Prinz Rajin - Der Verdammte
Drachenfluch – Drachenring – Drachenthron: Die DrachenErde-Saga von Alfred Bekker
© 2012 der Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress
Ein CassiopeiaPress E-Book
www.AlfredBekker.de
Alle Titel der Serie in 6 E-Books:
Rajin (Drachenfluch, Erstes Buch)
Katagi (Drachenfluch, Zweites Buch)
Prinz Rajin, der Verdammte (Drachenring, Erstes Buch)
Yuum und die Macht des dritten Drachenrings (Drachenring, Zweites Buch)
Schatten der Vergangenheit (Drachenthron, Erstes Buch)
Schatten des Schicksals (Drachenthron, Zweites Buch)
***
Alfred Bekker
DRACHENRING
Erstes Buch
Prinz Rajin der Verdammte
***
Fünf Äonen währt die Geschichte der Welt – das fünfte bringt den Tod;
Fünf Monde leuchten in der Nacht – der fünfte wird fallen und die ewige Dunkelheit bringen;
Fünf Reiche hielten das Gleichgewicht von Macht und Schrecken – das fünfte begann den Krieg.
Der Gesang der Fünf
Es war aber zum Ende des fünften Äons, als die lange Zeit des Gleichgewichts zu Ende ging. Für Zeitalter hatten sich die Kräfte der fünf Reiche wechselseitig aufgewogen. Gegenseitige Furcht und Abhängigkeit hatte sie davon abgehalten, einander zu vernichten. Die wenigen kleineren Kriege, die es gegeben hatte, wurden entweder rasch beendet oder ermüdeten sich in einem Patt der Kräfte. Manchmal wechselte die eine oder andere Provinz den Besitzer, aber keiner dieser kleinen Schlachtensiege wäre bedeutend genug gewesen, um eines der Reiche in seiner Existenz oder das Gleichgewicht nachhaltig zu gefährden.
Die Kaiser des Drachenlandes Drachenia betrachteten ihr eigenes Reich oft als das erhabenste und mächtigste unter den fünf. Schließlich trug der Drachenkaiser jene drei Ringe, die es überhaupt erst möglich machten, dass Drachen, diese Urbilder der Zerstörung und des Chaos, von Menschen gezähmt und unterworfen werden konnten. „Gäbe es die Macht des Kaisers von Drakor nicht, so gäbe es auch keines der anderen Reiche!“ So sind die Worte von Kaiser Kojan I. überliefert. „Denn ohne die Drachenringe des Kaisers und die Kraft derer aus der Blutlinie des Hauses Barajan würden sich die Drachen erheben, ihre Herren verleugnen und die Herrschaft zurückfordern, die sie einst durch ihren Hochmut verloren, als sie ihre eigenen Götter in den Gefilden jenseits der kosmischen Tore zurückließen! Götter, die ihnen hätten helfen können, als sie die Erde aus purem Übermut aufrissen und die Flut des Feuergesteins die Meere kochen ließ. Damals bedeckten flüssiges Gestein und schwarze Vulkanasche die größten von ihnen unter sich, sodass wir heute nur Winzlinge zu unseren Dienern heranzüchten, auch wenn sie uns wie Riesen erscheinen mögen. Allein ein Aufstand dieser Winzlinge aber könnte alle Reiche von Menschen und Magiern zerstören – ganz zu schweigen, wenn sich die wahren Giganten aus ihrem äonenlangen Schlaf im Gestein eines Tages erheben, so wie es vom Urdrachen Yyuum geweissagt wird. So schulden die anderen Reiche dem Kaiser Dank und Ehrerbietung, weil er sie vor diesem Schicksal bewahrt!“
Und während Kaiser Kojan diese Worte verkündete und die am Hof von Drakor akkreditierten Gesandten der vier anderen Reiche, die sich im großen Audienzsaal eingefunden hatten, ihnen lauschten, reckte Kojan, so wird berichtet, stolz die Hand empor, an der die drei Drachenringe glänzten. Kunstvoll gearbeitet waren sie, aus einem Metall, das es heute nicht mehr zu geben scheint. Barajan selbst, der Begründer des Kaiserhauses, hatte sie geschmiedet, um den Geist der Drachen vor den Kräften der Magier zu verschließen, sodass sie fürderhin keine Macht mehr über die Drachen erringen konnten - und das bis zum heutigen Tage.
Aus der Chronik von Drakor
Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe und Kaiser Kojan und seine liebliche Gattin Minjanee vom Usurpator Katagi und seinen Getreuen ermordet wurden, habe ich die Freiheit, ohne jede Rücksichtnahme meine Gedanken niederlegen zu können, was mir in meiner Zeit als kaiserlicher Kanzler der Respekt verbot. Bei aller noch so treuer Gefolgschaft zum Kaiserhaus, so frage ich mich doch heute, ob nicht der Kaiser schon damals seine Macht bei weitem überschätzte, sowohl nach innen wie nach außen.
Denn mochte die Armada geflügelter Kriegsdrachen, die unter dem Kommando des Kaisers von Drakor stand, auch noch so imposant erscheinen, wenn sie sich am Himmel versammelte und aus den Armbrustscharten der
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