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PR TB 204 Söhne Der Liga

PR TB 204 Söhne Der Liga

Titel: PR TB 204 Söhne Der Liga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die mäßig steil
ansteigende westliche Talwand. Aus dem Zimmer, in dem sich Langlon
Brak mit seinen Begleitern aufhielt, ging der Blick dagegen nach
Osten, zum Fluß hinab und über diesen hinweg bis zur
gegenüberliegenden Begrenzung des Tales. Es war eine
atemberaubend schöne Aussicht. Turol Fant hatte Wert darauf
gelegt, die tropische Natur so weit wie möglich in ihrem
ursprünglichen Zustand zu belassen.
    Unmittelbar nach ihrem Einzug hatten Langlon, Louisa und Humbert
ihre Räume nach verborgenen Mikrophonen und Sichtgeräten
abgesucht. Die Suche war ergebnislos gewesen. Angesichts der
umfangreichen Erfahrung, die die drei Mitglieder der Operative Tuglan
auf diesem Gebiet besaßen, konnte damit als sicher angenommen
werden, daß Turol Fant keinen Versuch unternahm, seine Gäste
zu belauschen.
    »Ich habe mir, ehrlich gesagt, die Sache ein wenig einfacher
vorgestellt«, erklärte Humbert Graf Laton. »Ich
rechnete mit einer zentralen Siedlung. Hier aber steht alle paar
Kilometer weit ein vereinzeltes Haus, und alle Dutzend Kilometer weit
stehen die Gebäude zu einer kleinen Gruppe zusammen. Wo sollen
wir zu suchen anfangen?«
    »Was wir suchen, sind Turol Fants Unterlagen«, sagte
Louisa. »Ich nehme an, daß er sie wiejeder andere
Geschäftsmann in einem Rechner gespeichert hat. Wir haben soeben
ein Transportunternehmen gegründet. Wir sind ausgestattet mit
einer Fülle von Daten bezüglich des Marktes, in dem wir
tätig werden wollen, haben jedoch noch keine Gelegenheit gehabt,
eine ordentliche Marktanalyse durchzuführen. Das sollte während
des Fluges mit Hilfe des Bordrechners geschehen. Der Bordrechner
funktioniert nach wie vor. Ich werde also Turol Fant erklären,
daß ich, nachdem ich mich
    ausgeruht habe, an Bord der ISLE OF CAPRI zurück muß,
um mich meiner Aufgabe zu widmen.«
    »Wozu soll das gut sein?« fragte Humbert.
    Louisa lächelte.
    »Wie ich Turol kenne, wird er mir vorschlagen, meine
Unterlagen von der ISLE OF CAPRI zu holen und die Analyse auf seinem
Rechner durchzuführen.«
    »Die Idee ist ohne Zweifel brauchbar«, nickte Langlon.
»Es fragt sich nur, ob wir auf diese Weise weiterkommen.«
.
    »Was hast du im Sinn?«
    »Ich leide an Schlaflosigkeit«, antwortete Langlon mit
dem ernstesten Gesicht der Welt. »Während ihr beide euch
ausruht, werde ich einen Spaziergang unternehmen.«
    Die Nacht über Turaloo war von ungewöhnlicher
Finsternis. Der Himmel war klar, aber der Planet befand sich in einem
sternarmen Sektor der Milchstraße, weit abseits des dicht
bevölkerten Zentrums zwischen zwei Spiralarmen gelegen. Zwei
matte, milchige Streifen zogen sich durch das schwarze Firmament und
leisteten den einsamen Lichtpunkten der nahen Sterne Gesellschaft:
einer der benachbarten Spiralarme und ein Stück des
Milchstraßenkerns.
    Langlon Brak war durch den kurzen Antigravschacht ins Erdgeschoß
des rechten Flügels hinabgeglitten, als ihm das Haus ruhig genug
schien. Er fand eine Tür, die zur Nordseite des Gebäudes
hinausführte, öffnete sie und lauschte. Es gab kein
Anzeichen, daß seine Tätigkeit beobachtet würde oder
jemand ihm folgte. Er trat hinaus in die tropische Parklandschaft, in
die das stattliche Anwesen eingebettet lag.
    Langlon Brak verfolgte kein bestimmtes Ziel. Humbert hatte recht,
als er meinte, die Suche nach belastenden Unterlagen gegen Turol Fant
werde schwierig sein. Es gab keine Anhaltspunkte. Es gab nicht einmal
die Gewißheit, daß ihm wirklich etwas vorzuwerfen war -
obwohl Langlon in dieser Hinsicht seine eigene Meinung hatte.
    Fant betrachtete diese Welt als sein Eigentum, obwohl sie es nach
gängigem Gesetz natürlich nicht war. Turol Fant hatte nach
eigener Aussage von einem Abenteurer einen dubiosen Titel erworben,
der in die Zeit zu Beginn der larischen Invasion zurückreichte.
Einem ernsthaften Rechtsstreit würde das Dokument nicht
standhalten. Aber Fant meinte lachend, das Verfahren werde sich so
lange hinstrecken, daß ihm mittlerweile genug Zeit und
Gelegenheit blieb, jedem potentiellen Neusiedler das Leben so sauer
zu machen, daß er von selbst wieder aufgeben würde.
    Fant bezifferte die Gesamtbevölkerung von Turaloo mit 348. Er
sagte nicht ungefähr 350, sondern genau 348, und seine Erklärung
war:
    »Sie sind allesamt meine Angestellten, und ich kenne jeden
einzelnen von ihnen.«
    In seinem riesigen Haus beschäftigte Turol Fant neunzehn
Männer und eine Frau. Selbst für ein so umfangreiches
Anwesen war dies eine ungewöhnlich hohe Zahl von

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