Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 189 Der Wächter Von Rukal

PR TB 189 Der Wächter Von Rukal

Titel: PR TB 189 Der Wächter Von Rukal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
versetzt. Auf seinen Wink hin wurden
beide in eines der äußeren Separees gebracht, wo sie auf
einer Liege Platz nehmen konnten. Auch Elma Bandor gab an, sich
wieder relativ wohl zu fühlen, und das genügte ihm im
Augenblick. Zweifellos war für
    später eine Gegenreaktion zu erwarten, der aber begegnet
werden konnte, sobald sie sich wieder im Schiff befanden.
    Danton wies ihre Begleiter an, sich weiter um sie zu kümmern,
und wandte sich wieder an den Zentralcomputer. , ,Es gibt noch eine
Menge von Dingen, die du uns erklären mußt", sagte er
mit Nachdruck. , ,Beginne damit, fasse dich aber möglichst kurz;
wir haben nicht die Absicht, eine Minute länger als nötig
hier zu bleiben."
    , ,Allzuviel gibt es nicht mehr zu erklären", erwiderte
die Stimme des Gehirns. , ,Die meisten Zusammenhänge hast du
bereits selbst erfaßt, das konnte ich deinen früher
geäußerten Worten entnehmen. Es stimmt, daß der
Planet Tengolv einst von Lemurern bewohnt und von den Halutern
überfallen wurde. Sie kamen mit großer Übermacht, die
Verteidigungsflotte hatte keine Chance, sie abzuwehren. Innerhalb
weniger Stunden wurden alle anderen Städte auf Tengolv
vollkommen zerstört, mehr als sechshundert Millionen Bewohner
kamen dabei ums Leben. Nur Rukal allein blieb verschont, vermutlich
deshalb, weil die Stadt erst wenige Jahre zuvor erbaut worden war.
Hier gab es noch keine Abwehranlagen, die die Aufmerksamkeit der
Angreifer auf sie gelenkt hätten. Auch verzichteten die Herren
auf meinen Rat hin darauf, die Schutzschirme einzuschalten, die uns
unweigerlich verraten hätten. Das geschah erst, als die Gefahr
neuer Angriffe nicht mehr bestand."
    , ,Und dann war es bereits zu spät", ergänzte Roi
Danton. , ,Durch die zahllosen nuklearen Explosionen waren heftige
Stürme ausgelöst worden. Sie konnten den Gebäuden von
Rukal zwar nichts anhaben, aber sie brachten bereits die radioaktiven
Partikel mit sich, von denen deine Herren verseucht wurden."
    , ,So war es", bestätigte der Computer leidenschaftslos.
, ,Das galt allerdings nur für jene Tengolver, die sich noch
oben aufhielten. Ein Teil der Stadtbewohner befand sich bereits
innerhalb dieser Überlebensstation, ihnen hätten weder die
Strahlen noch andere Einflüsse schaden können. Ich gab dem
Stellvertretenden Tamrat den dringenden Rat, die Station geschlossen
zu halten, damit wenigstens sie gerettet werden konnten, doch er
befolgte ihn nicht. Auf seinen Befehl hin mußte ich die
Zugangsschächte wieder öffnen und alle hereinlassen, die
noch Platz finden konnten. Das waren fast eine halbe Million Menschen
-alle übrigen mußten oben bleiben und kamen dort um."
    Danton schloß erschüttert die Augen, denn er konnte
sich nur zu gut vorstellen, wie es damals zugegangen war.
    In Rukal hatten seiner früheren Schätzung nach
mindestens fünfzehn Millionen Lemurer gewohnt! Doch nur eine
halbe Million davon hatte in den Bunkeranlagen Platz gefunden, alle
übrigen waren unweigerlich zum Tode verurteilt gewesen. Das
mußten sie wissen, und so mußte es damals zu einer
Tragödie von unvorstellbaren Ausmaßen gekommen sein. Jeder
hatte gegen jeden gekämpft in dem Bestreben, die rettenden
Schächte zu erreichen. Und diejenigen, denen es wirklich
gelungen war, in die Station zu gelangen, hatten die tödliche
Strahlung mitgebracht! Ein geradezu unvorstellbares Gedränge
mußte damals in dieser Unterwelt geherrscht haben, und so hatte
es nicht ausbleiben können, daß auch die bis dahin noch
Gesunden indirekt verseucht wurden - das Verhängnis hatte seinen
Lauf genommen, unaufhaltsam und unbarmherzig.
    So gesehen, hatte der Stellvertretende Tamrat mehr als nur
leichtsinnig gehandelt, als er den Rat des Computers ignorierte und
die sichere Station wieder öffnen ließ. Und doch - hätte
ich
    nicht vielleicht dasselbe getan? fragte sich Roi. Hätte ich
es übers Herz gebracht, Hunderttausende kaltblütig draußen
umkommen zu lassen, deren Rettung vielleicht noch möglich war?
Vermutlich hätte ich es nicht gekonnt, ich bin eben kein
Computer...
    , ,Das genügt", sagte er deprimiert. , ,Schildere jetzt,
was später geschah, als das Leben deiner Herren hier unten dem
Ende zuging."
    , ,Ebenfalls genau das, was du schon angenommen hast, Terraner.
Als zweihundert Jahre vergangen waren, gab es bereits nur noch knapp
tausend Tengolver hier in der Station, darunter aber keine mehr,
deren Gene nicht geschädigt waren. Es kamen keine gesunden
Kinder mehr zur Welt, nur noch lebensunfähige Mutanten,

Weitere Kostenlose Bücher