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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selten hatten sie sich auch seltsame
Regierungsformen zugelegt, meist
    feudalistische oder diktatorische. Dann brauchten die Experten
besonders viel Geschick und Geduld, um die jeweiligen Herrscher davon
zu überzeugen, daß der Kontakt zum Solaren Imperium für
ihre Welten von Vorteil war.
    Im Fall des von der EX-12019 entdeckten Planeten war nichts
dergleichen geschehen! Die Akte hatte zwanzig Jahre lang im Archiv
geschlummert, wertvolle Zeit war ungenutzt verstrichen. Dabei war die
Existenz von Menschen, so weit vom terranischen Herrschaftsbereich
entfernt, eine echte Sensation.
    Perry Rhodan sah wieder von dem Bericht auf und blickte den
Staatsmarschall an. Reginald Bull zog eine Grimasse.
    „Eine verdammte Sauerei, nicht wahr?“ knurrte er
mißmutig. Der Freund nickte langsam.
    „Man könnte es auch etwas gemäßigter
ausdrücken, im Prinzip hast du aber recht. Es war gut, daß
du mich unterrichtet hast, aber alles weitere ist wieder deine Sache.
Was gedenkst du nun zu unternehmen?“
    „Jch werde selbst zu dem Planeten fliegen!“ platzte
Bully heraus.
    Rhodan hob verwundert die Augenbrauen.
    „Du persönlich?“ fragte er gedehnt. „Warum
denn das, Alter? Tust du da nicht etwas zuviel des Guten?“
    „Jn keiner Weise, Perry. Es waren schließlich meine
Leute, die diese Sache so gründlich verbockt haben. Es ist
allgemein üblich, daß die Vorgesetzten für die,
Fehler ihrer Untergebenen einstehen müssen. Warum soll ich da
eine Ausnahme machen? Ich sehe es als meine moralische Pflicht an,
diese Panne auszubügeln. Schließlich bin ich der Chef der
Explorerflotte.“
    Rhodan lächelte sarkastisch.
    „Jch kenne dich, wie du mich kennst“, zitierte er
trocken. „Bully, deine Argumentation steht nur auf einem und
obendrein ausgesprochen wackligen Bein! Daß du dir dieses
ausreißen willst, um das Versäumte nachzuholen, nur aus
purem Verantwortungsbewußtsein heraus, nehme ich dir einfach
nicht ab. Sei doch mal ehrlich: Du willst diese Angelegenheit doch
nur zum Anlaß nehmen, dich wieder einmal in ein Abenteuer zu
stürzen, weil es dich auf die Dauer nicht an deinem Schreibtisch
hält.“
    Reginald Bull beschäftigte sich eine Weile angestrengt mit
seinem Whiskyglas. Dann sah er auf und begann plötzlich
unverhüllt zu grinsen.
    „Verdammt, vor dir kann man aber auch wirklich nichts
verbergen. Na und, was ist schon dabei? Ich hocke jetzt Tag für
Tag in meinem Sessel, wälze Folien und weiß kaum noch, wie
ein Raumschiff von innen aussieht. Da du mich so gut kennst, mußt
du auch wissen, daß das keine Beschäftigung ist, die mich
befriedigen kann. Laß mir also das kleine Vergnügen,
sofern es überhaupt eines wird. Länger als eine Woche werde
ich wohl kaum ausbleiben, aber das genügt, um den überschüssigen
Dampf abzulassen, der sich seit Monaten angesammelt hat.“
    In den graublauen Augen des Großadministrators blitzte es
verstehend auf.
    „Dir kann ich es ja sagen, Bully: Ich täte nichts
lieber, als diese Expedition selbst zu leiten. Doch wir haben jetzt
eine ziemlich schwere Zeit, also muß ich hier ausharren und
alles auf mich nehmen, was auf Terra zukommt. Okay, du hast meinen
Segen, fliege nur los. Was wirst du zuerst unternehmen?“
    „Zunächst will ich einmal festzustellen versuchen, wie
diese Menschen überhaupt in den Zentrumssektor gelangt sind“,
gab der Freund sichtlich erleichtert zurück. „„Regulär
kann es auf keinen Fall geschehen sein, sonst wüßten wir
davon. Ich werde also NATHAN bemühen müssen, der
bekanntlich alles weiß. Zwar kennen wir lediglich die
Entfernung zu der ,Verlorenen Kolonie’, aber die Inpotronik
kann daraus schon einiges extrapolieren. Anschließend werde
ich...“
    Er unterbrach sich, denn der Summer des Interkoms klang auf.
Rhodan schaltete, und das Abbild einer Nachrichtentechnikerin
erschien auf dem Schirm.
    „Die Abordnung von Epsal befindet sich im Anflug auf Terra,
Sir“, meldete sie. „„Ihr Raumer wird in einer
Viertelstunde auf dem Hafen von Terrania-City landen.“
    Der Großadministrator dankte und unterbrach die Verbindung.
Er wandte sich wieder Bully zu.
    „Die Epsaler sind auch nicht mehr das, was sie einst waren,
Alter. Es wird immer schwieriger, mit ihnen
    auszukommen, denn Dabrifa und die ZGU setzen sie gewaltig unter
Druck. Halte mir die Daumen, ich tue es auch für dein Vorhaben.“
    Ein Jahr früher:
    Das Raumschiff der Menakkos kam aus dem Überlichtflug zurück
ins Normaluniversum. Es war pyramidenförmig, etwa

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