Prada, Pumps und Babypuder
einmal, wenn ich die dicht gewebte Bettwäsche von Hollis Franklin hineingelegt habe. Am liebsten ist sie Tag und Nacht bei jemandem auf dem Arm. Am zweitbesten gefällt ihr die uralte Trage aus meiner Kindheit, die Mum vom Dachboden geholt hat. Sie ist weich und eingetragen und sieht wirklich ziemlich kuschelig aus. Die anderen Sachen habe ich alle zurückgegeben und das Geld wiederbekommen.
Den Zirkus-Wickeltisch habe ich auch zurückgebracht. Und den Bugaboo-Wagen und den Krieger. Und eigentlich ganz viele Sachen. Wir brauchen das ganze Zeug nicht. Wir haben ja noch nicht einmal ein Haus, in dem wir die Sachen unterbringen könnten. Das Geld habe ich alles Luke gegeben. Ich wollte ihm… helfen. Wenn es auch nur ein bisschen ist.
Bei Luke läuft es zum Glück inzwischen etwas besser. Das Beste ist, dass Iain Wheeler gefeuert worden ist! Luke hat nicht lange gefackelt: Am Tag nach Minnies Geburt ist er mit seinem Anwalt zu Iains Chefs gegangen, und sie hatten eine »kurze Unterhaltung«, wie Luke sich ausdrückte. Kurz darauf hörten wir, dass Iain Wheeler seinen Rücktritt von Arcodas bekannt gab. Einen Monat später hat er noch kein einziges Jobangebot bekommen, sagte uns Gary.
Offenbar geht das Gerücht, es gebe ein belastendes Dossier über Iain Wheeler. Ha.
Luke arbeitet trotzdem nicht mehr mit Arcodas zusammen, weil ihr Verhalten auch nach Iains Abgang noch genauso widerlich war wie vorher. Luke hat gerade drei Niederlassungen in Europa geschlossen, und die Lage ist nach wie vor ziemlich angespannt. Aber… es geht. Luke denkt positiv, plant schon die nächsten Pitches und heckt neue Strategien aus. Manchmal sprechen wir nachts darüber, und ich berate ihn. Aber irgendwie kommt das Gespräch immer wieder auf Minnie und wie wunderbar und schön und bezaubernd sie ist.
Ich stehe in der Einfahrt meiner Eltern, wiege Minnie auf meinem Arm und sehe zu, wie unsere Sachen abgeladen werden. Das meiste haben wir eingelagert, aber ein paar Dinge brauchen wir hier natürlich.
»Becky…« Mum kommt auf mich zu. Sie hat den Arm voll alter Zeitschriften. »Wo soll ich die denn hintun? Ist das nicht Müll?«
»Das ist kein Müll!«, protestiere ich. »Die möchte ich vielleicht noch mal lesen! Können die nicht in unser Schlafzimmer?«
»Da wird es aber schon ziemlich eng…« Mum sieht auf die Zeitschriften und entscheidet sich spontan. »Ich glaube, wir sollten euch auch noch das Gästezimmer geben.«
»Okay«, nicke ich. »Danke, Mum.«
Wir haben unser Traumhaus nicht einfach aufgegeben. Luke hat Fabia noch einmal angerufen, und ich auch, und der Makler auch. Aber alles Bitten und Betteln half nichts: Das andere Paar hat den Vertrag zwei Tage nach Minnies Geburt unterzeichnet. Das einzig Gute war, dass ich meinen Archie-Swann-Stiefel wiederbekommen habe, nachdem ich Fabia ungefähr fünf Drohmails geschickt habe. Sonst hätte ich auch richtig Ärger gemacht.
»Noch mehr Schuhe.« Einer der Möbelpacker trägt einen Karton vorbei. »Der Kleiderschrank ist schon voll.«
»Kein Problem!«, sagt Mum munter. »Bringen Sie’s ins Gästezimmer. Ich zeige Ihnen den Weg…«
»Wie geht es dir?« Luke kommt in Hemdsärmeln vorbei. Er trägt meinen Pilates-Ball und zwei Hutschachteln.
»Gut.« Ein anderer Möbelpacker trägt meinen Schminkkoffer hinein. »Aber irgendwie ist das ein komisches Gefühl, oder?«
»Ziemlich.« Luke stellt das Zeug ab und legt mir den Arm um die Schulter. Ich schmiege mich an ihn. Gestern Abend war es noch komischer: Die Möbel waren schon im Umzugswagen verstaut, und die große Wohnung war leer bis auf ein paar Kartonstapel. Um vier Uhr morgens wollte Minnie einfach nicht schlafen, also habe ich sie in das Tragetuch gelegt und ihr die Spieluhr aufgezogen. (Ich habe in der Zwischenzeit herausgefunden, dass sie Brahms spielt). Luke hat uns beide umarmt, und wir sind im Mondlicht zwischen den Kartons durch die leere Wohnung getanzt. Mir war noch nie aufgefallen, dass das Lied ein Walzer ist.
»Luke!« Dad hat einen Packen Post in der Hand. »Ein Brief für dich.«
»Da ist aber jemand flink«, sagt Luke überrascht. »Ich habe diese Adresse erst ganz wenigen Leuten gegeben.« Er sieht auf den Absender. »Ah, von Kenneth.«
»Toll!« Ich heuchle Begeisterung und schneide Minnie eine Grimasse.
Luke reißt den Umschlag auf und überfliegt den Brief. Dann sieht er noch mal genauer hin. »Ich fasse es nicht«, sagt er langsam. Er hebt den Kopf und sieht mich an. »Es geht um dich.«
»Um
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