PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus
Natürlich
konnte sich diese Feststellung nur auf
das Innere der SOL beziehen, da bei dem überlichtschnellen
Flug die Außensensoren nicht arbeiteten.
Noch während der Flug andauerte, startete der findige
Waringer einen neuen Versuch. Er nannte ihn Wedelversuch. Da die
grüne Substanz völlig gleichmäßig im Raum
verteilt war, versuchte der Wissenschaftler durch Wedeln und
Komprimieren eine Verdichtung oder Verdünnung, zumindest aber
eine ungleichmäßige Verteilung des Grüns zu erzielen.
Seine Bemühungen waren erfolglos. Das Grün blieb
gleichmäßig verteilt. Feste Materie (Waringer benutzte ein
Kartenblatt aus festem Kunststoff) bedeutete kein Hindernis für
das Grün.
Als die SOL in den Normalraum zurückfiel, hatte sie eine
Strecke von genau zwölf Lichtjahren zurückgelegt. Damit
mußte sie endgültig aus der grünen Wolke entkommen
sein.
Die zahlreichen optischen Sensoren an der Außenhülle
der SOL nahmen sofort ihre Tätigkeit auf und übertrugen die
Bilder der Umgebung in die Zentrale. Auf allen Bildschirmen zeigte
sich das gleiche. Aber es war nicht die erwartete Schwärze des
Leerraums mit einigen Leuchtpunkten ferner Sternenballungen.
Es war ein sattes und gleichmäßiges Grün!
»Erbsensuppe!« schimpfte Gucky. »Widerlich. Wenn
es wenigstens rot wäre, wie
Mohrrübensuppe.«
Keiner achtete auf die Bemerkung des Mausbibers. Er und die
anderen Mutanten hatten ihre Bemühungen aufgegeben, etwas
festzustellen. Übereinstimmend hatte das Mutantenkorps erklärt,
daß man zwar das grüne Gebilde sähe, aber daß
es paraphysisch nicht existierte.
»Wir versuchen es weiter.«
Perry Rhodan war ein Mann, der schon mit anderen Problemen fertig
geworden war. So leicht gab der Terraner nicht auf, der sich für
die über 10 000 Menschen an Bord der SOL verantwortlich fühlte.
»Da ist noch der Vorschlag des Rechnerverbunds, die SOL in
ihre drei Teile zu zerlegen und damit in drei entgegengesetzte
Richtungen auszuweichen.«
Rhodan, der sich mit seinen wichtigsten Mitarbeitern in der SZ-1
befand, tippte eine Kombination in den Interkom und stellte damit die
Verbindungen zu den Kommandozentralen des Mittelstücks und der
SZ-2 her. Schnell erläuterte er seinen Plan. Die drei Teile der
SOL sollten getrennt werden und in einer gedachten Ebene unter
Winkeln von je einhundertzwanzig Grad über eine Distanz von zehn
Lichtjahren auseinanderfliegen.
Die Vorbereitungen waren schnell abgeschlossen. Vom Rechnerverbund
liefen die Steuerkommandos an die kybernetischen Systeme, die für
das Anflanschen und Auftrennen der Verbindungen zwischen dem
Mittelstück und den beiden Solzellen verantwortlich waren. In
jeweils zwölf Zylinderschächten der Solzellen sollten die
mächtigen, sieben Meter durchmessenden Verankerungsschrauben in
Rotation versetzt werden und damit die SOL in ihre drei Teile
aufspalten. Normalerweise dauerte der Vorgang nur zwei Sekunden.
Da meldete sich der Rechnerverbund.
»Loslösung der Solzellen durchgeführt. Loslösung
war erfolglos.«
Rhodan verschlug es den Atem. Eine widersinnigere Äußerung
hatte der Verbund SENECA-Shetanmargt noch nie gegeben. Normalerweise
gab er überhaupt keine widersprüchlichen Kommentare.
»Erkläre das genauer!« befahl er.
Die Kunststimme SENECAs antwortete:
»Das Programm zur Abtrennung der Solzellen vom Mittelstück
wurde eingeleitet. Die Befehle erreichten die Prozeßrechner der
Koppelungs- und Entkoppelungsautomatik. Die Befehle wurden von allen
Teilsystemen quittiert. Die Durchführung der Entkoppelung
obliegt den kybernetischen Systemen an den Verbindungsstellen. Nach
der vorgesehenen Entkopplungszeit von zwei Sekunden meldeten alle
Untersysteme, daß die Trennung durchgeführt wurde. Meine
eigenen Schaltungen zu den Trennstellen und in die Solzellen besagen
aber, daß das Zerlegen der SOL nicht durchgeführt wurde.«
»Welche Erklärung gibt es für diese
Widersprüchlichkeit?« bohrte Rhodan weiter.
Der Rechnerverbund ließ mit einer Antwort auf sich warten.
Die Menschen in der Steuerzentrale wurden schon unruhig, als die
Stimme SENECAs erklang.
»Alle Subsysteme wurden überprüft. Fehler konnten
nicht festgestellt werden. Eine Begründung für das Versagen
kann daher nicht gegeben werden.«
Nach einer Pause ergänzte der Rechnerverbund:
»Es besteht der Verdacht, daß Kräfte von
außerhalb der SOL auf das Schiff einwirken. Möglicherweise
hängt das Versagen mit dem Auftreten der nicht identifizierbaren
grünen Substanz
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