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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Schuld!« Ich greife nach seiner Hand. »Luke, das regelt sich schon alles irgendwie. Zuhause ist da, wo wir zusammen sind.«
    »Ich besorge uns ein Zuhause«, sagt er fast wütend. »Becky, ich verspreche dir, dass wir ein wunderbares Haus haben werden…«
    »Das weiß ich.« Ich drücke seine Hand. »Aber ganz ehrlich… es ist nicht wichtig.«
    Ich sage das nicht nur als moralische Unterstützung. (Obwohl ich meinen Mann natürlich immer moralisch unterstütze.) Es ist wirklich nicht wichtig. Ich bin in einer Art Luftblase. Das wirkliche Leben ist irgendwo da draußen, ganz weit weg. Für mich zählt nur das Baby.
    »Guck mal!« Das Baby gähnt. »Sie ist erst acht Stunden alt und kann schon gähnen! Sie ist so klug!«
    Einen Moment lang sehen wir gebannt auf das Bettchen und warten, ob sie noch etwas macht.
    »Vielleicht wird sie eines Tages Premierministerin!«, sage ich sanft. »Wäre das nicht cool? Dann können wir ihr sagen, was sie alles tun soll!«
    »Aber das wird sie dann nicht tun.« Luke schüttelt den Kopf. »Sie wird immer das Gegenteil von dem tun, was wir ihr sagen.«
    »Eine kleine Rebellin!« Ich streichle ihr sanft über die kleine Stirn.
    »Sie hat bloß ihren eigenen Kopf«, korrigiert mich Luke. »Schon allein, wie sie uns gerade ignoriert…« Er setzt sich zurück aufs Bett. »Und wie wollen wir sie jetzt nennen? Grisabella jedenfalls nicht.«
    »Rhapsody auch nicht.«
    »Und nicht Estragon.« Er nimmt das Buch mit den tausend Mädchennamen und blättert darin herum.
    Ich betrachte ihr schlafendes Gesicht. Immer, wenn ich sie ansehe, schwirrt dieser eine Name in meinem Kopf herum. Fast, als würde sie ihn mir zurufen.
    »Minnie«, sage ich.
    »Minnie.« Luke probiert den Namen aus. »Minnie Brandon. Weißt du was, das klingt gut.« Er lächelt mich an. »Das gefällt mir.«
    »Minnie Brandon.« Ich strahle zurück. »Klingt wirklich gut, oder? Miss Minnie Brandon.«
    »Benannt natürlich nach deiner Tante Ermintrude?« Luke hebt die Augenbrauen.
    Oh mein Gott! Daran hatte ich ja gar nicht gedacht.
    »Natürlich!« Ich muss kichern. »Aber das weiß außer uns niemand.«
    Die Ehrenwerte Minnie Brandon.
    Miss Minnie Brandon sah beim Tanz mit dem Prinzen in ihrem bodenlangen Valentino-Kleid umwerfend aus.
    Minnie Brandon hat die Welt im Sturm erobert…
    »Ja«, nicke ich. »So soll sie heißen.« Ich beuge mich wieder über das Bettchen und beobachte ihre Atemzüge. Ich streiche das Haarbüschel zurück und küsse sie auf ihre winzige Wange. »Willkommen auf der Welt, Minnie Brandon.«

22
    Es ist also tatsächlich so gekommen. Die Karlssons sind in unsere Wohnung eingezogen. Unsere ganzen Möbel sind verpackt und abgeholt worden. Wir sind offiziell obdachlos.
    Natürlich nicht wirklich, weil wir erst mal bei Mum und Dad wohnen können. Mum meinte, sie hätten doch jede Menge Platz, und Luke könnte gut von Oxshott aus pendeln, und sie würde mir mit Minnie helfen, und außerdem könnten wir jeden Abend schön zusammen Bridge spielen. Alles okay, bis auf die Sache mit dem Bridge. Dazu bringen mich keine zehn Pferde. Niemals. Da helfen auch die Bridgekarten von Tiffany nichts, die Mum als Bestechung gekauft hat. Mum liegt mir ständig in den Ohren, wie viel Spaß Bridge macht. Sie meint, »alle jungen Leute spielen heutzutage wieder Bridge.« Ja, klar.
    Ich bin aber sowieso viel zu sehr mit Minnie beschäftigt, um Bridge zu spielen. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, Mutter zu sein.
    Minnie ist jetzt schon vier Wochen alt und ein richtiges Partygirl. Wusste ich es doch. Ihre Lieblingszeit ist ein Uhr morgens. Dann brabbelt sie »Rarara«, und ich kämpfe mich aus dem Bett. Mir kommt es immer so vor, als hätte ich erst drei Sekunden geschlafen.
    Drei Uhr morgens gefällt ihr auch, so als Wachzeit. Und fünf. Und einige Male dazwischen. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich jeden Morgen verkatert und erschöpft.
    Zum Glück läuft im Kabelfernsehen die ganze Nacht irgendwas. Und Luke steht oft auf, um mir Gesellschaft zu leisten. Er schreibt E-Mails und guckt mit mir Friends, während Minnie gierig trinkt, obwohl sie erst vor einer Stunde das letzte Mal gestillt wurde.
    Babys wissen wirklich, was sie wollen. Das respektiere ich natürlich. Zum Beispiel mochte Minnie den handgefertigten Stubenwagen nicht. Sie wurde darin ganz unleidlich. Was ein bisschen ärgerlich ist, wenn man bedenkt, dass er 500 Pfund gekostet hat. Die Wiege mochte sie auch nicht, ebenso wenig das Körbchen. Noch nicht

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