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Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Titel: Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Andreas
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karierte Schürze gegen ein altmodisches Kleid getauscht. Sie gab Emmy ein Zeichen, langsamer und vor allem würdevoller zu gehen.
    „Wie es sich für eine Prinzessin gehört“, dachte Emmy und schritt nun langsam und würdevoll durch den Saal.
    Inmitten der Gästeschar standen Emmys Eltern Karla und Karl von Kandis und ihr Bruder Moritz. Alle trugen sie das königliche Kobaltblau und auf ihren königlichen Häuptern die königliche Krone. Bei Emmys Eltern sah das toll aus. Aber bei Moritz … Na ja, da sah das nicht ganz so toll aus. Emmys Vater hatte darauf bestanden, dass Moritz mit seinen neun Jahren eine Kronennummer größer trug. Doch die neue Krone war so groß, dass sie ihm immer wieder über die Augen rutschte.
    „Wie hübsch du bist“, flüsterte Emmys Mutter ihrer Tochter zu.
     
    Dann hob der Kapellmeister auch schon den Taktstock. Das Orchester spielte einen Walzer, und die Gäste wichen zum Rand der Tanzfläche zurück. Ein Junge ging auf Emmy zu. Und da passierte es zum zweiten Mal in diesem Traum, dass Emmy baff war.
    Der Junge war David Springer, Emmys bester Freund, mit dem sie in der Schule in eine Klasse ging. In einem so schicken Anzug hatte sie ihn noch nie gesehen. Und außerdem fragte sie sich, was er hier machte, denn Moritz sollte eigentlich ihr Tanzpartner sein!
    Emmy kam nicht dazu, David danach zu fragen. Schon hatte er sich vor ihr verbeugt, fasste mit seiner linken Hand Emmys rechte und legte die andere Hand auf ihr Schulterblatt.
    „Los geht’s!“, flüsterte er Emmy ins Ohr.
    Wieder klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Diesmal aber nicht vor Freude, sondern vor Schreck. Ihr wurde schlagartig klar, was das „Los geht’s!“ bedeutete: Sie sollte tanzen!
    Das war eigentlich logisch, denn dafür war ein Ball ja da. Aber da gab es ein kleines Problem. Nein, nicht ein kleines. Ein großes! Ein riesengroßes! Ein monstermäßig bombastisches Riesenproblem: Emmy konnte nicht tanzen!
    Das bemerkte auch David, als er die ersten Schritte machte und Emmy ihm im Weg stand. Beherzt schob er sie hin und her. Emmy versuchte, ihm zu folgen, wusste aber nie, wohin er sich als Nächstes drehen würde. Oh Mann, war das peinlich!
    Und dann geschah es: David schob Emmy nach hinten. Doch Emmy dachte, es würde nach vorn gehen. Sie stolperte und trat auf den Saum ihres Ballkleids. Es machte ratsch! , und das Kleid riss bis über die Knie ein!
    „Oh, oh“, machten die Gäste kopfschüttelnd.
    Und da wachte Emmy endlich auf …
     



Bruchlandung
    E mmy blinzelte. Zuerst glaubte sie, die hellen Lichter des Ballsaals würden sie blenden. Doch dann begriff sie, dass es die Morgensonne war, die durch die Balkontür hereinschien.
    Emmy atmete erleichtert auf. Das alles war nur ein Traum gewesen. Ein Glück!
    Sie befand sich nicht mehr im Ballsaal, sondern in ihrem Turmzimmer im weichen Federbett. Von oben blickte freundlich der geschnitzte Pferdekopf zu ihr herab, der die hölzerne Rückwand ihres Betts zierte.
    „Guten Morgen“, murmelte sie lächelnd hinauf. „Und dir natürlich auch“, fügte sie mit einem Seitenblick in Richtung Kopfkissen hinzu.
     
    Dort lag Sternchen, ein knuffiges Plüschpferd mit einem rosa Stern auf der Brust, samtig weichen Hufen, schwarzen Knopfaugen und einer kobaltblauen glitzernden Mähne.
    Emmy nahm Sternchen in die Arme und schmiegte sich an ihn.
    „Du glaubst ja nicht, was ich gerade geträumt habe“, flüsterte sie ihm zu. Und sie begann, ihm von ihrem Traum zu erzählen.
    Doch seltsam: Eben war ihr die Sache im Ballsaal noch furchtbar peinlich gewesen. Aber jetzt war das alles wie weggeblasen. Ein sanfter Lufthauch wehte durch ein Fenster herein. Die rosa Vorhänge bauschten sich sacht im Wind. Auf den Dächern von Schloss Kobalt zwitscherten die Vögel. Und durch die Fenster gegenüber sah Emmy die Gipfel der Berge im Morgenlicht leuchten. Bei Tag war so ein Traum auf einmal gar nicht mehr schlimm. Sie fand ihn nur noch albern.
    „Das war einfach ein ganz großer Quatsch!“, lachte sie. Und es sah so aus, als würde auch Sternchen lachen.
    Natürlich war nicht alles an dem Traum nur Quatsch. Ganz vieles stimmte ja: Ihr erster Ball fand Samstag in sechs Tagen statt. Bis dahin würde sie Unterricht bei einer Tanzlehrerin nehmen, die schon Emmys Bruder Moritz, ihrer Mutter und sogar ihrer Oma Erna das Tanzen beigebracht hatte. Gertrude Zwickelmeier hieß sie. Die war bestimmt so lustig wie ihr Name, dachte Emmy. Überhaupt war so ein Tanzunterricht sicher eine

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