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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine
Stelle erreichte, an der eine zehn Meter breite Schneise geradewegs
nach Norden führte. Er zögerte. Die gerade Straße war
gefährlich. Falls ihm jemand entgegenkam, war es unmöglich,
unbemerkt auszuweichen. Die Schneise führte wahrscheinlich in
Richtung des Dorfes. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, daß
in der Nacht jemand hier unterwegs war?
    Er sah zu den Sternen auf, orientierte sich an seinen Fixpunkten
und schätzte, daß während der vergangenen Stunde eine
Wanderung von nicht mehr als zehn Grad erfolgt war. Eine Umdrehung
dieses Planeten dauerte 36 Stunden. Wenn er sich, wie er vermutete,
in der Nähe des Äquators befand, dann nahm die Nacht genau
die Hälfte davon in Anspruch. Es blieben ihm noch vierzehn
Stunden bis zum Anbruch der Morgendämmerung. Genug Zeit für
einen entschlossenen Mann.
    Er brachte den Flex in Gang. Ein paar Schläge auf den Nacken
veranlaßten das Tier, in einen holpernden Trab zu fallen. Eine
halbe Stunde später öffnete sich das Blickfeld. Halbrechts
voraus glommen die Lichter des Dorfes.
    Die Szene war eigenartig. Im Hintergrund, an der Längsseite
des halbkreisförmigen Raums, brannte ein helloderndes Feuer. Es
diente als Wärme- ebenso wie als Lichtquelle. Die Feuerstelle
war eine schüsselförmige Vertiefung im Boden, über der
eine torbogenartige Öffnung von einem Meter Höhe die Wand
durchbrach. Das Feuer erwärmte und beleuchtete somit beide
Hälften des Hauses, das von kreisförmigem Querschnitt war.
Die Wände des Gebäudes bestanden aus regelmäßig
geformten, viereckigen Steinplatten, die zweieinhalb Meter hoch
aufragten. Darüber erhob sich das kegelförmige Dach. Die
Kegelspitze war abgeschnitten, um dem Rauch des Feuers freien Abzug
zu gewähren. Die Steinplatten schlössen nicht etwa bündig
aneinander, sondern waren so aufgestellt, daß zwischen
zweienjeweils ein Schlitz von zehn Zentimetern Breite blieb. An einem
dieser Schlitze stand Langion Brak und verfolgte mit Augen, denen
keine Bewegung, und Ohren, denen kein Laut entging, was sich vor ihm
abspielte.
    „Das ist das erste Mal, daß wir Treloff die Wahrheit
sagen“, knurrte der breitschultrige Riese, der in der Mitte des
Halbkreises saß, „und ausgerechnet diesmal wird er uns
Schwierigkeiten machen.“ Sieben Männer saßen auf
klobigen, hölzernen Sesseln rings um das Feuer. Der Riese war
die markanteste Gestalt unter ihnen. Brak schätze seine Höhe
auf über zwei Meter. Der mächtige Schädel war kahl
geschoren. Er trug einen locker fallenden Umhang, dem man ansah, daß
er üblicherweise um die Hüfte gegürtet war. Das
Gesicht des Mannes konnte Brak nicht sehen; der Mann wandte ihm den
Rücken zu.
    Die übrigen sechs unterschieden sich in Aufmachung und
Erscheinung wenig von den Häschern, denen er am vergangenen
Abend entflohen war. Die Gesichter, die er zu sehen bekam, waren
hager und scharf geschnitten. Sie alle trugen das Haar lang, bis auf
die Schultern herabfallend, und ihre Kleidung war, bis auf die
Farben, einheitlich: ärmelloser Kaftan und Kniehose.
    „Warum halten wir es nicht wie immer?“ fragte einer
von ihnen. „Wir überlassen Treloff den Anzug. Dazu zeigen
wir ihm das blutige Hemd. Das wird ihn überzeugen.“
    Der Riese gab ein ärgerliches Lachen von sich.
    „Es ist der dritte Mann, den wir in ununterbrochener
Reihenfolge verlieren. Unsere Regel sagt: niemals mehr als zwei
hintereinander. Und das Hemd? Treloff gibt sich nicht zufrieden,
solange er nicht die Leiche zu sehen bekommt. Er hetzt uns in die
Felsen hinein, und wer weiß, wie viele Tendrile noch dort
drinnen stecken.“
    Der Mann, der links neben dem Riesen saß, wandte diesem den
Kopf zu. Langion Brak erblickte ein Profil, das von einer hohen Stirn
und einer weit hervorspringenden Nase geprägt wurde. Brak
erkannte
    einen seiner Verfolger, den Mann, der sein zerrissenes Hemd an
sich genommen hatte.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, Murunda“, sagte
er. „Wir müssen den Mann einfangen. Wir müssen ihn
Treloff vorführen und es zulassen, daß uns die Quote
erhöht wird. Alles andere ist zu gefährlich.“ Murunda
senkte zustimmend den kahlen Schädel.
    „Du sprichst meine Gedanken aus, Kasengi. Aber Treloff kommt
morgen. Er holt eine Ladung Matetumbe ab und wird wissen wollen, wo
wir den neuen Gefangenen eingesetzt haben. Wir haben nicht viel Zeit,
den Mann einzufangen. Wir wissen, daß er stark und schlau ist.
Das macht die Sache noch schwerer.“
    „Ich bin überzeugt, daß er, wie die ändern,
nach

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