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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte erwidern können. Eines der
Argumente wäre gewesen, warum das Rieseninsekt nicht von den
Eismassen erdrückt worden war. Und noch unerklärlicher war
die Herkunft dieses Wesens. Wo war es plötzlich hergekommen? Und
wieso ausgerechnet in dem Moment, als die Lawine niederging?
    „Wir werden das Ding aus dem Eis hauen und im Shift
mitnehmen", beschloß Niki. „Dieser Fund wird unsere
Republik berühmt machen, und vielleicht schaut dabei auch
finanziell etwas heraus."
    Sie begannen, mit Pickel und vorsichtig dosierten Thermostrahlen
einen Block aus dem Eis zu schlagen und zu schneiden, in dem das
exotische Fremdwesen eingeschlossen war. Gerry und Hobo stellten
dabei Mutmaßungen darüber an, ob das Wesen Intelligenz
besessen haben mochte oder ein Tier gewesen war.
    Kaum hatten sie das Wesen aus den Eismassen gehauen, als unweit
hinter ihnen der Shift durch den Boden des Tunnels brach. Der
Flugpanzer rollte aus und kam zum Stillstand. Eine Luke ging auf, und
Lola Sanftmut streckte ihr sommersprossiges Gesicht heraus, das von
einer wirren Fülle strohfarbenen Haares umrahmt war. Ihrem
Verhalten nach zu schließen, schien sie in Nikis Abwesenheit
das Kommando über den Shift übernommen zu haben.
    „Man kann nicht behaupten, daß ihr uns eine große
Hilfe gewesen seid, sagte sie. „Die paar Meter Tunnel hättet
ihr in dieser Zeit auch mit den Händen graben können. Was
habt ihr denn getrieben?"
    „Komm her, und sieh es dir an", sagte Niki. „Wir
bekommen noch einen Passagier. Aber er wird die Fahrt im Kühlraum
mitmachen müssen."
    Beim Anblick des in den Eisblock eingeschlossenen Rieseninsekts
entfuhr ihr ein überraschter Ausruf.
    „Was ist denn das?" fragte sie.
    „Wer weiß, ob wir das je herausfinden",
antwortete Niki. „Möglicherweise finden sich unter der
Lawine noch weitere solcher Exemplare. Aber sie zu suchen, wäre
Aufgabe einer weiteren Expedition. Wir fahren heim."
    Nach und nach kamen auch die anderen aus dem Shift geklettert. Den
Abschluß bildete Seidelbast. Er sagte zu den Zwillingen:
    „Gerry und Hobo, kümmert euch um Benny. Er phantasiert
noch immer wie im Fieber."
    Die letzten Ereignisse schienen ihn so sehr mitgenommen zu haben,
daß er auf seinen Spott verzichtete. Als er zu dem Eisblock kam
und das Rieseninsekt sah, wurde er blaß.
    „So muß das Geschöpf ausgesehen haben, das wir
unter der Raupenkette des Shifts hatten", sagte er.

2.
    Als der Junge aus der Funkzentrale mit der lange ersehnten
Botschaft von Nikis Rückkehr kam, hätte Nelly am liebsten
alles liegen und stehen gelassen.
    Aber sie betreute gerade eine Gruppe von Touristen, die aus der
Hauptstadt gekommen waren, um die Kinderrepublik zu besuchen. Obwohl
Erwachsene in der Emerson-Kolonie nicht gerne gesehen wurden, waren
sie geduldete Gäste. Im Lauf eines Jahres kamen immerhin rund
fünftausend Besucher zusammen, die nicht nur Devisen brachten,
sondern auch ungewollt für eine Hebung des Ansehens sorgten.
    Denn unter der Bevölkerung von St. Pidgin war die Meinung
immer noch sehr weit verbreitet, daß es sich bei den kleinen
Bürgern der Emerson-Kolonie hauptsächlich um schwer
erziehbare oder geistig behinderte Kinder handelte, die hier mehr
oder weniger kaserniert waren.
    Dabei war gerade das Gegenteil der Fall. Der Grundgedanke bei der
Gründung dieser Kinderrepublik war die Freiheit der Kinder
gewesen. In der Regel wurden nur Waisen aufgenommen, oder Kinder, die
von ihren Eltern verstoßen worden waren. Daß darunter
viele physisch oder psychisch gehandikapte Kinder waren, lag auf der
Hand, denn solche schon von der Geburt an mit einem Makel
Gebrandmarkten hatten es besonders schwer, die Zuneigung ihrer Eltern
zu gewinnen.
    Aber in diesem Zusammenhang von „schwer erziehbar" zu
sprechen, war unangebracht, denn in fast allen Fällen kamen die
kleinen Bürger noch vor Erreichung des ersten Lebensjahres in
die Kinderrepublik. Hier wuchsen sie in Freiheit auf, konnten
ungehindert ihre eigene Persönlichkeit entfalten, lernten, auf
eigenen Füßen zu stehen und selbständig
Entscheidungen zu treffen. Gerade dies war es jedoch, was von der
Mehrheit der Leute immer noch mißverstanden wurde. Auch im 36.
Jahrhundert herrschte allgemein noch die irrige Ansicht, daß
Kindererziehung mit Drill und Disziplin gleichzusetzen war, daß
Kinder gelenkt und geformt, schlicht gesagt, „dressiert"
gehörten. Und weil es dies alles in der Emerson-Kolonie nicht
gab, kam sie in der Bevölkerung von St. Pidgin in Verruf.
    Aber es

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