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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sie konnte einfach nicht mit der Wahrheit herausrücken. Eine Nachricht hatte auf der Rückseite eines alten Liebesbriefes geprangt, den sie an Ali geschrieben hatte. Das Ironische war, dass sie mit Maya problemlos über das reden konnte, worauf die Nachrichten anspielten, aber Angst hatte, ihr von A. zu erzählen. »Ich bin noch ziemlich durcheinander, schätze ich«, sagte Emily schließlich und merkte, wie sie Kopfschmerzen bekam. »Und ich bin ziemlich übernächtigt.«
    Maya zog sich die Stiefel von den Füßen. »Mach doch ein Nickerchen. Solange du in diesem Folterinstrument von Stuhl sitzt, fühlst du dich sicherlich nicht besser.«
    Emily umklammerte die Armlehnen des Stuhls. »Ich …«
    Maya klopfte auf die Matratze des Betts. »Du siehst aus, als könntest du eine Umarmung gebrauchen.«
    Eine Umarmung würde sich tatsächlich gut anfühlen. Emily strich sich das rotblonde Haar aus dem Gesicht und setzte sich neben Maya aufs Bett. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, und Emily spürte Mayas Rippen durch den Stoff ihres Oberteils. Sie war so zierlich, dass Emily sie vermutlich mühe los hochheben und herumwirbeln konnte.
    Sie lösten sich aus der Umarmung und verharrten. Ihre Gesichter waren einander so nah. Mayas Wimpern waren kohlschwarz und in ihren Augen tanzten winzige goldene Flecken. Langsam legte Maya einen Finger unter Emilys Kinn und hob ihren Kopf. Sie küsste sie. Zuerst sanft. Dann drängender.
    Emily spürte eine vertraute Woge der Erregung, als Mayas Hand den Saum ihres Rockes berührte. Plötzlich schob Maya ihre Hand darunter. Es fühlte sich kühl an, überraschend. Emily riss die Augen auf und wich zurück.

    Die weißen Spitzenvorhänge in Mayas Zimmer waren nicht zugezogen und Emily sah die Escalades, Mercedes-Kombis und Lexus Hybrids auf dem Parkplatz. Sarah Isling und Taryn Orr, zwei Mädchen aus Emilys Jahrgang, schlenderten, gefolgt von ihren Eltern, aus dem Restaurant. Emily duckte sich instinktiv.
    Maya lehnte sich zurück. »Was ist los?«
    »Was machst du da?« Emily strich sich den Rock über die Knie.
    »Na, dreimal darfst du raten.« Maya grinste.
    Emily sah wieder aus dem Fenster. Sarah und Taryn waren nicht mehr da.
    Maya hüpfte auf dem quietschenden Bett herum. »Wusstest du, dass am Samstag eine Wohltätigkeitsparty namens Foxy steigt?«
    »Ja.« Emilys ganzer Körper kribbelte.
    »Wir sollten hingehen«, fuhr Maya fort. »Es klingt witzig.«
    Emily runzelte die Stirn. »Die Karten kosten 250 Dollar und man muss eingeladen sein.«
    »Mein Bruder hat Karten aufgetrieben. Gratis. Die reichen für uns alle.«
    Maya rückte näher an Emily heran. »Willst du mit mir hingehen? Als mein Date?«
    Emily hechtete vom Bett. »Ich …« Sie machte einen Schritt zurück und stolperte über den Flickenteppich. Viele Schüler der Rosewood Day gingen zu Foxy. Die beliebten Mädchen, die Sportler, alles, was hip war. »Ich muss aufs Klo.«
    Maya blickte sie verwirrt an. »Da drüben.«
    Emily schloss die schiefe Klotür. Sie setzte sich auf die Toilette
und starrte auf den Kunstdruck an der Wand, der eine Amish-Frau in Haube und knöchellangem Kleid zeigte. Vielleicht war das ein Zeichen. Emily suchte immer nach Zeichen, wenn sie eine Entscheidung treffen musste. Nach Zeichen in ihrem Horoskop, in Glückskeksen, in Dingen, die sie zufällig sah, wie dem Kunstdruck. Vielleicht meinte das Bild: Sei wie eine Amish . Lebten diese Menschen nicht in Keuschheit? Führten sie nicht bewusst ein ganz einfaches Leben? Verbrannten die nicht Mädchen, die andere Mädchen küssten?
    Ihr Handy klingelte.
    Emily zog es aus der Tasche. Sicher war das ihre Mutter, die sich fragte, wo sie blieb. Mrs Fields war nicht erfreut, dass Emily und Maya sich angefreundet hatten, und zwar aus verstörenden, weil womöglich rassistischen Gründen. Himmel, wenn ihre Mutter wüsste, was gerade zwischen ihr und Maya passiert war.
    Emilys Nokia zeigte eine neue SMS an. Sie drückte auf LESEN.
    Em! Immer noch die gleichen
»Lieblingsaktivitäten« mit
deinen besten Freundinnen,
was? Alle anderen haben sich
bis zur Unkenntlichkeit verän
dert. Schön, dass du die Alte
geblieben bist. Wirst du allen
von deiner neuen Liebe er
zählen? Oder soll ich das tun?
- A.

    »Nein«, flüsterte Emily.
    Hinter ihr rauschte es. Sie sprang auf und stieß sich die Hüfte am Waschbecken. Jemand hatte im angrenzenden Bad die Klospülung gezogen, das war alles. Dann hörte sie Flüstern und Kichern. Kam das aus dem Abfluss?
    »Emily?«,

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