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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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deine Schicht nach Belieben aufzunehmen, Kleiner?« Er wies mit dem Finger auf die Ziffern der Zeitanzeige.
    Zachary strich eine schwarze Strähne hinter das Ohr. »Markierst wegen zwanzig Minuten Altersunterschied den Großen und machst einen Aufstand wegen zwei Minuten Verspätung beim gleitenden Schichtübergang. Ich möchte das Psychogramm nicht sehen, das du dir selbst erstellen würdest. Und jetzt rück rüber und erzähl, Alter.«
    Mit einem unwilligen Knurren räumte Aiden den Sitz und rutschte auf einen benachbarten. Auf die Konsole gestützt rief er nacheinander Listen der Aktivitäten der verschiedenen Abteilungen auf und ging sie mit dem Zwillingsbruder durch.
    »Und wie ist die Stimmung in der Zentrale?«, fragte Zachary schließlich gedämpft, als die eigentliche Übergabe beendet war.
    »Alle versuchen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Aber es hilft nur begrenzt, auch wenn die halbe Belegschaft inzwischen Schichtwechsel hatte. Neun Tote und vier Schwerverletzte sind gerade am Anfang einer Expedition ein ernüchternder Schlag.«
    Der jüngere Zwilling nickte. »Sicher wird es besser, wenn der Oberst morgen die Trauerfeier gehalten hat. Solche Feiern helfen loszulassen und nach vorn zu schauen.«
    Aiden wiegte den Kopf. »Hoffentlich. Aber mindestens genauso wichtig ist, dass uns weitere solcher Rückschläge erst einmal erspart bleiben. Es ist übel genug, dass wir uns nur in winzigen Schritten durch diesen Raum bewegen können. Wenn dann noch so etwas passiert wie mit der AGHORA ... und in Zeiten, wo es nicht viel zu tun gibt, denken viele auch an ihre Familien und Freunde zu Hause. Die Zustände auf Terra und im Solsystem insgesamt waren schließlich auch nicht gerade einfach, als wir abgeflogen sind, und wir hatten seither keine Verbindung mehr.«
    »Vielleicht sollte ein Kosmopsychologe dem Oberst ein paar Vorschläge machen, wie er die Mannschaft aufrichten und auf andere Gedanken bringen kann«, meinte Zachary mit einem leichten Lächeln in den Mundwinkeln.
    Aiden knuffte den Bruder an der Schulter. »Du musst mir genauso wenig sagen, wie ich meine Arbeit zu tun habe, wie ich dem Oberst. Er weiß, wie er seine Leute motiviert. Konzentrier dich lieber auf deinen eigenen Job, damit ich nicht wieder Datensalat von meinem Möchtegern-Stellvertreter übergeben bekomme!«
    »Hey! Ich bin der Chefwissenschaftler von uns beiden! Nur weil du der Ältere bist, glaubst du, mir meine Kompetenzen streitig machen zu können?«
    »Ha.« Aiden stand auf. »Wie soll ich etwas streitig machen, das es gar nicht gibt? Ich wünsch dir eine schöne Schicht, Kleiner, und mach nichts kaputt.«
    »Gute Nacht, Alter. Und vergiss nicht, dein Gebiss rauszunehmen, bevor du schlafen gehst.«
    Aiden ließ die Zähne einmal in Zacharys Richtung schnappen, ehe er die Zentrale verließ.
    Das ist unsere eigene Art, mit den Dingen umzugehen, dachte er, als das Schott hinter ihm zuglitt und er an den Nebenzentralen vorbei Richtung Mannschaftsquartiere ging. Solange wir einander haben und uns das immer wieder bestätigen, kann uns der Rest der Welt dort draußen am Allerwertesten. So war es, so ist es, und so wird es immer sein.
    Aiden entschloss sich zu einer Stippvisite in der Messe, um seinen Tag ausklingen zu lassen. Die bedrückten Gesichter der wenigen Leute dort führten allerdings dazu, dass er lediglich einen Teepack mitnahm, an dem er saugte, während er zum Erholungsbereich weiterging. Ein kleiner Spaziergang um den Vogelteich würde ihm hoffentlich die notwendige Bettschwere verschaffen. Andernfalls musste er die ganz harten Geschütze auffahren und einige Fachdokus ansehen.
    Er betrat den Bereich, in dem auf einem etwa hundert Meter breiten Ring um die Zentralen und die Quartiere eine abwechslungsreiche Parklandschaft angelegt worden war. Gemäß Terrania-Standardzeit herrschte Nacht, und die Sterne funkelten am holografischen Himmel. Aiden legte den Kopf in den Nacken. Die vertrauten Sterne der Milchstraße, wie man sie von Terra aus sah.
    Werden wir das jemals wiedersehen?
    Aiden folgte dem von schimmernden Leuchtstreifen erhellten Weg. Als er nach einigen Schritten um einen Busch kam, sah er einen weiteren Parkbesucher einen nahen Hügel hinaufsteigen. Nur als Silhouette sichtbar blieb die Person dort oben stehen und legte, so wie er zuvor, den Kopf zurück, um in den Himmel zu starren. Aiden war sich ziemlich sicher, dass es Jenke Schousboe war.
    Aus einem Impuls heraus folgte er ihr.
    Obwohl der Kosmopsychologe

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