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PR TB 167 Nacht Uber Childonga

PR TB 167 Nacht Uber Childonga

Titel: PR TB 167 Nacht Uber Childonga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesteigert, daß die beiden kleinen Monde des Planeten
nach wie vor sichtbar waren, nur er selbst nicht.
    "Da ist erja wieder!" rief der Ortungstechniker
plötzlich erleichtert aus. Übergangslos erschien Childonga
wieder auf allen Schirmen und Monitoren. Der Planet befand sich genau
an der Stelle, die er den Bahnberechnungen nach einzunehmen hatte,
und vier Schiffskommandanten waren sekundenlang sprachlos. Das
seltsame Ereignis hatte fast genau fünf Minuten gedauert.
    Für Childonga waren es die schrecklichsten fünf Minuten
in der Geschichte dieses Planeten.
    Die Sonne des Bekkar-Systems war nicht nur über dem Palast
der Kaiserin und seiner Umgebung erloschen, sondern überall
aufdergesamten Tageshalbkugel. Zur gleichen Zeit waren auch innerhalb
der Nachtzone alle Sterne vom Himmel verschwunden, ebenso die beiden
Monde. Da dort aber ohnehin die meisten Menschen schliefen, blieben
die Auswirkungen relativ gering.
    Um so schlimmer waren sie auf der zu dieser Zeit erleuchteten
Hemisphäre des Planeten. Was die Kaiserin als einen besonderen
Gag in ihrem Festprogramm angesehen hatte, kam einer Katastrophe für
Childonga gleich. Viele Millionen Menschen waren aufdem westlichen
Kontinent unterwegs. In den Städten benutzten sie meist
bodengebundene Fahrzeuge, um ihre Ziele zu erreichen. Wer größere
Strecken zurückzulegen hatte, tat das mit Hilfe von Gleitern,
und auch zahlreiche Flugtaxis waren in der Luft.
    Sie alle wurden von der ohne jedes warnende Vorzeichen
hereinbrechenden absoluten Dunkelheit am schwersten betroffen.
    Wer mit automatischer Steuerung fuhr oder flog, kam noch relativ
gut davon. Die Kontrollsensoren kannten keine Schrecksekunde. Sie
übermittelten ihre Wahrnehmungen augenblicklich an die
Steuercomputer, die ebenso schnell reagierten. Sie sorgten dafür,
daß Licht, Radar und Positionslampen eingeschaltet wurden, so
daß die Sicherheit der betreffenden Fahrzeuge soweit als
möglich gewährleistet war.
    Diese Sicherheitwarjedoch nur relativ, denn es gab viele Menschen,
die eine manuelle Steuerung bevorzugten. Für sie kam die abrupt
einsetzende Finsternis einer Katastrophe gleich. Sie waren nicht nur
zu Blinden geworden, sondern auch zu Tode erschrocken. Das führte
zu zahlreichen Panikhandlungen, die eine Kette schwerster Unfälle
auslösten.
    Viele verloren die Herrschaft über ihr Fahrzeug, kamen vom
Kurs ab und stießen mit anderen zusammen. Wer
geistesgegenwärtig genug war, sofort zu bremsen, profitierte nur
in den seltensten Fällen davon. Meistwurde sein Wagen im
nächsten Moment von einem nachfolgenden gerammt, dessen
verängstigter Fahrer nicht schnell genug reagieren konnte.

    Innerhalb weniger Sekunden glichen die Straßen der Städte
wahren Schlachtfeldern. Unzählige Fahrzeuge kollidierten
krachend, die Schreie der Verletzten und Sterbenden erfüllten
die Luft. Trotz aller Sicherheitseinrichtungen kam es zu zahlreichen
Explosionen, die Brände im Gefolge hatten. Die nun auflodernden
Flammen waren nicht nur das einzige Licht, sondern zugleich Fanale
des Todes.
    Doch auch in der Luft stießen viele Gleiter zusammen, die
infolge von Panikreaktionen ihrer Piloten unkontrollierte Manöver
vollführten. Sie stürzten ab, schlugen zum Teil in den
Wohnvierteln auf, töteten dabei zahlreiche Menschen und setzten
Häuser in Brand. Doch auch sonst gab es noch unzählige
Unfälle derverschiedensten Art, die eine Fülle von
Menschenleben forderten.
    Als dann knapp fünf Minuten später die Sonne genauso
abrupt wieder am Himmel erschien, wie sie verschwunden war,
beleuchtete sie ein Chaos. Polizei, Feuerwehren und andere
Hilfsorgane wußten kaum, wo sie mit ihrer Arbeit beginnen
sollten. Childonga war stets eine ruhige und friedliche Welt gewesen,
auf eine derartig umfassende Katastrophe war niemand vorbereitet. So
verbluteten zahlreiche Verletzte, die noch zu retten gewesen wären,
weil es einfach nicht genügend Helfer gab oder diese infolge der
total blockierten Straßen nicht durchkommen konnten.
    Den Menschen, die verschont geblieben waren, saß der Schock
tief in allen Gliedern.
    Für sie war es das Selbstverständlichste von der Welt
gewesen, daß die Sonne in regelmäßiger Folge auf-
und unterging. Bekkarwarein Gestirn vom Spektraltyp F 6, eine
gelbweiße, von Natur aus stabile Sonne, die nie Abweichungen
von der Norm gezeigt hatte. Niemand hatte auch nur im Traum jemals
daran gedacht, daß es anders sein könnte.
    Das Unheil gabjedoch keinem Zeit, lange darüber nachzudenken.
Wer nicht

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