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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ausgegangen, dass A. Alison sein musste. Ali war bei ihr gewesen, als sie Byron mit Meredith ertappt hatte, und Aria hatte keinem anderen Menschen je von dem Vorfall erzählt. Aber nun stand unverrückbar fest, dass A. unmöglich Alison sein konnte, doch A.s Drohung, Arias Familie zu zerstören, war geblieben.
    Aria wusste, dass sie Ella besser die Wahrheit sagen sollte, bevor A. es tat, nur brachte sie es nicht übers Herz.
    Sie ging auf die Veranda an der Rückseite ihres Hauses und vergrub die Finger in ihren langen schwarzen Haaren. Etwas Weißes huschte an ihr vorbei. Es war ihr Bruder Mike, der mit seinem Lacrosseschläger in der Hand über den Rasen fetzte. »Hey«, rief sie. Ihr war eine Idee gekommen. Als Mike nicht reagierte, lief sie auf den Rasen und stellte sich ihm in den Weg. »Ich fahre in die Stadt. Willst du mitkommen?«
    Mike verzog das Gesicht. »Die Stadt ist voller schmutziger Hippies. Außerdem trainiere ich gerade.«
    Aria verdrehte die Augen. Mike war derart besessen davon, in die Lacrosse-Auswahlmannschaft der Rosewood Day aufgenommen zu werden, dass er es nicht einmal für nötig befunden hatte, vor dem Training seinen anthrazitfarbenen Beerdigungsanzug auszuziehen. Er war so ein typisches Rosewood-Ei mit seiner obligatorischen, schmutzigen wei ßen Baseballkappe, seiner PlayStation-Besessenheit und der Sparerei auf einen jagdgrünen Jeep Cherokee, den er sich sofort an seinem sechzehnten Geburtstag kaufen würde. Unglücklicherweise
gab es keinen Zweifel, dass sie demselben Genpool entstammten: Sowohl Aria als auch ihr Bruder waren groß, hatten blauschwarzes Haar und außergewöhnlich geschnittene, kantige Gesichter.
    »Tja, ich gehe mich jetzt abdichten«, sagte sie zu ihm. »Aber wenn du lieber trainieren willst …«
    Mike kniff seine graublauen Augen zusammen und dachte nach. »Du willst mich nicht in eine Dichterlesung schleppen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir gehen in die abgefuckteste Collegekneipe, die wir finden.«
    Achselzuckend legte Mike den Lacrosseschläger zur Seite. »Na dann los.«
     
    Mike ließ sich auf eine Sitzbank fallen. »Coole Location.«
    Sie waren im Victory gelandet, der wirklich abgefucktesten Kneipe von Rosewood. Sie lag zwischen einem Piercing-Studio und einem Laden namens Hippie Gypsy, in dem »hydroponische Grassamen« – zwinker, zwinker – verkauft wurden. Direkt vor dem Eingang prangte ein Kotzfleck auf dem Gehweg, und ein halb blinder, hundertfünfzig Kilo schwerer Rausschmeißer winkte sie durch, zu sehr in seine Musikzeitschrift vertieft, um ihre Ausweise zu kontrollieren.
    Die Kneipe selbst war dunkel und schäbig, im Hintergrund stand ein abgewetzter Billardtisch. Eigentlich sah es hier genauso aus wie im Snookers, der anderen Studentenkneipe von Rosewoods Collegeviertel Hollis, nur hatte Aria sich geschworen, nie wieder einen Fuß ins Snookers zu setzen, nachdem sie dort vor neun Tagen einen irre sexy Jungen namens Ezra kennengelernt hatte, der sich dann als Englischlehrer entpuppte – als ihr neuer Englischlehrer. A. schickte
Aria daraufhin spitze SMS wegen Ezra, die der dummerweise entdeckte und sofort annahm, Aria erzähle der ganzen Schule von ihrem Techtelmechtel. Damit endete Arias Rosewood-Day-Romanze schlagartig.
    Eine Kellnerin mit enormer Oberweite und Heidi-Zöpfen kam zu ihnen und linste Mike misstrauisch an.
    »Bist du einundzwanzig?«
    »Na klar«, sagte Mike und verschränkte die Hände auf dem Tisch. »Sogar schon fünfundzwanzig.«
    »Wir nehmen einen Pitcher Bier«, mischte sich Aria ein und verpasste Mike unter dem Tisch einen Tritt.
    »Für mich außerdem einen Jägermeister«, fügte Mike hinzu.
    Die üppige Heidi sah genervt aus, brachte ihnen aber den Pitcher und den Kurzen. Mike stürzte den Jägermeister hinunter und verzog wie ein kleines Mädchen das Gesicht. Er knallte das Schnapsglas auf den zerkratzten Holztisch und fixierte Aria. »Ich glaube, ich hab’s raus, warum du dich so bescheuert aufführst«, sagte er. Letzte Woche hatte Mike ihr eröffnet, er fände ihr Verhalten noch freakiger als sonst und würde den Grund dafür schon herauskriegen.
    »Da bin ich ja mal gespannt«, sagte Aria trocken.
    Mike presste die Fingerspitzen gegeneinander, eine lehrerhafte Geste, die er sich von Byron abgeguckt hatte. »Ich glaube, du tanzt heimlich im Turbulence.«
    Aria lachte so schallend los, dass ihr das Bier in die Nase stieg. Das Turbulence war ein Striplokal zwei Ortschaften weiter, das neben einem winzigen

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