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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Hilflosigkeit, in Anbetracht der kreisenden Gegenstände, von denen er keinen begriff. Es war, als hätte eine völlig fremdartige
    Zivilisation ein Picknick im Planetenkern veranstaltet und ihren Abfall zurückgelassen.
    Er hörte Caadil neben sich aufstöhnen. »Hier können wir nicht bleiben. Es macht mich wahnsinnig. Was ist das? Der Mahlstrom des Plunders?«
    Rhodan rieb sich die Narbe auf dem rechten Nasenflügel. »Es muss einen Sinn haben«, sagte er. »Wir erkennen ihn nur nicht.«
    Er legte den Zeigefinger über seine Lippen. »Warte«, sagte er. »Konzentrieren wir uns auf einzelne Dinge, nicht auf den ganzen Strom. Gibt es etwas, das einer Sache ähnlich sieht, die du kennst?«
    »Nein«, sagte Caadil. Sie folgte einem Objekt mit den Blicken. »Doch«, sagte sie. »Das da sieht aus wie ein Safranmantel.«
    »Was ist ein Safranmantel?«
    »Ein zeremonielles Kleidungsstück«, sagte sie. »In einer alten tefrodischen Tradition spielt er eine Rolle. Er zeigt an, dass der Träger des Mantels bereit ist, das Zhu-Dac-Ritual zu eröffnen, eine bescheuerte Sitte, die... «
    »Ich glaube nicht, dass ich das wissen will. Gut. Ein Safranmantel. Weiter. Ich glaube, ich sehe etwas wie eine Signalanlage für eine Eisenbahn. Das ist ein altterranisches... «
    »Ich glaube nicht, dass ich das wissen will«, unterbrach ihn Caadil abwesend. Sie zeigte mit dem Transzendorium auf einen anderen Gegenstand: »Ein Eitöner. Ein maahksches Heilinstrument.«
    »Das«, sagte Rhodan mit ausgestrecktem Arm, »sieht aus wie eine prähistorische Lochkarte.«
    »Ein Tanpium«, sagte Bhasul.
    »Ein Gassprecher«, sagte Fedennec.
    Caadil zog eine Folie aus ihrem Anzug und begann, ihre Überlegungen zu notieren: ein Safranmantel, Signalanlagen, exotische Musikinstrumente, Lochkarten, Kräne, die ihre rostigen Arme hoben, senkten, schwenkten, Container aus Bernstein, Figuren darin, die absurde Pantomimen zeigten, Medaillen aus Howalgonium, Gebetsbücher für namenlose Götter, Disketten, Speicherkristalle, ein irdisch wirkendes Grammofon mit einem Schalltrichter aus Messing, auf dem Teller eine behaarte, knackende Schallplatte, Laternen und Ampeln, amorphe Zeichen, würfelförmige Münzen mit Schlachtenbildern, Notenblätter, Schnüre mit Tausenden von verschiedenen Knoten, heraldische Wappen, Siegel und Standarten, wuchtige Trommeln, eiserne Flaggen und solche aus explodierender Formenergie, Steine mit blutigen Runen, Häute voller Tätowierungen und ornamental angeordneter Narben, singende Banderolen, Glaskuben mit Holografien, Töpfe, aus denen dicke Rauchschwaden stiegen, sandgefüllte Pfannen, in deren Sand gemalte Mandalas, rotierende Holosäulen mit schwindelerregend schnell sich abspielenden Szenen, menschenunähnlich gebildete Puppen, die an Drähten nach einer komplizierten Choreografie tanzten, Türme, auf denen Feuer in offenbar nicht natürlichen Frequenzen flackerten, Glyphen in Ziegel und Tonscherben, immer rascher rotierende Schirme mit Einzelbildern, die im Wirbel zu einem Film verschmolzen, Fanale, Feuerwerke.
    Was ist der gemeinsame Nenner?, fragte sich Rhodan immer wieder. »Lies noch einmal vor«, bat er Caadil. Sie las. Endlich ging es ihm auf: »Es sind Kommunikationsmittel.«
    »Die Dhuccun wollen mit uns sprechen«, schloss Caadil. »Und die Wahl des Mittels liegt bei uns.«
    Rhodan nickte. »Was wählen wir?«
    Caadil streckte den Wanderstab aus und suchte. Endlich berührte sie ein rechteckiges, sehr dünnes Objekt. Das Ding blieb am Transzendorium haften. Sie zog es zu sich heran.
    »Ein Zeichenblock«, sagte Rhodan.
    Caadil setzte sich auf die Felsenplatte und schlug das Deckblatt zurück. Ein leeres, weißes Blatt.
    »Und?«, fragte Rhodan. »Was malen wir den Dhuccun? Kinder zeichnen das Pantopische Gewebe?«
    Caadil fuhr mit der Hand hin und her, ohne das Papier zu berühren. Dann tippte sie mit dem Zeigefinger auf das Blatt. Es färbte sich unmittelbar schwarz. Dort, wo Caadil das Papier berührt hatte, leuchtete ein einzelner Stern in der Finsternis. Sie sagte leise: »Das Sternbild Münze ist das kleinste der Sternbilder über Gwein. Es besteht aus einem einzigen Stern, und zwar aus dem schwächsten, der mit bloßem Auge sichtbar ist. Ein Sternensolo.«
    Sie tippte wieder auf das Papier. Dutzende, Tausende von Sternen erschienen.
    »Der Himmel über Gwein«, sagte sie. Zusammen mit Rhodan starrte sie auf das Blatt. Die Sterne leuchteten und glühten, als wären es keine
    Abbilder, sondern die Dinge

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