PR TB 174 Die Verlorene Kolonie
aus, Marschall. Wir hatten gute Gründe, in der
Isolation zu bleiben, Ihr Freund Fellmer Lloyd hat das inzwischen
begriffen. Jetzt ist jedoch nicht die Zeit und der Ort, über
diese Dinge zu reden. Im Namen unseres Anführers lade ich Sie
alle ein, als Gäste zu uns zu kommen.“
„Sind Gran Turmack und seine Leute unschädlich
gemacht?“ erkundigte sich Bull. Ormel machte eine bejahende
Geste.
„Es ist uns gelungen, sie auszuschalten, ohne daß es
Opfer gegeben hat. Die Trigoner haben ihre Waffen an sich genommen
und sie gefesselt. Wir werden sie in eine unserer Städte
bringen, ebenso alle anderen, die bisher hier gelebt haben. Bitte,
begleiten Sie uns jetzt. Die Dinge, die man Ihnen abgenommen hat -
oh, jetzt verstehe ich erst alles! Ihr Leben hängt von dem Gerät
ab, das Sie Zellaktivator nennen. Sie erhalten ihn selbstverständlich
zurück.“
Sie traten den Weg durch das Höhlenlabyrinth an. In Turmacks
Wohnraum fanden sich alle Gegenstände aus dem Besitz der
Terraner vor, und Reginald Bull hängte sich aufatmend seinen
Aktivator wieder um. Er dachte daran, wie leicht alles hätte
anders kommen können. Wäre es Turmack gelungen, ihn noch
zwei Tage lang in seiner Gewalt zu behalten, hätte sich die Lage
wahrhaft dramatisch zugespitzt.
Ich hätte trotzdem nicht nachgegeben! dachte er. Lieber wäre
ich zum Greis geworden und gestorben, als die Schuld am Tod der
letzten Trigoner auf mich zu laden.
Der Menakko sah ihn seltsam an, enthielt sich aber jeder Äußerung.
Sie verließen die Höhlen, von jubelnden Zivilisten
umgeben, für die das Ende der Unterdrückung und der
Entbehrungen gekommen war. Plötzlich sprach jedoch Bulls
Armbandtelekom an, er blieb stehen und aktivierte das
Gerät.
„Space-Jet 2 ruft Staatsmarschall Bull und Begleiter“,
klang es aus der kleinen Membrane. „Wir befinden uns zusammen
mit einem Shift im Anflug auf das Hochplateau und haben ein fremdes
Raumfahrzeug in der Ortung. Melden Sie sich bitte umgehend, sonst
greifen wir an.“
„Das hätte gerade noch gefehlt!“ knurrte Bully.
Er rief zurück und gab dem Piloten des Fahrzeugs die Order,
neben der ersten Space-Jet zu landen und auf seine Rückkehr zu
warten. Dann bestieg er mit seinen Leidensgenossen das Boot der
Menakkos, das gleich darauf den Rückweg antrat. Eine halbe
Stunde später saß er Gamel gegenüber und trank
begierig ein Glas mit einer aromatischen Nährlösung leer.
Die beiden ungleichen Männer hatten viel zu besprechen. Sie
führten ihre Unterhaltung mittels des Translators, denn die
geistige Kommunikation verwirrte den Marschall immer noch.
„Dann sind wir uns also einig“, sagte der Beauftragte
von Menak schließlich. „Unsere Schiffe mit weiteren
Hilfsgütern für Trigon werden in drei Tagen hier eintreffen
und ihre Ladung löschen. Anschließend werden wir noch
solange auf dem Planeten bleiben, bis die Ablösung von der Erde
eintrifft. Anschließend übernimmt Terra unsere bisherige
Funktion, sorgt für die Überlebenden der Katastrophe und
gliedert diese Welt in das Solare Imperium ein.“
Bully nickte. „„Das stimmt im großen und ganzen,
Gamel. Über die Details müssen sich dann die Spezialisten
auf beiden Seiten noch einig werden. Es gibt schließlich
grundlegende Unterschiede in der Technik unserer beiden Rassen. Ich
garantiere Ihnen aber dafür, daß dieses mündliche
Abkommen von uns in allen Punkten eingehalten werden wird.“
Der Menakko lächelte. „„Davon bin ich überzeugt,
Marschall Bull; Ihre Gedanken bestätigen Ihre Aufrichtigkeit.
Ich denke, daß es nicht nötig sein wird, die Überlebenden
auf eine andere Welt zu evakuieren, wie Sie es bereits erwogen haben.
Die Ausläufer unserer Abschirmfelder gegen Radioaktivität
umspannen auch die verschont gebliebenen Gebiete mit. Anderenfalls
wäre dort
schon längst jedes Leben erloschen. So aber kann auch diese
Zone nach und nach wieder besiedelt werden, nach dem Abklingen der
Strahlung auch weitere Gebiete.“
„Ausgezeichnet“, sagte Reginald Bull. „„Sie
haben hier viel geleistet, obwohl Ihre Rasse den Atomkrieg ohne jedes
Verschulden ausgelöst hat. Das zeugt von einem hochstehenden
Moralempfinden, und ich danke Ihnen nochmals herzlich. Kann ich
darauf hoffen, daß Terraner und Menakkos weiterhin Freunde
bleiben?“
Über Gamels Gesicht flog ein gequältes Lächeln.
„„Wir werden Freunde bleiben - aber nur auf Distanz,
Marschall Bull! Ich bitte Sie, Perry Rhodan davon zu überzeugen,
daß er später auf jeden
Weitere Kostenlose Bücher