Fremdes. Für einen
Augenblick versank die vertraute Welt ringsum, und er meinte, auf
einem eben erst entdeckten Planeten zu sein und einer eingeborenen,
fremdartigen Intelligenz gegenüberzusitzen, von deren
Denkvorgänge er keine Ahnung hatte.
    Dann besann er sich auf die Absicht, die ihn hier hergeführt
hatte.
    »Tut es dir leid, den Mann umgebracht zu haben?«
fragte er unvermittelt.
    Borr blickte ihn an. In seinen Augen erschien für den
Bruchteil einer Sekunde ein Funke, der Überraschung bedeuten
mochte. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein«, antwortete er mit dumpfer Stimme. »Er
bedrohte mich, also musste ich mich wehren.«
    »Er bedrohte dich nicht«, widersprach Bekker. »Er
legte dir die Hand auf die Schulter und wollte mit dir sprechen. Er
war dein Freund.«
    »Ich habe keinen Freund«, antwortete Borr tonlos. »Er
bedrohte mich, also musste ich mich wehren.«
    Yorn Bekker

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