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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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und machte eine bedeutsame Pause, „von Pam Stonington an ihre Schwester. Pam ist entsetzt. Sie ruft nach Walter Ingram. Und wie du sagst: Ausgerechnet heute ist er nicht da.“
    „Verdammt! Verdammt!“
    „Dann ruft sie natürlich ihre Schwester an. Dringendst. Sie soll sofort kommen. Sie kam kurz nach Thomas Sinners in Pams Büro.“
    Beide begannen gleichzeitig zu sprechen, und Grey hob die Hand um Tessenberg zu stoppen. „Was wollten sie von Sinners? Und hat er die Mail gesehen?“
    „Er wollte natürlich an ihren Terminal, um vielleicht anhand der Absender- und Verlaufsdaten in der Mail etwas herauszufinden. Aber Vermille und die Krienitz haben das verhindert. Offensichtlich hatten sie ihre Untersuchungen schon begonnen, und Sinners wurde mehrfach und sehr eindringlich gefragt, wo Walter Ingram erreicht werden könnte.“
    „Was er nicht wusste?“
    „Nein. Er kannte nur seine Telefonnummern, die waren aber den anderen auch bekannt. Er konnte nicht einmal Ingrams Adresse nennen, kennt sie nicht.“
    „Kann Sinners von seinem Büro aus auf Pam Stoningtons Daten auf dem Server zugreifen?“
    „Ingram konnte es, aber Sinners nicht. Aber vermutlich hatte der Secret Service den betreffenden Bereich auf dem zugehörigen Server im Weißen Haus bereits komplett gesperrt.“
    „Was wollten sie also von Sinners?“
    „Er sollte sagen, ob er irgendetwas über Fehler im Verschlüsselungsprogramm oder Lecks im System wüsste. Nein. Er sollte sagen, wer außer Pamela Stonington Zugriff auf ihre privaten Mails hat. Auf die verschlüsselten ein- und ausgehenden Mails nur Walter Ingram und Dr. Vermille und alle, die an den Vermittlungsstellen Datenströme abgreifen könnten. Auf entschlüsselte Mails nur die, denen die Stonington selbst Einblick gewährte. Dann sollte er sagen, wer die Mails entschlüsseln könnte. Nur Pamela Stonington, unter der Voraussetzung, dass sie ihr Passwort für ihren privaten Schlüssel nicht verriete.“
    „Großer Mist!“ Grey lehnte sich in seinem Chefsessel zurück und schloss die Augen. „Lass uns mal zusammenfassen, Peter, wo wir stehen. Erste Dringlichkeit: Wir müssen Pink finden, bevor die das tun. Ich hoffe inständig, dass seine Dateien sicher sind und dass das Mailprogramm sauber ist.“
    „Er hat nichts auf den Servern im Weißen Haus. Er ist kein Anfänger. Und auch nicht auf seinem Notebook, falls er den im Büro gelassen haben sollte. Das ist ganz sicher. Seine Wohnung haben wir überprüft, da ist nichts. Vermutlich sind die vom Secret Service inzwischen auch dort gewesen. Aber er wird in Verdacht geraten. Schon in Verdacht geraten sein. Unsere Suche läuft, und wir werden ihn finden.“
    „Hoffentlich. Weiter! Warum Freund Moore da war, ist klar. Auch die Schwester, und die wurde immerhin aus der Nähe von Annapolis herbeigeholt. Mindestens fünfundvierzig Minuten Fahrzeit. Sicherlich mit Sirenen und Blaulicht. Sie hatte die Mail ursprünglich erhalten. Sie musste gefragt werden, ob und gegebenenfalls wo sie ihre empfangenen Mails entschlüsselt abgelegt hatte und ob da irgendwer Zugang hatte. Nicht ganz unwahrscheinlich. Aber warum war Alfred da? Er ist doch erst fünfzehn oder so!“
    „Er soll sich ja nicht ganz so gut mit seinen Eltern verstehen. Aber er ist ein Computer Freak. Musste wohl gefragt werden, ob er geschnüffelt hat.“
    „Hast du die Handynummer von Sinners? Hat er die höchste Stufe?“
    „Ja.“
    Während beide aufstanden und in das abschirmungsfreie Nebenzimmer mit dem Zugang zu Greys Büroappartement gingen, wählte Tessenberg eine Nummer auf seinem Smartphone.
    „Tessenberg. Sind Sie in Ihrem Büro, Sinners? Können Sie reden?“
    „Ja zu beidem, Sir. Ich soll im Weißen Haus bleiben, bis Walter, Walter Ingram, wiederkommt. Ich glaube, dass ich beobachtet werde.“
    „Wird doch jeder im Weißen Haus“, konnte sich Tessenberg nicht zurückhalten. „Gehen Sie hinüber in die Pantry! Ich rufe Sie gleich wieder an.“
    Tessenberg unterbrach die Verbindung. Beide blickten sich eine Weile stumm und mit ernsten Mienen an. Der Direktor nahm das Smartphone von Tessenberg, schaltete den Lautsprecher ein und drückte die Wiederholungstaste.
    „Ja, Thomas Sinners. Okay.“
    „Hier ist Ernest Grey, Sinners.“
    Sinners war nur kurze Zeit überrascht. „Sir?“
    „Ich stehe hier mit Peter Tessenberg. Wann kommt Ihr Bericht?“
    „Ich hatte ihn fast fertig, als Sie, ich meine Mr. Tessenberg, mich anrief. Wie soll ich den Bericht

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