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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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davon, Alison zu küssen, und alle Mädchen - sogar die älteren - träumten davon, so zu sein wie sie. Und als Alison zum ersten Mal über Arias Witze lachte, sich bei Emily nach dem Schwimmtraining erkundigte, Hanna ein Kompliment über ihre Hemdbluse machte und Spencers Handschrift als unvergleichlich ordentlich bezeichnete, da empfanden die Mädchen das unwillkürlich als … eine Art Auszeichnung. Vor Ali hatten sie sich gefühlt wie Oma-Jeans mit Bundfalten und hoher Taille: uncool und nur aus den falschen Gründen auffallend. Aber durch Ali fühlten sie sich wie die perfekt sitzenden Stella McCartneys, die sich kein Mensch leisten konnte.
    Jetzt, mehr als ein Jahr später, am letzten Schultag der siebten Klasse, waren sie nicht nur die besten Freundinnen, sondern die Mädchenclique der Rosewood Day. Diesen Status hatte ihnen all das verschafft, was im vergangenen Jahr geschehen war. Jede gemeinsame Pyjamaparty, jeder Ausflug war ein neues Abenteuer gewesen. Sogar Schulstunden wurden spannend, wenn diese fünf zusammensteckten (der Tag, an dem sie den schwülstigen Liebesbrief des Star-Sportlers an seine Mathe-Nachhilfelehrerin über die schuleigene Lautsprecheranlage vorgelesen
hatten, war in die Annalen der Rosewood Day eingegangen). Aber es gab auch Erlebnisse, die sie alle am liebsten vergessen hätten. Und ein Geheimnis, über das sie niemals wieder reden wollten. Ali sagte immer, Geheimnisse seien der Klebstoff, der ihr Fünfergespann bis in alle Ewigkeiten zusammenhalten würde. Falls das stimmte, waren sie wirklich Freunde fürs Leben.
    »Bin ich froh, dass dieser Tag vorbei ist«, stöhnte Alison und schob Spencer sanft wieder durch den Spalt in der Hecke. »He, zu eurer Scheune.«
    »Bin ich froh, dass die siebte Klasse vorbei ist«, sagte Aria, als sie ihren vier Freundinnen zu der in ein Gästehaus umgebauten Scheune folgte, in der Spencers Schwester Me lissa während ihrer letzten Highschool-Jahre gewohnt hatte. Glücklicherweise hatte Melissa gerade ihren Abschluss gemacht und würde den Sommer in Prag verbringen. Heute Abend hatten sie die Scheune ganz für sich allein.
    Plötzlich hörten sie eine piepsige Stimme: »Alison! Hey, Alison! Hey, Spencer!«
    Alison drehte den Kopf zur Straße. »Bin raus«, flüsterte sie.
    »Bin raus«, sagten Spencer, Aria und Emily wie aus einem Mund.
    Hanna runzelte die Stirn. »Mist.«
    Dieses Spielchen hatte Alison von ihrem Bruder Jason geklaut, einem Zwölftklässler an der Rosewood Day. Jason und seine Freunde spielten es bei Gartenpartys der Privatschulen, wenn sie Mädels abcheckten. Wer als Letzter »Bin raus« sagte, musste sich den Abend lang um die
hässliche Braut kümmern, während seine Freunde sich mit deren heißen Freundinnen vergnügten - und das bedeutete, man war genauso lahm und unattraktiv wie die Tussi. Alis »Bin raus«-Version spielten die Mädels immer dann, wenn sich in ihrer Nähe jemand aufhielt, der hässlich, uncool oder einfach nur vom Pech verfolgt war.
    Diesmal galt ihr »Bin raus« Mona Vanderwaal - einer Nulpe aus der gleichen Straße, deren Lieblingsbeschäftigung es war, sich bei Spencer und Alison einzuschleimen - und ihren zwei freakigen Freundinnen Chassey Bledsoe und Phi Templeton. Chassey war die Tusnelda, die sich in den Computer der Schule gehackt und danach den Rektor über angemessene Sicherheitsmaßnahmen aufgeklärt hatte. Und Phi schleppte die ganze Zeit ein Jo-Jo mit sich herum, mehr brauchte man nicht zu sagen. Die drei standen in der Mitte der stillen Vorortstraße und starrten die Mädchen an. Mona hockte auf ihrem Roller, Chassey auf ihrem schwarzen Mountainbike und Phi stand neben ihnen - mit ihrem Jo-Jo natürlich.
    »Wollt ihr zu mir rüberkommen und Fear Factor mit angucken?«, rief Mona.
    »Geht leider nicht«, säuselte Alison. »Wir haben was vor.«
    Chassey runzelte die Stirn. »Wollt ihr nicht sehen, wie sie lebende Käfer essen?«
    »Bäh!«, flüsterte Spencer Aria zu, die daraufhin begann, wie ein Affe unsichtbare Läuse aus Hannas Haaren zu picken.
    »Ja, schade.« Alison legte den Kopf in den Nacken.
»Aber wir planen diese Pyjamaparty schon seit einer Ewigkeit. Nächstes Mal vielleicht?«
    Mona senkte den Blick und starrte auf den Gehweg. »Hmm, klar.«
    »Bis dann.« Alison drehte sich um und verdrehte die Augen. Die anderen Mädchen taten es ihr nach.
    Sie durchquerten Spencers Hintergarten. Zu ihrer Linken befand sich das Grundstück von Alis Eltern, die gerade einen meterhohen Pavillon für

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