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PR TB 167 Nacht Uber Childonga

PR TB 167 Nacht Uber Childonga

Titel: PR TB 167 Nacht Uber Childonga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    "Beeilt euch gefälligst, ihr müden Regenhüpfer!"
keifte Harro Ponax und gestikulierte heftig mit beiden Armen. "Das
Fest soll in einer halben Stunde beginnen, und wie sieht es hier noch
aus? Wie sollen wir den Gästen mit Überraschungen
aufwarten, wenn ihr bei ihrem Eintreffen noch bei derArbeit seid? Die
Kaiserin wird euch alle hinauswerfen, und das mit vollem Recht."
Sein Schimpfen galt den Technikern aufzwei Antigravplattformen, die
dabei waren, in den alten Bäumen des Parks Apparaturen
anzubringen, die die Überraschungen bewerkstelligen sollten. Er
regte sich mächtig auf, aber die Männer feixten nur
verstohlen. Sie kannten den Palastverwalter schließlich lange
und gut genug.
    Irgend jemand, der in der Geschichte des Solaren Imperiums
bewandert war, hatte ihm den Spitznamen "Quinto" Ponax
gegeben, und dieser paßte vorzüglich auf ihn. Wie der
legendäre Leiter der Abteilung III der USO, war auch Harro Ponax
klein und untersetzt, hatte ein feistes rotes Gesicht und schütteres
blondes Haar. Er schwitzte ständig, klagte über angeblich
zu hohen Blutdruck und war ausgesprochen cholerisch veranlagt. Einige
Leute im Palast hielten es sogar für möglich, daß er
absichtlich übertrieb, um dem echten Quinto so sehrwie möglich
zu gleichen.
    Vielleicht kannte er sich ebenfalls gut in der terranischen
Geschichte aus? Zuzutrauen war es ihm aufjeden Fall, denn er war ein
gebildeter Mann mit großen Qualitäten. Ein Mann ohne die
entsprechenden Fähigkeiten hätte es nie bis zum
Palastverwalterder Kaiserin von Childonga bringen können.
    Er nörgelte noch eine Weile weiter, aber im Grunde war er
sehr zufrieden. Das Wetter war gut, nicht zu warm und nicht zu kühl,
gerade richtig für die große Gartenparty, zu der mehr als
tausend Gäste aus allen Gegenden des Planeten eingeladen waren.
    Dieses Fest sollte die Feierlichkeiten aus Anlaß des
Jahrestags der Thronbesteigung der Kaiserin eröffnen. Sie war
vor drei Jahren zur Herrscherin über Childonga proklamiert
worden, nachdem ihre Mutteraus gesundheitlichen Gründen
abgedankt hatte.
    Der Planet wurde matriarchalisch regiert, sein Oberhaupt war stets
eine Frau. Die Gatten der Kaiserinnen führten ein
Schattendasein, ihnen wurden

    lediglich zweitrangige Repräsentationsaufgaben zugestanden.
Wie diese Entwicklung zustande gekommen war, weshalb Childonga
überhaupt eine Monarchie hatte, wußte jetzt kaum noch
jemand. Er war vor fast tausend Jahren von Terra aus besiedelt
worden, hatte sich dann aber weitgehend eigenständig entwickelt.
Das war vor allem auf seine isolierte Lage in der Eastside der
Milchstraße zurückzuführen, 6574 Lichtjahre von der
Erde entfernt.
    Der Kontakt zum Solaren Imperium war zwar lose, aber nie ganz
verloren gegangen. Er bestand auch jetzt im 33. Jahrhundert noch, in
einer Zeit, in der es viele große mit Terra rivalisierende
Machtblöcke gab. Nach wie vor gab es Handelsverbindungen mit der
Erde, auch einige interstellare Passagierlinien flogen Childonga
regelmäßig an.
    So war die Entwicklung kontinuierlich verlaufen, es hatte keine
nennenswerten Rückschläge gegeben. Die 350 Millionen
Bewohner des Planeten genossen alle Annehmlichkeiten
terranischerZivilisation und Kultur. Sie fühlten sich wohl auf
ihrer Welt und verstanden es auch, die Feste zu feiern, wie sie
fielen.
    Auch "Quinto" Ponax war schließlich zufrieden, als
sich die Techniker eine Viertelstunde später entfernten. Alles
war in bester Ordnung, nun konnten die Gäste kommen. Er hatte
wie üblich übertrieben, denn die Party begann erst zwei
Stunden später.
    Langsam ging erzum Palast zurück, derwie ein altertümliches
irdisches Schloß zwischen den Bäumen aufragte. Das
warjedoch nur Fassade, denn in seinem Innern sorgten ausgeklügelte
technische Einrichtungen für das Wohlbefinden seiner Bewohner.
    Harro Ponax war gerade am Fuß der großen Terrasse
angelangt, als sich über ihm eine Tür öffnete.
    Die Kaiserin trat heraus, ging die breite Treppe hinab und kam auf
ihn zu. Fiona Yaronak war eine Augenweide für alle Männer.
Sie war groß und schlank, aber gut proportioniert, mit einem
schönen ebenmäßigen Gesicht. Unter der hohen Stirn
saßen nachtdunkle Mandelaugen, langes schwarzes Haar floß
locker gewellt über ihre Schultern. Sie war achtundzwanzig Jahre
alt, aber noch unverheiratet, obwohl es ihr nie an Bewerbern gefehlt
hatte. Eine Frau in ihrer Stellung konnte es sich leisten, wählerisch
zu sein, und noch hatte ihr Herz nicht gesprochen.
    Sie lächelte

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