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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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schwarzhaarig?«
    Aiden strich sich durchs Haar und grinste. »Das ist ein streng gehütetes Familiengeheimnis. Ich glaube, selbst unsere Mutter weiß das inzwischen nicht mehr so genau.«
    »Das klingt, als gäbe es ein paar Fragen, die auch heute Nacht nicht beantwortet werden.« Noch immer klang das leise Lachen in ihrer Stimme nach.
    Seufzend nickte Aiden. »Es scheint so. Aber wer weiß, vielleicht ergeben sich noch andere Gelegenheiten, auf diese und andere die Antworten zu finden – wie zum Beispiel auf die Frage nach Nuruzzamans Vorname. Es sei denn, es ist doch einfach ›Oberst‹, wie manche mutmaßen.« Er machte eine Kopfbewegung zum Weg. »Ein Tee in der Messe? Ich bezahle auch.«
    »Seit wann müssen wir bezahlen?« Sie lachte leise, um dann, leiser, hinzuzufügen: »Klingt annehmbar.« Aiden war sicher, dass sie unter anderen Umständen abgelehnt hätte. Die mühsam gebauten Mauern waren allerdings durch die Last der Geschehnisse brüchig geworden.
    »Solltest du nicht eigentlich längst im Bett sein?«, fragte er, als sie über den Weg zum Ausgang schlenderten. »Deine Schicht ist schon seit Stunden vorbei.«
    Sie verschränkte die Arme und sah auf den Kiesweg. »Ich habe es versucht. Aber immer wenn ich die Augen zumache, sehe ich Kert Tamit, wie er unter der AGHORA steht und salutiert. Er steht da und bewegt die Lippen, sagt etwas, das ich nicht verstehen kann. Dann geht er die Rampe hoch, wie es vor unserem Start war, und ich habe das Gefühl, einen Verlust zu erleiden, der mir das Herz zerreißt.« Sie sah Aiden an. »Du bist Psychologe. Kannst du auch solche Tagtraumbilder deuten? Was denkst du, was Kert mir sagen will?«
    Aiden wollte etwas antworten, doch er hielt es zurück und überlegte. »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. »Es kann vieles sein. Ich müsste dich besser kennen, um eine wirkliche Einschätzung geben zu können. Ein klareres Profil von dir gewinnen.«
    Jenke Schousboe blieb stehen und fasste den Mann am Arm. »Was wolltest du als Erstes sagen, Aiden? Was war das Erste, das dir in den Sinn kam, bevor der Kosmopsychologe übernahm? Was war deine intuitive Antwort?«
    Er biss sich auf die Lippe, sah sie an und atmete durch. »Carpe diem.«
    »Carpe diem? Was ist das?«
    »Ein altes Sprichwort. Uralt, und doch ewig aktuell. Nutze den Tag. «
    Sie starrte ihn an und nickte dann langsam. »Das könnte es sein. Ja, das könnte es sein.«
    Sie sah wieder den Gang hinunter. »Vielleicht ... könnte ich jetzt Ruhe finden. Womöglich sogar schlafen. Wenn noch eine Bedingung erfüllt wird.«
    »Eine Bedingung?«
    Erneut begegnete ihr Blick seinem. »Ich möchte nicht allein sein.«
    Aiden hielt den Atem an. In seinem Kopf klopfte ein alter Professor auf ein Lehrbuch und hob mahnend den Finger. Ausnutzung einer psychischen Extremsituation! Zerstörung des Vertrauensverhältnisses! Verlust der Objektivität!
    Ruhiges Nebelgrau fixierte ihn abwartend. Keine Spur von Unsicherheit war darin zu erkennen.
    Psychische Extremsituation, Henker! Diese Frau weiß ganz genau, was sie will. Und die Sternenteufel sollen mich holen, wenn ich es ihr verwehre.
     
    *
     
    Als der Weckton erklang, wälzte Jenke Schousboe sich auf den Rücken und seufzte. Unwillkürlich tastete sie neben sich, ehe sie die Augen öffnete. Doch da war niemand. Aiden war bereits gegangen.
    Jenke empfand vage Erleichterung darüber.
    Sie stand auf, machte sich fertig und ging zum Frühstücken in die Messe. Auf dem Weg zu einem freien Tisch passierte sie einige Offiziere, unter ihnen Aidens Bruder Zachary. Als ihr Blick dem seinen begegnete, zuckte er zusammen.
    Er erwiderte ihr grüßendes Nicken, senkte dann jedoch hastig den Blick, als sei ihm etwas peinlich. Mit gerunzelter Stirn setzte Jenke sich und gab ihre Frühstücksbestellung ein.
    Wusste Zachary Bescheid? Aiden hatte eigentlich auf Jenke nie wie jemand gewirkt, der mit Eroberungen prahlte. Andererseits standen die Zwillinge einander nah, so gern sie auch nach außen hin stritten. War es da nicht normal, dass Aiden den Bruder einweihte? Und außerdem, was war schon schlimm daran? Sie hatten nichts getan, was man unter erwachsenen Leuten geheim halten musste.
    Mit einem inneren Achselzucken tat Jenke es ab. Als sie ihr Frühstück beendet hatte, war Zachary bereits weg und sie mit den Gedanken bei gänzlich anderen Dingen. Sie waren in der letzten Linearetappe, und sie wollte auf keinen Fall die Ankunft im Zielsystem verpassen.
    Als sie wenig später die

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