PR TB 154 Der Zukunftsseher
dich nicht eine Maus erwischt",
warnte Blue Eigk.
„Sie könnte sich den Magen an dir verderben."
Der Siganese antwortete nicht. Er meldete sich etwa zehn Minuten
später über Funk wieder, wobei er nur den Namen Pamos rief.
Dieser antwortete ebenfalls nur mit einem Wort, um Simo San zu
zeigen, wo er sich befand. Der Siganese kehrte zu ihm zurück.
Frank half ihm, indem er ab und zu seinen Namen rief. Simo San
dagegen schaltete seinen Deflektor aus. Er
brauchte nicht zu befürchten, daß man ihn entdeckte. Er
landete schließlich auf der Schulter des Maruners.
„Geht mal dort zu dem roten Tor hinüber", rief er.
„Ihr werdet überrascht sein."
Blue Eigk und Pamo folgten der Aufforderung. Das Tor stand einen
spaltbreit offen. Der Maruner zog es weiter auf und blickte in einen
leeren Raum, Von den Wänden hingen lose Kabel herunter.
„Seht euch alles genau an", sagte Simo San. „Dann
werdet ihr merken, daß hier alle Leitungen zusammenlauten. Wenn
hier ein Stromaggregat wäre, dann würden die Maschinen
laufen."
Frank überprüfte den Raum und folgte einigen Kabeln.
Dann stellte er fest, daß der Siganese sich nicht geirrt hatte.
Die Fabrik stand still, weil es an Energie fehlte.
„Ihr werdet es nicht glauben", sagte Simo San. „Ich
war inzwischen noch in zwei weiteren Fabriken. Dort ist es genau das
gleiche. Auch dort gibt es keine Energie. Das hier ist also kein
Zufall."
„Aber man kennt die Elektrizität", sagte Blue
Eigk.
„Vielleicht reichen die Kapazitäten noch nicht aus,
alle zu versorgen", erwiderte Pamo. „Doch das soll uns
jetzt nicht interessieren. Wir kehren zur Korvette zurück."
„Auf dem Rückweg haben wir es noch einmal
durchgerechnet", sagte Frank Pamo. „Die Räume, die
für die Stromaggregate vorgesehen sind, sind viel zu klein, legt
man die Technik der Tempteter zugrunde. Sie sind äußerstenfalls
groß genug für Maschinen, die wir einsetzen würden."
„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll",
erwiderte Tifflor. „Vielleicht bekommen wir in den nächsten
Tagen eine Antwort auf unsere Fragen. Wir waren inzwischen auch nicht
untätig."
Julian Tifflor saß zusammen mit Frank Pamo, Simo San und
Blue Eigk in der Messe. Sie nahmen ein einfaches Abendbrot zu sich.
„Wir horchen weiterhin die Radiosendungen der Tempteter ab",
führte Tifflor aus.
„Und aus ihnen haben wir eine erstaunliche Tatsache
erfahren."
„Welche?" fragte Blue Eigk ungeduldig.
„Die Tempteter sprachen von einem Gehörnten und einem
Buch, das er geschrieben hat. Darin wird angeblich unsere Landung auf
den Tag genau vorhergesagt. Auch der Landeplatz wird darin exakt
bezeichnet. Ein Kommentator betonte, daß es angesichts dieser
Tatsache selbstverständlich sein müsse, daß man sich
auf die anderen Voraussagen des Buches ebenfalls verlasse und alle
weiteren Planungen darauf ausrichte."
„Das darf doch nicht wahr sein", sagte Blue Eigk
überrascht.
„Wenn diese Information richtig ist, hätten wir bereits
die Antwort auf unsere Fragen", bemerkte Frank Pamo.
„Es gibt dieses Buch. Davon bin ich überzeugt",
erklärte Tifflor.
„Wir müssen es haben", sagte der Homo Superior.
„Dieser Meinung bin ich auch. Es dürfte für uns
nichts wichtiger sein, als das Buch zu bekommen, wenngleich ich
bezweifle, daß darin unsere Zukunft tatsächlich absolut
richtig beschrieben ist. Wir wissen alle, daß es die Gabe der
Prognostik gibt, aber wir wissen auch, daß die Zukunft eine
variable Größe ist und niemals eindeutig feststehen kann."
„Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, wo wir das Buch
bekommen können oder wo wir den Gehörnten finden können?"
fragte Frank Pamo.
„Es gibt solche Hinweise", antwortete Tifflor. „Der
Gehörnte wurde interviewt. Dabei
erklärte der Radiosprecher, daß er ein Tal mit einem
langgestreckten See weit oben im Norden aufgesucht hat. Er beschrieb
die Lage recht genau und schloß, daß der Gehörnte
dort vorübergehend in der Einsamkeit lebe."
„Blue, Simo und ich werden ihn aufsuchen. Noch heute",
sagte Pamo.
„Es wird dunkel draußen", entgegnete Tifflor.
„Warten Sie bis morgen. Sie können vor Sonnenaufgang
aufbrechen. Früher zu fliegen, hat nur wenig Sinn."
„Sie haben recht. Wir werden erst schlafen."
„Sie brauchen bei dem Empfang durch die Tempteter nicht
dabei zu sein", sagte Tifflor. „Das schaffen wir schon
allein."
„Sollte in dem Buch vielleicht auch stehen, daß wir
Stromaggregate an Bord haben, mit denen die Fabriken versorgt
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