Prag
Průhonice aus dem 14. Jh. Es wird
heute für botanische Studien genutzt, außerdem ist darin eine kleine
Ausstellung zur Geschichte von Schloss und Park untergebracht. Am zentralen
Platz im Ort schenkt die Minibrauerei U Bezoušků süffiges Bier
aus. Anfahrt M C Opatov,
weiter mit B 324, 325, 363 oder 385
bis Haltestelle Průhonice, von der Bushaltestelle ist das Schloss zu sehen.
Parkanlage Jan./Feb. u. Nov./Dez. tägl. 8–17 Uhr, März 7–18 Uhr,
April/Okt. 7–19 Uhr, Mai–Sept. 7–20 Uhr. Eintritt 2 €, erm. die
Hälfte.
Divoká Šárka
( Šarka-Tal) :Die wohl schönste
wildwüchsige Grünfläche innerhalb der Stadtgrenzen. Das in weiten Teilen
schluchtartige Tal mit einer Länge von knapp 7 km beeindruckt durch bizarre
Kalksteinformationen rechts und links des Baches Šárecký potok. Im Sommer
lädt dort ein kleines, aber feines Naturbad zum Schwimmen und Sonnen ein. In
einem schattigen, idyllischen Biergarten (gleich hinter dem Bad) werden kühle
Getränke serviert, ein Picknickkorb ist also nicht erforderlich. Leider ist
das Tal an heißen Tagen oft überlaufen. An sonnigen Wintertagen, im Frühling
und Herbst hingegen geht es verhältnismäßig ruhig zu, lediglich
Spaziergänger sind dann noch anzutreffen. Übrigens ist es nahezu egal,
welchen Weg Sie dort einschlagen. Wo Sie auch herauskommen, ein Bus oder eine
Straßenbahn bringt Sie ins Zentrum zurück. Namengeberin des Tals war die
legendäre Šarka, eine Art böhmische Jeanne d’Arc, die hier im vorletzten
Jahrtausend aus Liebeskummer Selbstmord begangen haben soll.
Anfahrt M A Dejvice,
weiter mit S 20, 26 Divoká
Šárka (Endstation). Etwa 50 m weiter beginnt – kurz vor dem
McDonald’s-Restaurant – der Weg (weiß-rot-weiß markiert) hinab ins
Tal.
Letohrádek Hvězda ( Lustschloss
Stern) :Nicht weit
vom Weißen Berg (s. u.) ließ Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1530 ein
Wildgehege für die Jagd anlegen, heute ein bewaldeter Park mit breiten
Spazierwegen. An dessen östlichem Ende gab er für seine Familie ein
außergewöhnliches Schlösschen mit dem Grundriss eines sechszackigen Sterns
(auf Tschechisch „hvězda“) in Auftrag. Stuckateure aus Italien sorgten
für eine ansprechende Innenausschmückung. Heute präsentiert darin das Museum
der Tschechischen Literatur eine zusammengewürfelte Ausstellung: Dokumente zur
Schlacht am Weißen Berg (im Untergeschoss auch ein Modell davon), Renaissance-
und Barockstühle, Musikinstrumente, Drucke und Werke tschechischer Künstler
usw. Das Obergeschoss ist wechselnden (oft interessanten) Ausstellungen zur
Literatur und Druckkunst vorbehalten.
Anfahrt M A Malostranská,
weiter mit S 18 Petřiny
(Endstation), von dort ist der Weg zum Parkeingang mit „Obora Hvězda“
ausgeschildert. Lustschloss tägl. (außer Mo) Mai–Sept. 10–18 Uhr, April
u. Okt. 10–17 Uhr. Eintritt 2,40 €, erm. die Hälfte.
Bílá
hora ( Weißer Berg) :Am höchsten Punkt der
Moldaustadt (383 m) fand 1620 jene denkwürdige Schlacht statt, durch die Prag
und Böhmen für die nächsten 300 Jahre unter die Herrschaft der katholischen
Habsburger geraten sollten. Auf einem Rasenhügel inmitten eines Ackers
erinnert ein Denkmal in Form einer steinernen Pyramide daran – die Pläne
dafür stammen von Josef Gočár, dem bekannten Prager Kubisten, der sich hier
allerdings alles andere als selbst übertraf. Unmittelbar nach der Schlacht
wurde gleich in der Nähe die Wallfahrtsstätte Panna Maria Vítězná
(Maria vom Siege) errichtet, die Teil eines Servitenklosters wurde. Die
hübsche, Anfang des 18. Jh. barockisierte Anlage ist leider so gut wie immer
geschlossen.
Anfahrt S 22 Bílá hora
(Endstation). Die Wallfahrtskirche ist von dort bereits zu sehen, das Denkmal
liegt keine 200 m weiter in einem Acker rechter Hand dahinter.
Břevnovský
klášter ( Kloster Břevnov) : Im
Jahre 993 wurde das Benediktinerkloster von Fürst Boleslav II. im Westen des
heutigen Stadtgebiets gegründet, ein blühendes Gemeinwesen entstand alsbald
drum herum. Der heute nach dem Kloster benannte Stadtteil zählt somit zu den
ältesten Siedlungsgebieten der Hauptstadt. Wer hier aber Häuser wie in Staré
Město vermutet, wird enttäuscht sein. Das ursprünglich romanische Kloster,
dem die Barockarchitekten Christian und Kilian Ignaz Dientzenhofer sein
jetziges Aussehen gaben, ist dennoch sehenswert. Die Klosterkirche besticht
durch herrliche Deckenmalereien von Johann Steinfels. In ihr fand 1986 die
Totenmesse für
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