Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
selbst. Rhodan streckte die Hand nach ihnen aus, für einen Moment in der Erwartung, die Kälte des Weltalls zu spüren und die Hitze der Sonnen.
    Aber es war nur Papier.
    Für eine Weile tat sich nichts. Dann erlosch das Bild schlagartig. Das Papier wurde weiß, dann wieder schwarz und sternenübersät. Andere Sterne.
    »Sculptor«, erkannte Rhodan. »Die Galaxis Zomoot, von außen gesehen.« Sie betrachteten das Bild. Die Spiralgalaxis drehte sich kaum merklich.
    »Was ist das?« Caadil wies auf einen Punkt. Der Stern schien nicht heller als die anderen - warum erregte er unter den Milliarden anderen ihre Aufmerksamkeit?
    Rhodan legte die Kuppe des Zeigefingers darauf. Er schaute Caadil überrascht an, hob den Zeigefinger behutsam und zog damit den Stern aus dem Papier heraus, der ihm am Finger zu haften schien. Er wurde größer und größer, bis er endlich wie ein großes Quecksilberkügelchen über dem Block hing. Ein winziger Planet umkreiste ihn, der zwei Trabanten hatte. Einer davon jadegrün.
    »Airmid«, erkannte Caadil. »Die Sonne Cairpre.«
    Ein Flirren und Flimmern um den Planeten.
    »Mächtig viele Schneeschnipsel«, sagte Fedennec.
    »Eingeschneitbar die Welt ganz«, stimmte Bhasul zu.
    »Das sind keine Schneeflocken«, sagte Rhodan und beugte sich näher an den Planeten. Er tippte den Globus behutsam an. Dieser wuchs, und es wurde deutlich, worum es sich bei dem Gestöber handelte.
    »Raumschiffe«, sagte Caadil. »Hunderte von Raumschiffen, die starten und landen. Raumtaucher. Goldsegler. Die anderen Bautypen kenne ich nicht.«
    »Das da«, sagte Rhodan und wies auf eine winzige Walze, »könnte ein Schiff der Maahks sein.«
    »Aus Andromeda?«, wunderte sich Caadil. Rhodan nickte.
    Caadil war ganz in die Betrachtung der Weltenminiatur versunken. »Ist das eine historische Aufzeichnung?«, fragte sie.
    Rhodan dachte lange nach. »Ich fürchte, es ist keine Aufzeichnung«, sagte er. »Es stellt die Gegenwart dar.«
    »Die Gegenwart? Das einzige Raumschiff, das seit ewigen Zeiten Airmid vom freien Raum aus angeflogen hat, war die Gondel.«
    »Es stellt die Gegenwart dar, nicht wie sie ist«, präzisierte Rhodan. »Sondern wie die Dhuccun sie sehen.«
    Caadil blickte beinahe erschrocken auf. »Du meinst - die Dhuccun ...?«
    »Wie hat Bendi gesagt: Sie befreien sich nicht, weil sie nicht wissen, dass sie gefangen sind.«
    »Dann müssen wir ihnen die Wahrheit sagen.«
    »Oder malen«, sagte Rhodan und wies mit dem Kinn auf den Zeichenblock. »Mal ihnen die Wirklichkeit auf.«
    Caadil schluckte. Dann riss sie das Papier heraus und fuhr mit dem Zeigefinger über das nächste Blatt.
    Ein schwarzer Kreis. Eine Blase um Cairpre. Caadil Kulée drückte die Sonne mit der Kuppe ihres Zeigefingers ins Blatt. Sie versank, verschwand. Caadil fuhr, zunächst langsam, dann zorniger, erst mit der Fingerspitze, dann mit dem Nagel über das Blatt. Raumtaucher. Goldsegler. Die in der Schlacht freigesetzten Energien. Leichen, die im Weltraum trieben, Mumien. Ein Planet. Ein Angriff der Gui Col. Tefroder, die in Ketten in die Raumtaucher abtransportiert wurden. Die Arenen von Hort Nooring.
    Die chirurgischen Stationen der Cyberiaden. Die Kampfspiele.
    Das Papier begann zu beben. Die Geschehnisse liefen rückwärts. Die toten und zersprungenen, zertrümmerten Cyberoiden erhoben sich aus dem Sand und Morast der Arenen. Die chirurgischen Stationen des Horts fügten die zerstörten Leiber wieder zusammen, heilten. Der Raumtaucher der Gui Col landete auf einer friedlichen Welt. Die Gui Col präsentierten Waren, handelten, gaben Interviews, warben dafür, Raumschiffe zu bemannen und sich von den Raumtauchern zu einem anderen Planeten lotsen zu lassen.
    »Das ist P'loc Dhuyn«, erkannte Rhodan. »Dort werden die Pantopischen Aggregate gegen Tributware eingetauscht.«
    Aber im Bild erschien keine Tributware. Zusammen mit dem Raumtaucher der Gui Col startete ein anderes, schlichteres Raumschiff von dem Planeten, flog P'loc Dhuyn an, erhielt die Pantopischen Aggregate ohne Gegenleistung.
    »Ein Werbeholo«, spottete Caadil.
    »Die Welt der Dhuccun«, sagte Rhodan. »Wehr dich. Zeig ihnen, was
    wirklich geschieht.«
    Caadil malte. Auf dem Blatt ereignete sich alles noch einmal, merkwürdig anders, unmerklich anders, als Rhodan es vor Augen hatte. Wie auch sonst - das sind die Geschehnisse, wie Caadil sie gesehen und erlebt hat.
    Der Start der FARYDOON. Die CANNAE. Der Abend im Stondac Zum menschenfressenden Konos. Die Übergabe des

Weitere Kostenlose Bücher