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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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einem Ort, an dem alles makellos aussah, war es schwer, als außergewöhnlich zu gelten.

    Aber irgendwie hatte Ali es geschafft. Mit ihren langen blonden Haaren, dem herzförmigen Gesicht und den riesigen blauen Augen war sie das schönste Mädchen der Gegend. Nachdem sie Spencer, Aria, Emily und Hanna um sich geschart hatte – manchmal kam es ihnen so vor, als habe Ali sie überhaupt erst entdeckt -, waren sie plötzlich weit mehr als einfach nur da . Plötzlich hatten sie einen Freischein für all die aufregenden Dinge, die sie vorher nie zu tun gewagt hatten. Sie motzten sich morgens nach der Busfahrt zur Schule im Mädchenklo auf und zogen ihre Uniformröcke hoch über die Knie. Sie steckten Jungs mit Kussmündern verzierte Zettelchen im Unterricht zu. Oder sie marschierten in einer arroganten Fünferkette durch die Flure von Rosewood und ließen all die Loser links liegen.
    Ali griff nach einem violett glitzernden Lippenstift und schmierte ihn sich dick auf den Mund. »Wer bin ich?« Die anderen stöhnten. Ali imitierte Imogen Smith, eine Klassenkameradin, die ein bisschen zu sehr in ihren grellen Lippenstift verliebt war.
    »Warte.« Spencer schürzte ihre geschwungenen Lippen und reichte Ali ein Kissen. »Steck dir das unters Shirt.«
    »Coole Idee.« Ali stopfte das Kissen unter ihr pinkfarbenes Polohemd und die anderen kicherten. Es ging das Gerücht, dass Imogen mit Jeffrey Klein aus der Zehnten aufs Ganze gegangen war und jetzt sein Baby im Bauch trug.
    »Ihr seid schrecklich.« Emily war rot angelaufen. Sie war die Prüdeste in ihrem Kreis, was vielleicht an ihrer extrem strengen Erziehung lag. Ihre Eltern hielten Spaß für eine Todsünde.
    »Wieso denn, Em?« Ali hakte sich bei Emily unter. »Imogen
ist schrecklich fett geworden, sie sollte hoffen , dass sie schwanger ist.«
    Die Mädchen lachten wieder, aber diesmal weniger ungeniert. Ali hatte ein Talent dafür, die Schwächen anderer Menschen aufzudecken, und obwohl sie, was Imogen betraf, völlig recht hatte, fragten sich die Freundinnen manchmal, was Ali wohl über sie sagte, wenn sie nicht dabei waren. Und ganz ehrlich, sie hatten nicht die leiseste Ahnung.
    Sie wühlten sich wieder durch die Kleiderhaufen. Aria verliebte sich in ein ultrasportliches Fred-Perry-Kleid von Spencer. Emily zog sich einen Jeansminirock über die dünnen Beine und fragte alle, ob er zu kurz sei. Ali nannte Hannas Joe’s-Jeans am Bund zu weit ausgestellt und zog sie wieder aus. Als sie in ihrer bonbonrosa Boy-Unterhose aus Frottee. am Fenster vorbeiging, erstarrte sie.
    »Oh mein Gott!«, schrie sie und duckte sich hinter das blaubeerfarbene Samtsofa.
    Die Mädchen wirbelten herum. Vor dem Fenster war Toby Cavanaugh. Er stand regungslos da und starrte sie an .
    »Igitt, igitt, igitt!« Aria verbarg ihren Busen. Sie hatte Spencers Kleid ausgezogen und trug wieder nur ihren gestrickten BH.
    Spencer, die angezogen war, rannte zum Fenster. »Verpiss dich, du Spanner!«, kreischte sie. Toby grinste frech, drehte sich um und rannte weg.
    Die meisten Kids von Rosewood wechselten die Straßenseite, wenn sie Toby begegneten. Er war ein Jahr älter als die fünf Mädchen, blass, hochgewachsen und dünn, und er wanderte immer alleine und ziellos durch die Nachbarschaft, als würde er allen nachspionieren. Es wurde gemunkelt, dass er
einmal dabei erwischt worden sei, wie er seinem Hund einen Zungenkuss gegeben habe. Und dass er ein so guter Schwimmer sei, weil er Kiemen statt Lungen habe. Außerdem schlief er angeblich in einem Sarg oben im Baumhaus, das auf seinem Grundstück stand.
    Toby sprach nur mit einem einzigen Menschen: mit Jenna, seiner Stiefschwester, die mit den Mädchen in dieselbe Klasse ging. Jenna war ebenfalls hoffnungslos uncool, aber wenigstens nicht so gruselig. Sie kommunizierte immerhin in ganzen Sätzen. Und sie war auf verstörende Weise hübsch, hatte dichtes dunkles Haar, riesige, schwermütige grüne Augen und volle rote Lippen.
    »Ich fühle mich … missbraucht !« Aria schüttelte ihren von Natur aus dünnen Körper, als habe man sie in Kolibakterien getaucht. »Wie kann er es wagen, uns so zu erschrecken?!«
    Alis Gesicht war vor Wut rot angelaufen. »Das wird er uns büßen!«
    »Wie denn?« Hanna riss ihre hellbraunen Augen auf.
    Ali dachte einen Moment lang nach. »Wir zahlen es ihm mit gleicher Münze heim!«
    Sie mussten, erklärte Ali, Toby einen richtig fiesen Schrecken einjagen. Wenn der Typ nicht gerade durch das Viertel schlich und Leuten

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