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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinweggeschleudert. Die Tempteter
standen sekundenlang wie erstarrt. Dann endlich begriffen sie.
    „Sie haben erkannt, daß wir unsichtbar sind",
sagte Pamo leise zu dem Siganesen. Er schwebte vorsichtig an die
Blutlache heran. Einige der Zuschauer begannen zu singen. Sie senkten
ihre Stielaugen tief herab, und einige von ihnen drückten sie
fest an ihren Körper. Immer lauter wurde der Gesang, und
gleichzeitig bildete sich eine Art Schirm über der Szene. Die
Vögel flatterten auf der Stelle und rückten dabei immer
enger zusammen, bis sie eine Kuppel über dem Scheiterhaufen, den
Priestern und den Wächtern formten.
    Pamo blickte nach oben. Er erkannte, daß er mit Gewalt
durchstoßen mußte, wenn er überhaupt durchkommen
wollte.
    Wieder versuchte er, an den Toten heranzukommen, aber jetzt warfen
sich etwa zehn Tempteter über die Lache. Deutlich konnte Pamo
sehen, daß sie einen Körper mit ihren Leibern bedeckten.
Aufgeregt riefen die Wachen durcheinander. Aus dem positronischen
Translator auf der Brust des Maruners tönten Worte wie Dämonen,
Geister, Teufel. Er brauchte diese Übersetzung nicht, denn für
ihn war völlig klar, welche Folgen es haben mußte, daß
den Priestern ein Unsichtbarer in die Hände gefallen war. Gerade
das hatte er verhindern wollen. Und er fürchtete, daß sich
nun noch viel weiterreichende Folgen für die Korvette und ihre
Besatzung ergeben würden.
    „Zurück", befahl Pjiet Indegorn per Funk. Seine
Worte hallten aus allen Lautsprechern in den Helmen. „Wir
ziehen uns zurück. Melden, wer ist den Priestern in die Hände
gefallen?"
    Niemand antwortete.
    „Einzeln melden", befahl Indegorn.
    Während die Gruppe steil aufstieg und durch den Schwarm der
Vögel hindurchstieß, nannten nach und nach alle ihre
Namen.
    „Es ist Richard Windischgate, der fehlt", stellte
Indegorn fest. „Richard, hören Sie mich?" Der Funker
antwortete nicht.
    „Er ist tot", sagte Simo San. „Ich schwöre,
daß er tot ist."
    „Wir haben den Gehörnten", rief Blue. „Darauf
kommt es jetzt an. Einige von uns sollten ihn zum Schiff bringen. Die
anderen können versuchen, Richard zu bergen."
    „Ich bleibe hier", erklärte Frank Pamo.
    „Und Simo San auch. Die anderen können zurückkehren."
    „Einverstanden", antwortete Indegorn. „Passen Sie
auf, Pamo, daß Ihnen nichts passiert."
    Frank blickte auf die Stadt hinunter. Er befand sich etwa in einer
Höhe von fünfhundert Metern. Die Vögel waren der
Gruppe nicht gefolgt, sondern über dem Platz geblieben. Sie
bildeten einen so dichten Schwarm, daß die Priester und der
Scheiterhaufen kaum noch zu erkennen waren.
    „Laß mich allein nach unten fliegen", schlug Simo
San vor. „Ich habe bessere Chancen als du, weil ich kleiner
bin."
    „Also gut", erwiderte Pamo. „Ich warte hier. Wir
bleiben ständig in Funkkontakt. Wenn Richard tot ist, was ich
befürchte, dann kommst du sofort zurück, denn dann ist es
egal, ob wir ihn heute oder später bergen."
    „Alles klar", rief Simo San und ließ sich in die
Tiefe fallen.
    Unbemerkt durchstieß er die Vogelschwärme. Die Wachen
waren verschwunden, und irgend jemand hatte brennendes Holz über
die Stelle gelegt, an der die Blutlache gewesen war. Der unsichtbare
Körper von Richard Windischgate war entfernt worden.
    Simo beobachtete eine heftige Bewegung zum palastähnlichen
Priesterhaus hin, und er flog dicht über die Köpfe der
Tempteter hinweg, die noch immer dichtgedrängt standen. Als er
den Bau erreichte, schlugen mächtige Türen zu, und hoch
über der Menge ertönte die hallende Stimme eines Priesters,
der sich in einem eigenartigen Singsang an die Tempteter wandte.
    „Ich sehe vorläufig noch nicht, wie ich in das Gebäude
kommen kann", meldete Simo San. „Es scheint noch nicht
einmal einen Lufteinlaß zu geben."
    „Komm zurück", sagte Pamo. „Ich habe keine
Hoffnungen für Richard mehr. Er hätte sich längst
gemeldet, wenn er es noch tun könnte."
    „Laß mich hierbleiben", bat Simo. „Ich kann
die Lage hier überwachen, während du dich mit dem Gehörnten
unterhalten kannst. Hast du übrigens gesehen, daß es hier
viele Tempteter gibt, die Hörner haben?"
    „Das ist mir aufgefallen. Gut, Kleiner, bleib hier. Ich
werde mich mit Ennophtend unterhalten. Du hörst von mir."
    „Wo ist er?" fragte Frank Pamo, als ihm Blue in der
Schleuse der Korvette entgegenkam.
    „Bei Tiff in der Kabine", antwortete der Biologe.
    „Er ist ziemlich verstockt. Er scheint auf dich zu warten."
    Die beiden

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