Prag
Malerei mit Schwerpunkt auf dem
19. Jh., darunter Porträts und Landschaftsmalereien (u. a. von Josef
Navrátil, Augustin Piepenhagen, Mikoláš Aleš und Jakub Schikaneder) sowie
etliche Tierporträts aus adeligen Sammlungen. Außerdem kann man die sog.
„Chinesischen Kammern“ besichtigen, zwei durch einen Korridor
miteinander verbundene Räume, die von einem unbekannten Maler über und über
mit chinesischen Landschaftsszenerien dekoriert wurden. Sie zeugen vom Faible
des barocken Adels für den fernen Osten. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude
werden für wechselnde Ausstellungen genutzt. In der gepflegten barocken
Gartenanlage, die nach französischen Vorbildern angelegt wurde, treffen sich
zwischen Fontänen und Terrakottavasen Verliebte zum nachmittäglichen
Rendezvous oder Rentner auf ein Schwätzchen.
Adresse U
Trojského zámku 4–6. M C
Nádraží Holešovice, weiter mit B 112 Zoologická zahrada. April–Okt.
Di–Do u. Sa/So 10–18 Uhr, Fr 13–18 Uhr. Nov.–März zuletzt geschl.
Eintritt 4,80 €, erm. die Hälfte, Familien 10 €.
Baba-Kolonie (funktionalistische
Villen) :Beeinflusst von der Weißenhofsiedlung in Stuttgart entstand zwischen den
Weltkriegen unter Leitung des funktionalistischen ArchitektenPavel Janákein ähnliches
Projekt auf einer Anhöhe im Norden des Stadtteils Dejvice. Dabei handelt es
sich um über 30 eigenartige und für die damalige Zeit recht provokante
würfelförmige Villen mit breiten Fensterfronten und verschachtelten
Aussichtsterrassen. Ihren luxuriösen Charakter erhielten die Häuser nicht
durch die Verwendung wertvoller Materialien, sondern durch großzügige
Raumgestaltung. Zugänglich ist leider keines der Gebäude, doch Blicke über
die Gartenzäune lohnen für Architekturinteressierte in den Straßen Na
ostrohu, Na Babě, Nad Pat’ankou und Průhledová.
Anfahrt M A Hradčanská,
weiter mit B 131 U Matěje.
Müllerova
vila ( Müllervilla) : Das
eigenwillige funktionalistische Wohnhaus, errichtet 1928, entwarf der
österreichische ArchitektAdolf Loos (1870–1933).
Benannt wurde das Gebäude nach den Auftraggebern František Müller und dessen
Ehefrau Milada. Nach den Grundsätzen seines Architekten sollte ein Gebäude
von außen schmucklos und schlicht sein und erst im Inneren seinen Reichtum
entfalten. So besticht das Innere des weißen Würfels mit gelben Fensterrahmen
durch eine grandiose, offene Raumgestaltung und erstklassige Materialien wie
Marmor, Mahagoni oder Zitronenbaum. Der größte Teil der Originalmöbelstücke
blieb erhalten. Eine kleine Ausstellung informiert zudem über Leben und Werk
des Architekten, der durch seinen Einsatz für ein ornamentfreies Bauen einer
radikal neuen Baukunst den Weg ebnete. Aufgrund seiner einzigartigen
Architektur wurde das Gebäude 1995 zum nationalen Kulturdenkmal
erhoben. Adresse Nad hradním vodojemem 14,
Štřesovice. S 1, 2, 18 Ořechovka.
Führungen von April–Okt. Di, Do, Sa u. So um 9, 11, 13, 15 und 17 Uhr. Von
Nov.–März nur um 10, 12, 14 und 16 Uhr. Voranmeldung vonnöten, unter
Tel. 224312012 oder www.mullerovavila.cz erfahren Sie, wann
Sie sich einer deutsch- oder englischsprachigen Tour anschließen können.
Eintritt 12 €, erm. 8 €.
Burg Vyšehrad
Letecké muzeum ( Museum des
Flugwesens) : Es liegt im nordöstlichen Stadtteil Kbely. Die Sammlung des
Museums besteht aus über 280 Flugzeugen, zu sehen sind allerdings „nur“
rund 140 Exemplare, darunter eine Spitfire aus dem Zweiten Weltkrieg.
Außerdem: Flugzeugmotoren, Raketen und eine Weltraumkapsel. Bei vielen der
jüngeren Maschinen hat man den Eindruck, sie stehen einfach da, weil man sich
die Verschrottung sparen wollte. Lediglich die alten Flieger sind wirklich
sehenswert.
Adresse Letiště (Flugplatz) Kbely. M C Letňany, weiter mit B 259, 302 Letecké muzeum. Mai–Okt.
tägl. (außer Mo) 9.30–18 Uhr. Eintritt frei.
Ehrenfriedhof auf dem Burggelände Vyšehrad
Karlín
( Karolinenthal) : Der
fast kleinstädtisch wirkende Stadtteil Karlín grenzt unmittelbar ans
touristische Zentrum, doch das Gros aller Touristen lässt Karlín links
liegen. Das einstige Industrie- und Arbeiterviertel stand während des
Jahrhunderthochwassers im August 2002 meterhoch unter Wasser, viele Häuser
mussten danach abgerissen werden. Von der Katastrophe hat sich Karlín
mittlerweile erholt und sein Gesicht verändert. In den Gründerzeithäusern
richteten sich moderne Cafés und Restaurants ein. Die alten
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